Zeigerpflanzen geben uns Auskunft über die Jahreszeiten

Schliersee · Mit voller Kraft ins Frühjahr

Der Frühling hält Einzug ins Tal, während auf den Gipfeln noch der Schnee liegt.	Fotos: Markus Wasmeier Museum

Der Frühling hält Einzug ins Tal, während auf den Gipfeln noch der Schnee liegt. Fotos: Markus Wasmeier Museum

München/Schliersee · Sie haben es sicher alle schon bemerkt, jetzt ist der Frühling richtig angekommen! Kalendarisch haben wir ja bereits seit dem 21. März Frühling, der Natur ist der Kalender allerdings ziemlich gleichgültig.

Wasmeiers Freilichtmuseum - einem alt-bayerischen Dorf nachgebildet
Von Markus Wasmeier, Skirennläufer, Goldmedaillengewinner und Sportler ins Leben gerufen

Früher gab es zwar auch Bauernregeln, die an bestimmte Lostage gebunden waren, jedoch waren die immer mit Bedingungen verknüpft, die man beobachten musste. Es waren also oft keine starren Regeln. Deshalb haben die Menschen zusätzlich die Entwicklung der Natur beobachtet und herausgefunden, dass bestimmte Pflanzen, sogenannte Zeigerpflanzen, sehr zuverlässig eine Prognose erlauben. Blüht etwa der Löwenzahn spricht man vom Hochfrühling und der Apfelbaum gilt als Zeigerpflanze für den Vollfrühling.

Wenn ich jetzt auf die passende Bauernregel schaue ist am Montag beispielsweise der Namenstag des heiligen Georgs. Der Drachentöter stellt in der katholischen Heiligenverehrung gern den Patron der Gegenreformation dar. Der Drache steht dabei für den Protestantismus. Fürs Wetter hatte die Konfession jedoch noch nie eine Bedeutung und die Bauernregel sagt: »Auf St. Georgs Güte stehen alle Bäum in Blüte.« Und das stimmt doch ganz gut. Natürlich ist das regional ein bisschen unterschiedlich. Als ich vergangene Woche in München war, konnte man dort bereits die Apfelblüte bewundern, während bei uns im etwas kühleren Tal die Knospen noch nicht geöffnet waren. Lang dauert es aber nicht mehr und der Vollfrühling hat auch bei uns Einzug gehalten. Man sieht also, dass die kalendarischen Daten nur ein Anhaltspunkt sind und man dazu noch wissen muss, welche Pflanzen man beobachten sollte.

Beim Zithertag bringen über 60 Musiker das Museum zum Klingen

Bei uns im Freilichtmuseum am Schliersee hat jede Jahreszeit ihren Reiz. Aber natürlich möchte ich Sie einladen unser altbayrisches Dorf jetzt gleich im Frühling zu besuchen. Vielleicht schon morgen bei unserem Zithertag. Zum achten Mal veranstalten wir dieses große Zithertreffen, bei dem über 60 Musiker das Freilichtmuseum zum Klingen bringen. Bei uns erleben Sie das bäuerliche Leben und die bayrischen Traditionen im Jahreslauf. In dem Zusammenhang darf ich Sie auch schon rechtzeitig auf unser Maibaumfest am 1. Mai hinweisen. Wie jedes Jahr stellen wir im altbayrischen Dorf einen Maibaum auf und auch am Brückentag, dem Montag vor dem 1. Mai, haben wir für Sie geöffnet. Sie sehen, für jeden ist etwas dabei und in unseren zahlreichen Museumsführungen können Sie sich einen Einblick in unsere Vergangenheit verschaffen. Sind Sie das erste Mal bei uns zu Besuch, so empfehle ich Ihnen die offene Museumsführung.

Als Endpunkt schlage ich Ihnen unser altbayrisches Wirtshaus zum Wofen vor. Dort werden Sie selbstverständlich mit bayrischen Schmankerln und frisch gezapftem Museumsbier verwöhnt. Das Bier ist übrigens eine Spezialität, die wir in unserer historischen Brauerei, die sich hinter dem Wirtshaus befindet, selbst herstellen. Schauen Sie unserem Brauer doch über die Schulter oder nehmen Sie an einem unserer Bierbraukurse teil. Dazu ist allerdings eine Voranmeldung nötig.

Rufen Sie dazu gerne bei uns an oder erkundigen Sie sich auf unserer Internetseite. Ich freue mich auf Ihren Besuch! Und wenn Sie einmal unschlüssig wegen des Wetters sind, eine Bauernregel gilt immer: Kräht der Gockel auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist. In diesem Sinne, bis bald!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 20.04.2018
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