Ein Hochfest für den Auferstandenen

Katholiken im Erzbistum feiern Christi Himmelfahrt

In der Pfarrei Mariä Geburt in Anzing wird der alte Brauch des Aufziehens einer Christus-Figur an Christi Himmelfahrt noch gepflegt.  	Foto: AHert, CC BY-SA 3.0

In der Pfarrei Mariä Geburt in Anzing wird der alte Brauch des Aufziehens einer Christus-Figur an Christi Himmelfahrt noch gepflegt. Foto: AHert, CC BY-SA 3.0

München-Anzing-Waldtrudering · Mit feierlichen Gottesdiensten und einigem traditionsreichem Brauchtum begehen die katholischen Pfarreien im Erzbistum München und Freising am Donnerstag, 10. Mai, das Hochfest Christi Himmelfahrt.

Im Münchner Liebfrauendom, besser bekannt als Frauenkirche, feiert Weihbischof Bernhard Haßlberger um 10 Uhr einen Festgottesdienst, welcher von der Capella Cathedralis, dem Domorchester, dem Vokalensemble des Domchors und einigen Solisten mit der »Missa brevis in D« von Wolfgang Amadeus Mozart gestaltet wird.

»Himmelfahrtsspiel« aus der Barockzeit

In einzelnen Kirchen des Erzbistums München und Freising ist noch das Himmelfahrtsspiel zu sehen, ein in der Barockzeit entstandenes Brauchtum zu Christi Himmelfahrt – so auch in der Pfarrei Mariä Geburt in Anzing (Landkreis Ebersberg), wo der Pfarrgottesdienst um 10.30 Uhr beginnt. Die Figur des Auferstandenen, die seit dem Osterfest in der Kirche aufgestellt war, wird durch eine Öffnung in der Decke des Kirchenschiffes mit einer Winde hochgezogen. ­­Die Pfarrei Christi Himmelfahrt im Münchner Stadtteil Waldtrudering – die einzige dieses Namens im Erzbistum – feiert das Patrozinium ihrer Pfarrkirche um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst. Anschließend lädt die Gemeinde zum Pfarrfest ein.

Das Kloster Scheyern (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) lädt an Christi Himmelfahrt zum Scheyrer Kreuzritt ein. Die Prozession von Reitern, Rössern und Wagen beginnt gegen 14 Uhr am Klostergut Prielhof. Der Weg führt über die Fluren zum Klosterhof. Dort wird der Segen mit der in Scheyern seit dem Mittelalter aufbewahrten Heilig-Kreuz-Reliquie erteilt.

Das seit dem vierten Jahrhundert bezeugte Hochfest der Himmelfahrt Christi am 40. Tag der Osterzeit ist der »Verherrlichung des Auferstandenen« gewidmet. Es weist auf das zehn Tage später stattfindende Pfingstfest hin, das den Osterfestkreis abschließt. Das Fest drückt den Glauben der Kirche aus, dass Jesus Christus in die Welt Gottes eingetreten ist, wie es im Neuen Testament berichtet wird. Daher wird auch im christlichen Glaubensbekenntnis der Satz »Aufgefahren in den Himmel« gebetet.

Flurprozessionen auf dem Land üblich

Vor allem in ländlich geprägten Regionen des Erzbistums München und Freising nehmen Tausende von Gläubigen in den Tagen um Christi Himmelfahrt an Flurprozessionen teil. Bei diesen Bittprozessionen beten sie um Segen für Gärten, Felder, den Wald und eine gute Ernte. Häufig endet die Prozession mit einer gemeinsamen Brotzeit – was in vielen Pfarreien von lokalen Vereinen mit dem jüngeren Brauch der sogenannte »Herrenpartien« zum Vatertag verbunden wird.

Artikel vom 08.05.2018
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