Ausschreitungen bei Sicherheitsgipfel befürchtet

Chaos in München?

München · Droht den Münchnern am Wochenende ein ähnliches Szenario wie im letzten Jahr in Genua?

In der italienischen Hafenstadt war es im Sommer 2001 während des G8-Gipfels zu schweren Straßenschlachten mit zahlreichen Verletzten und einem Toten gekommen. Fakt ist, dass ab Freitag, 10.30 Uhr bis Samstag abend Kundgebungen, Demos und Versammlungen der NATO-Gegner angekündigt sind.

Höhepunkt wird dabei wahrscheinlich die Versammlung des Bündnisses gegen die NATO-Sicherheitskonferenz mit Auftakt- und Schlußkundgebung am Samstag von 11 bis 15.30 Uhr sein. Mit 2000 bis 3000 Teilnehmern, die vom Marienplatz bis zum Lenbachplatz ziehen werden, rechnet die Polizei.

Ab 18.30 soll im Gewerkschaftshaus Schwanthalerhöhe ein Gegengipfel der NATO-Gegner statt finden. »Die alljährliche Sicherheitskonferenz wirft in diesem Jahr Schatten voraus«, so Oberbürgermeister Christian Ude auf einer Pressekonferenz Mitte Januar.

»Es ist verständlich, dass dieses traditionsreiche Treffen von Verteidigungsministern, Militär und Parlamentariern heuer angesichts internationaler Militäroperationen eine erhöhte Aufmerksamkeit findet. Ankündigungen von Demonstrationsveranstaltungen geben aber Anlass, unmissverständlich Position zu beziehen und einige Warnungen rechtzeitig und eindringlich auszusprechen.«

Doch die Münchner Polizei rüstet sich gegen Randalierer: 3000 Beamte werden am Wochenende im Einsatz sein, so eine Sprecherin der Polizei. »Rund um den Bayerischen Hof wird ein Sicherheitsbereich errichtet. Da kommt keiner durch.« Geplant ist auch ein Überflugverbot für die Dauer der Konferenz.

In der gesamten Innenstadt werden Passanten mit verstärkten Kontrollen rechnen müssen. Besonders Anlieger der Ettstraße, der Maximilianstraße und der Lenbachstraße werden mehr Zeit einplanen müssen, um nach Hause zu kommen oder Besorgungen erledigen zu können.

Doch nicht nur im Stadtgebiet werden Personenkontrollen durchgeführt. Schon im Vorfeld hat die Polizei Grenzkontrollen angekündigt, um die Einreise polizeibekannter Chaoten zu verhindern.

Für alle, die Fragen haben oder besorgt sind, hat die Stadt ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter Telefon: 29 10 10 43 35 werden Fragen zum NATO -Sicherheitsgipfel beantwortet. ct

Artikel vom 30.01.2002
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...