München · Virtuelle Klangwelten ganz real erleben Eine Aktion zum »Tag des Lärms«

München · Virtuelle Klangwelten kann jeder in dem reflexionsarmen Raum der Akustikforschung der TU München, Gebäude N9, Theresienstraße 90 (Maxvorstadt), erleben. Das täuschend echte, aber doch künstliche Klangerlebnis kann man am Mittwoch, 25. April, zwischen 14 und 20 Uhr genießen. In dieser Zeit finden dort Führungen statt.

Eine Reise durch München: Aus dem Straßenlärm am Stachus mitten in einen Konzertsaal und weiter ins Vogelgezwitscher des Englischen Gartens. Im neuen reflexionsarmen Raum der Technischen Universität München können die unterschiedlichsten akustischen Umgebungen simuliert werden.

Der reflexionsarme Raum (RAR) ist ein Gebäude innerhalb eines Gebäudes: Der quaderförmige Raum steht frei auf einer Gummimatte – so lassen sich Vibrationen auf ein Minimum beschränken. Wände, Decke und Boden sind mit Mineralfaserkeilen ausgekleidet, die verhindern, dass der Schall zurückgeworfen wird. Hier können verschiedene akustische Untersuchungen durchführt werden. Sogar ganze Fahrzeuge lassen sich in den Raum transportieren, um ihre akustischen Eigenschaften zu untersuchen.

Ein 3D-Lautsprechersystem mit 60 Kanälen und leistungsstarke Rechner können akustische Umgebungen simulieren, angepasst an die Position der Hörenden im Raum. Dazu erzeugen vier 3D-Videoprojektoren auch virtuelle visuelle Welten. Menschen können so Orte wie den Englischen Garten »besuchen«, aber auch Räume, die nur im Computer existieren. Anhand der Baupläne könnte man schon ein Orchester in Münchens neuem Konzertsaal erleben, bevor auch nur die Baugrube ausgehoben ist.

Dies ist die ideale Umgebung für neue Forschungsprojekte. »Das Wissen, das wir dadurch gewinnen, kann etwa in die Entwicklung neuer Hörgeräte und Cochlea-Implantate ein fließen«, sagt Prof. Bernhard Seeber, Professor für Audio-Signalverarbeitung an der TU München.

Am Mittwoch, 25. April, dem internationalen »Tag gegen Lärm«, führen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Professur für Audio-Signalverarbeitung zwischen 14 und 20 Uhr die Möglichkeiten des reflexionsarmen Raumes vor. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 20.04.2018
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