Zahlen, Daten Fakten – sind die Löwen wirklich nur Außenseiter?

TSV 1860 München und 1. FC Saarbrücken im Vergleich

Sieht sich als Underdog: Löwen-Trainer Daniel Bierofka. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Dass nicht allein das finanzielle Budget über den sportlichen Erfolg oder Misserfolg einer Mannschaft entscheidet, weiß niemand besser als der TSV 1860 München. Schließlich stieg man erst in der vergangenen Saison mit einem Rekordetat aus der Zweiten Liga ab. Löwen-Trainer Daniel Bierofka glaubt sein Team in der Aufstiegs-Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken in einer Außenseiterrolle. Psychologisches Geplänkel oder Fakt? Wir haben die beiden Teams statistisch verglichen.

Im Schnitt 1,5 Jahre älter und damit erfahrener sind die Spieler aus dem Saarland. Das Durchschnittsalter beim TSV 1860 München beträgt 24,3 Jahre, beim 1. FC Saarbrücken sind es 25,7 Jahre. Der Kaderwert des Südwest-Meisters wird vom Fachportal transfermarkt.de auf 3,43 Millionen Euro geschätzt – der des TSV 1860 München auf 3,58 Millionen.

In bislang 35 Spielen der Regionalliga Bayern stellt der TSV 1860 München den torgefährlichsten Angriff (83 Tore) und die beste Defensive (26 Gegentore). Mit ähnlichen Zahlen warten die Saarländer auf; sie schossen in der gleichen Anzahl an Spielen in der Regionalliga Südwest 85 Tore und mussten 31 Gegentreffer hinnehmen.

Der 1. FC Saarbrücken verfügt in der Breite des Kaders über deutlich mehr Drittliga-Erfahrung unter seinen Akteuren (addiert kommen sie auf 859 Drittliga-Spiele). Immerhin spielten elf Spieler der Saarländer bereits in der Dritten Liga. Beim TSV 1860 München sind das nur sechs Spieler, die addiert auch lediglich auf 241 Drittliga-Partien kommen.

Mit der Zweiten Liga vertraut sind neun Akteure bei den Giesingern (mit gesamt 489 Zweitliga-Einsätzen), die Saarbrücker verfügen ebenfalls über neun solcher Spieler (addiert 330 Zweitliga-Spiele). Hier liegt der Erfahrungs-Vorsprung auf Seiten des TSV 1860 München. Bundesligaluft schnupperten beim TSV 1860 München wie auch beim 1. FC Saarbrücken jeweils zwei Spieler. Die Reife spricht hier allerdings für die Löwen – sie kommen addiert auf 203 Bundesliga-Partien. Bei den Saarländern sind es in Summe nur 24 Bundesliga-Spiele.

In Sachen Zuschauerzahlen klaffen Welten zwischen beiden Klubs. 3.042 Anhänger besuchten durchschnittlich die Heimspiele des 1. FC Saarbrücken im theoretisch 8.400 Plätze fassenden Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion. Der heimische Ludwigspark in Saarbrücken wird bis 2020 saniert. Ganz anders der TSV 1860 München, der mehr als viermal so viele Fans zu seinen mit 12.500 Zuschauern stets ausverkauften Heimspielen ins Grünwalder Stadion lockte. Ein bundesweit einmaliges Phänomen – in keiner der fünf Regionalligen ist auch nur annähernd ein vergleichbarer Zuspruch bekannt. Das Völklinger Leichtathletik-Stadion mit Laufbahn lässt nur wenig Fußballatmosphäre aufkommen. Auf Giesings Höhen ist die lautstarke Heimspielstimmung bei den Gegnern des TSV 1860 München gefürchtet. Womöglich wird der berühmte zwölfte Mann am Ende zum entscheidenden Vorteil für die Löwen.

(as)

Artikel vom 07.05.2018
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