Gründungsmitglied im aktuellen Stück zu bewundern

70 Jahre Volksbühne

Beste Unterhaltung verspricht das aktuelle Stück der Volksbühne Ottobrunn-Neubiberg: »QuadratRatschnSchlamassel«, das noch bis zum 29. April gezeigt wird.	Foto: Fellner

Beste Unterhaltung verspricht das aktuelle Stück der Volksbühne Ottobrunn-Neubiberg: »QuadratRatschnSchlamassel«, das noch bis zum 29. April gezeigt wird. Foto: Fellner

Waldperlach-Ottobrunn-Neubiberg · »QuadratRatschnSchlamassel« heißt das aktuelle Stück, das die Volksbühne Ottobrunn-Neubiberg noch bis zum 29. April im Leiberheim in Waldperlach, Nixenweg 9 zeigt.

Wenn eine neugierige Hausmeisterin und eine resolute Besitzerin eines Damen-Friseursalons wegen Geldproblemen nach einer unkonventionellen Lösung suchen, dann kann das nur turbulent werden. Abgesehen davon, dass sie weiterhin alles in der Nachbarschaft im Griff haben, entwickeln sie eine aberwitzige Idee, wie sich aus den alleinstehenden Trockenhauben-Kundinnen und den frischen Witwern, denen Frau Gugl am Friedhof begegnet, Kapital schlagen lässt. Waschen, Legen, Kuppeln! Ein »Hinterhofschwank« aus der Feder von Ralph Wallner wird im Jubiläumsjahr des Vereins gespielt, der heuer seinen stolzen 70. Geburtstag feiert.

Vereinsvorsitzender Ralf Hiltwein erklärt, dass man bei diesem Stück mit einem ganz besonderen Highlight aufwarten könne, spiele doch eines der Gründungsmitglieder des Vereins, Else Dörfer, in diesem Stück mit. Genauso lange wie der Verein existiert, genauso lange spielen die engagierten Laiendarsteller auch schon im Wirtshaus Leiberheim. »Wir freuen uns, dass wir hier eine feste Bühne haben, das können nicht alle Theatervereine von sich sagen«, so Ralf Hiltwein.

Vier Stücke in der Saison bringen die rund 50 aktiven Schauspieler auf die Bühne, außerdem engagieren sich noch rund 30 weitere Vereinsmitglieder vor und hinter der Bühne, damit am Ende alles glatt verläuft. »Auch wenn man diese Arbeiten bei den Aufführungen nicht sieht, sind diese Arbeiten wie Technik, Bühnenbau, Beleuchtung und Ausstattung sehr wichtig für den Erfolg«, betont er. Gerade im Bereich der Bühnentechnik würde der Verein auch dringend nach Verstärkung suchen, berichtet der Darsteller aus Leidenschaft weiter.

Alle verbindet die Liebe zum Theater und die Freude auf oder eben hinter der Bühne zu agieren. Der Verein spielt in erster Linie heitere Stücke, nicht so sehr, weil das die Laiendarsteller so wünschen, sondern weil die Mehrheit des Publikums unterhalten werden will. »Die meisten Menschen gehen ins Theater um einen entspannten Abend zu genießen. Sie wollen lachen und ein wenig Abstand vom Alltag und seinen Sorgen haben. Ernste Stücke kommen deshalb auch bei der breiten Masse nicht so gut an, auch wenn es natürlich immer mal wieder Zuschauer gibt, die anregen, doch auch mal wieder ein solches Stück zu spielen«, erläutert Ralf Hiltwein die Stückauswahl.

In der spielfreien Zeit sucht ein festes Team gemeinsam mit der Regisseurin Martina Fellner die Stücke aus. Zu diesem Zweck lesen die Beteiligten zwischen 60 und 80 Stücke. Verschiedene Kriterien muss ein solches Stück erfüllen: Zunächst einmal muss es vom Bühnenbild her machbar sein, ein permanenter Ortswechsel beispielsweise ist kaum zu bewerkstelligen, dann müssen möglichst viele Personen besetzt werden können und natürlich muss der Funke bei den Lesern überspringen.

