Im Kallmann-Museum Ismaning

Neue Ausstellung

Ismaning · Mit zirka 40 Ölbildern und zwanzig Zeichnungen zeigt das Kallmann-Museum eine Retrospektive auf das Werk des Malers Manfred Henninger (1894-1986) aus Stuttgart.

Manfred Henninger war ein vielseitiger Künstler, der bis zum Ende seines langen Lebens außerordentlich produktiv war. Er hat zirka viertausend Ölgemälde geschaffen, Aquarelle, Pastelle, ein umfangreiches zeichnerisches Werk sowie große keramische Wandbilder und Kirchenfenster, die vor allem in Baden-Württemberg im öffentlichen Raum zu finden sind.

Auch wenn in dieser Ausstellung nur ein kleiner Ausschnitt seines Oeuvres gezeigt werden kann, gibt doch die Vielfalt der ausgewählten Werke und die chronologische Darstellung seiner Entwicklung von den frühen Arbeiten bis zum Alterswerk einen guten Überblick des künstlerischen Weges des Malers.

Manfred Henninger ist 1894 in Backnang bei Stuttgart geboren. Nach der Teilnahme am ersten Weltkrieg studierte er an der Stuttgarter Kunstakademie und in Dresden bei Oskar Kokkoschka. Das Naturverständnis Kokoschkas, seine freie Malweise und seine Ablehnung von jeder Art von Formalismus prägten den jungen Künstler.

Die Kunst der großen französischen Meister des Impressionismus und die Werke Cézannes gaben weitere wichtige Impulse zur Findung der eigenen, ihm gemäßen Ausrucksform. Reisen nach Griechenland und Sizilien eröffneten ihm die Schönheit des Südens und weckten sein lebenslängliches Interesse an der Kultur der Antike und ihren Mythen.

Nach ersten Ausstellungserfolgen emigrierte Manfred Henninger aus politischen Gründen zuerst nach Spanien (Ibiza) und nach dem Sieg Francos in die Schweiz (Tessin). Mit der Berufung an die Stuttgarter Kunstakademie kehrte er 1949 nach Deutschland zurück. Manfred Henninger lebte bis zu seinem Tode im Jahr 1986 in Stuttgart und fuhr zum Malen bis ins hohe Alter in südliche Gefilde.

Obwohl Manfred Henninger zu den Künstlern des expressiven Realismus gezählt wird, ist sein Werk in gängige Schubladen nicht einzuordnen. Seine Malerei zeigt einen hohen Grad an Abstraktion, ohne die gegenständliche Darstellung je ganz zu verlassen. Sie lebt von Bewegung, Licht und Farbe und strahlt eine zeitlose arkadische Heiterkeit aus. Mit der Kenntnis der europäischen Kunstentwicklung von der Antike bis zur Moderne hat er einen eigenen künstlerischen Weg gefunden, der sein Werk unverwechselbar macht.

Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 15. Februar um 19 Uhr. Anschließend ist die Ausstellung bis 14. April zu sehen.

Artikel vom 30.01.2002
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