Kultur und Kulinarisches bei internationalem Buffet

»Eine Riesenchance«

Hasenbergl · Menschen aus 80 verschiedenen Nationen haben am Hasenbergl ein Zuhause gefunden.

Dort leben sie, dort kommen sie in Kontakt mit ihren Mitmenschen. Doch das ist nicht immer so einfach. Daher hat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beschlossen, ein internationales Buffet im Rahmen des Programms »Soziale Stadt Hasenbergl« zu veranstalten. Für das Programm – sowohl das kulturelle wie das kulinarische – sollten die Bewohner sorgen.

Ein Konzept, das aufging, wie sich am letzten Freitag herausstellte. Das Stadtteilbüro in der Linkstraße war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Organisatoren die Besucher begrüßen konnten.

»Über 80 Nationalitäten, darin sehe ich eine Riesenchance«, fasste Fritz Jäger vom Caritas-Zentrum Nord seine Hoffnung in Worte, dass die Integration am Hasenbergl intensiviert wird. Er freue sich, dass »die Menschen hier auch über ihren bayrischen Horizont hinwegschauen können«. Ursula Balla-Cloos, Mitarbeiterin im Stadtteilbüro, äußerte sich sichtlich erfreut über den Erfolg, den diese erste Veranstaltung der Umsetzungsgruppe Kultur auszeichnete. Die Umsetzungsgruppe ist Teil der »Sozialen Stadt«, in dessen Rahmen sich die Bewohner Gedanken machen über die Verbesserung der Lebensqualität in ihrem Stadtteil, und wie sie selbst dazu beitragen können.

Ein Stück Lebensqualität war dann auch das Buffet, das mit schmackhaften Leckereien – Snacks, Hauptspeisen und Desserts – aus aller Herren Länder ausgestattet war. Darüber machten sich die Besucher mit sichtlichem Genuss her, auch zur Freude derer, die mit ihren Speisen dazu beigetragen hatten.

Im kulinarischen Rahmenprogramm gab es Musikalisches und Literarisches und wurde von den Menschen ebenso begehrt aufgenommen wie zuvor das Buffet. So unterhielt Johannes Hoffmann mit einem Flamenco, wobei er die Gitarre so schnell und sicher zupfte, dass er im Kerzenschein eine geradezu aufregende südländische Atmosphäre erzeugte. Mit Auszügen aus seinem Werk »Die 49. Story« unterhielt Markus Dosch das Publikum. Besondere Erheiterung rief Dosch mit der Episode hervor, in der er beschreibt, wie er mit seinen Lesungen jeden Zuhörer vertreiben konnte. Eines Tages kam er auf die Idee, ganze Demonstrationszüge auf diese Weise aufzulösen. An diesem Abend harrten die Gäste jedoch aus und belohnten den Hobby-Autoren mit begeistertem Beifall.

Wieder einen anderen Kulturkreis setzte Barbara Wolf ins rechte Licht mit ihrer gefühlvollen wie ausdrucksstarken Interpretation jiddischer Lieder, wobei sie die gesamte Bandbreite ihres Akkordeons nutzte, um die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen.

Auch die weiteren Programmpunkte, ob ganz spontan oder gut vorbereitet, wurden mit reichlich Applaus bedacht. Die Menschen am Hasenbergl kamen zusammen und sie kamen sich näher. So gesehen hat das internationale Buffet schon seinen Zweck erfüllt. Doch diese Veranstaltung sollte nur der Auftakt zu einer Reihe kultureller Veranstaltungen werden, bei denen die Bewohner wieder zusammen kommen werden, um miteinander zu feiern. cr

Artikel vom 30.01.2002
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