Stadt Garching beteiligt sich an der Initiative »Neues Leben für die Isar«

Baden in der Isar

Garching · Bislang haben die Garchinger das verschmutzte Wasser der Isar ertragen müssen. An sommerliche Badetage in dem Fluss war nicht zu denken, da viele Verunreinigungen aus den südlichen, isar-aufwärts liegenden Gemeinden angeschwemmt werden.

Mit dem Problem steht Garching nicht alleine da, doch jetzt ist Besserung in Sicht. Auf Initiative des Dritten Bürgermeisters von München, Hep Monatzeder (Bündnis 90/Die Grünen), haben sich die südlich von München liegenden Gemeinden zur Aufrüstung ihrer Kläranlagen entschlossen. Doch der Vorstoß des Münchners geht auch flussabwärts.

In einem Schreiben an Monatzeder habe der bayerische Umweltminister Dr. Werner Schnappauf kürzlich deutlich gemacht, dass die Staatsregierung sich dafür einsetzen wolle das Baden in der Isar auch nördlich von München wieder möglich zu machen. Helmut Karl (SPD), Erster Bürgermeister von Garching, betonte, die Stadt habe sich grundsätzlich zur Mitarbeit bereit erklärt. »Wir als Stadt Garching haben ein Interesse an sauberem Isarwasser«, so Karl.

Eine nachvollziehbare Bedingung stelle die 15.000-Einwohner-Stadt jedoch: »Wir fordern die gleichen Zuschüsse vom Freistaat, wie die Gemeinden im Süden von München sie bekommen haben.« Bei einem »Runden Tisch« Ende 1998 hatte Monatzeder die Bürgermeister der südlichen Isargemeinden zu einem gemeinsamen Vorgehen bewegen können. Daraufhin hat die Gemeinde Bad Tölz im August 2000 die Desinfektionsstufe in Betrieb genommen. Dabei wird das Wasser mit ultraviolettem Licht bestrahlt.

Dieser Vorgang tötet den größten Teil der Keime im Flusswasser ab. Untersuchungen des Landesamtes für Wasserwirtschaft hatten ergeben, dass bei einer Nachrüstung aller größeren Kläranlagen mit einer Desinfektionsstufe auch für den Isarabschnitt von München bis zur Amper aller Wahrscheinlichkeit Badewasserqualität erreicht werden könne.

Monatzeder freut sich. »Mit der Absicht, die Gemeinden der mittleren Isar im Mai zum Gespräch einzuladen, hat das Umweltministerium das Signal gegeben, dass auch für die Isar nördlich von München gehandelt wird. Das Vorhaben, in dem Fluss Badewasserqualität zu erreichen, kann so in zwei bis drei Jahren Realität werden.« Dazu gehöre auch die Renautierung des Flussbetts und der Ufer, damit das Baden in der Isar nicht nur gesundheitlich unbedenklich, sondern überhaupt möglich wird. Entsprechende Pläne hat die Stadt München in ihrer Broschüre »Neues Leben für die Isar« veröffentlicht. Ob Garching sich in seinem Stadtgebiet engagieren wolle, ließ Karl offen. »Es hat bislang keine Planungen dazu gegeben.« cr

Artikel vom 30.01.2002
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