Kultur und Leben der eigentlichen Entdecker Amerikas

Schliersee · Wikinger erobern das Dorf

Auch Showkämpfe gehören zur Living History.	 Foto: Markus Wasmeier

Auch Showkämpfe gehören zur Living History. Foto: Markus Wasmeier

München/Schliersee · Wenn Sie heute jemanden fragen, wer Amerika entdeckt hat, dann erhalten Sie sehr wahrscheinlich Christoph Columbus als Antwort. 1492 segelte er mit drei Schiffen in die neue Welt, auf dem Weg nach einer alternativen Handelsroute nach Indien. Doch er war nicht der erste. Denn wie man heute sicher weiß, waren die Wikinger schon deutlich vor Columbus auf den Kontinent gestoßen.

Wasmeiers Freilichtmuseum, nach Vorbild von einem altbayerischen Dorf der Schlierseer Region, ins Leben gerufen von Markus Wasmeier, Sportler im Skirennlauf und Goldmedaillengewinner

Was hat das jetzt mit bayrischem Brauchtum zu tun, werden Sie jetzt fragen.
Sicherlich, als altbayrisches Dorf wollen wir Ihnen eigentlich das Leben unserer bayrischen Vorfahren lebendig erzählen. Eine weitere Aufgabe, die wir als Museum wahrnehmen wollen, besteht aber auch im Kulturaustausch. Und so kommt es, dass uns kommendes Wochenende von 10. bis 13. Mai die Wikinger besuchen.

Der Zusammenschluss von Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen nennt sich Fenrisfyrd. Der Fyrd stellt eine militärische Einheit dar aber besteht nicht nur aus Kriegern, sondern natürlich auch aus dem Tross, Händlern und Handwerkern.

Sie werden ihr Lager bei uns aufschlagen und Lebensweise und Handwerk der Nordmänner darstellen. Als erfolgreiche Seeleute und starke Krieger eilt den Wikingern ihr Ruf voraus. Doch nicht so bekannt, die Wikinger waren auch hervorragende Kunsthandwerker und trieben regen Handel von Skandinavien aus.

Auf den Flüssen stießen sie so bis weit in den europäischen Kontinent vor. Dabei lernten Sie verschiedene neue Materialien, Rohstoffe und Handwerkstechniken kennen, sodass Sie bereits um 800 herum Glas verarbeiteten und Bronze gießen konnten. Zudem waren sie kulturell hoch entwickelt, wie Grabungsfunde beispielsweise von Musikinstrumenten belegen. Ab Christi Himmelfahrt können Sie die Kultur der Wikinger vier Tage lang erleben.

Am Donnerstag selbst findet außerdem unser Seifenkistenrennen statt. Diese Veranstaltung sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Bereits zum dritten Mal können Erwachsene und Kinder ihr Können als Rennfahrer unter Beweis stellen. Gestartet wird bei der Dorfkapelle, und die rund 150 Meter lange Rennstrecke auf Schotter endet am Biergarten vom Hacker-Pschorr-Wirtshaus »Zum Wofen«. Für die Einzelrennen wird jedem Teilnehmer eine Seifenkiste und ein Helm zur Verfügung gestellt. Um 10.30 Uhr starten die Erwachsenen und um ca. 12.30 Uhr Kinder und Jugendliche. Übrigens, dass die fahrbaren Untersätze »Seifenkiste« heißen ist ein Zufall. Ein amerikanischer Fotoreporter fotografierte in den 30er Jahren Kinder beim Spielen mit selbst-gebauten Fahrzeugen. Die Kinder verwendeten Holz von Transportkisten eines Seifenherstellers und so nannte der Mann die Automobile kurzerhand »Soap Boxes« also Seifenkisten und sein Ausdruck setzte sich durch.

Ich freue mich auf viele Starter beim Rennen und dass das Ziel direkt am Biergarten ist, ist sicher kein Schaden. Denn dort erwarten Sie bayrische Schmankerl und selbst gebrautes Museumsbier. Und Kulturaustausch hin oder her, beim Bier sind wir in Bayern den Wikingern wahrscheinlich doch voraus. Es ist also in den kommenden Tagen einiges geboten im altbayrischen Dorf und ich darf Sie einladen, einzutauchen in längst vergangene Zeiten.

Vielleicht führt Sie ja auch der Vatertagsausflug zu uns ins Freilichtmuseum, am besten mit der ganzen Familie. Ich freue mich auf Sie!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 05.05.2018
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