Sind die Stücke ausgewählt und die Schauspieler gesetzt, geht es ans Lernen der Texte und an den Bau des Bühnenbildes. Hier kann der Theaterverein auf einen großen Fundus zurückgreifen, der im Laufe der Jahre angesammelt wurde. »Wenn wir etwas partout nicht haben oder durch etwas anderes ersetzen können, dann leihen wir es uns in der Bavaria Filmstadt«, verrät Martina Fellner.

Rund zehn Proben braucht es pro Stück, zu Beginn der Proben müssen die jeweiligen Schauspieler textsicher sein. »Wir haben nur relativ kurz Zeit zwischen den jeweiligen Stücken, da muss jeder seinen Text beherrschen, wenn wir mit den richtigen Proben anfangen«, betont Martina Fellner. Im Notfall ist aber auch die Souffleuse Karin Karl zur Stelle, die zwar auf der Bühne nicht zu sehen, aber enorm wichtig für den Erfolg der Vorführungen ist.

Auch eine Zweitbesetzung für die Rollen gibt es nicht. Ausgefallen ist aber wegen Krankheit noch keine Vorstellung: »Wir haben aber im Fall eines Falles immer eine Lösung gefunden«, berichtet Ralf Hiltwein. Einmal hat eine der Schauspielerinnen sogar mit einem gebrochenen Bein ihre Rolle weiter gespielt, berichtet er.

Wichtig ist den Mitgliedern der Volksbühne einen guten Job zu machen, egal ob auf oder hinter der Bühne. Beispielsweise gibt es für die Maske der Darsteller zwei Damen, die darauf achten, dass alles so aussieht, wie es aussehen soll. »Gerade jetzt haben wir wieder einen Workshop in Puncto Bühnen-Make-up gemacht, um auch hier wieder auf dem neuesten Stand der Technik zu sein«, erläutert der engagierte Vorstand. Finanziert werden diese Kurse, aber auch Inventar durch die Eintrittsgelder. 10 Euro kostet die Karte, die Mitglieder des Vereins arbeiten allesamt ehrenamtlich. »Bei uns bekommt niemand für seine Tätigkeit Geld bezahlt«, betont Hiltwein. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die jeweiligen Vorstellungen gut besucht sind.

Die nächsten Aufführungen sind am Freitag, 20. und 27. April, um 20 Uhr, Samstag, 21. und 28. April, jeweils um 20 Uhr, Sonntag, 22. und 29. April, jeweils um 19 Uhr.

Jetzt schnell Karten sichern

Die Karten kann man seit neuestem online auf der Homepage des Vereins unter www.volksbuehne-neubiberg-ottobrunn.de bestellen, aber auch direkt bei Rainer’s Backstub’n, Waldheimplatz 56, 81739 Waldperlach oder bei Modellbau Vordermaier, Ottostraße 26 in Ottobrunn kaufen. Wie bisher gibt es auch die Möglichkeit, die noch freien Plätze bei den ABO-Vorstellungen telefonisch unter 609 88 30, von Montag bis Freitag, 17 bis 19 Uhr zu reservieren. »Wir suchen aber nicht nur technikaffine neue Mitglieder, sondern auch Schauspieler. Vor allem in dem Bereich zwischen 18 und 30 Jahren fehlen uns junge Männer und Damen ab 60 Jahren«, zählt Ralf Hiltwein auf.

Neben den Erwachsenen gibt es auch noch eine Kindergruppe, die hauptsächlich vereinsintern beziehungsweise bei Besuchen von befreundeten Vereinen auftritt. Was der gemeinnützige Verein ebenfalls dringend sucht, ist ein Materiallager. »Das Haus, in dem unser Fundus gelagert wird, wird abgerissen, deshalb suchen wir ab Mitte nächsten Jahres oder früher ein Lager, das beheizbar und vor allem bezahlbar ist. Wir freuen uns über jedes Angebot«, versichern Ralf Hiltwein und Martina Fellner. Zu erreichen ist der Verein unter der E-Mail: info@volksbuehne-neubiberg-ottobrunn.de

Auch potenzielle neue Mitspieler können hierüber gerne mit dem Verein in Kontakt treten. hw

Artikel vom 18.04.2018
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