Augen auf – Kröten!

Saison der Amphibienwanderung beginnt

Die Frösche und Kröten wandern wieder. Das Landratsamt München bittet daher alle Verkehrsteilnehmer Amphibien-Warnschilder zu beachten.	 Foto: VA

Die Frösche und Kröten wandern wieder. Das Landratsamt München bittet daher alle Verkehrsteilnehmer Amphibien-Warnschilder zu beachten. Foto: VA

München-Landkreis · An frühlingshaften Tagen ist mit dem Einsetzen der Amphibienwanderung zu rechnen. Vor allem bei regnerischem Wetter heißt es dann für Autofahrer auf mit Amphibien-Warnschildern gekennzeichneten Straßen und Wegen bei Einbruch der Dämmerung »Runter vom Gas«.

Die Rücksichtnahme gilt dabei nicht nur den Fröschen und Kröten, sondern auch dem Schutz ihrer zahlreichen menschlichen Helfer.

Einen ungewöhnlichen Verlauf nahm der Winter 2017/ 2018. Nach Schneefall Anfang Dezember setzte schon am letzten Adventswochenende wieder Tauwetter ein. Es läutete eine lange und überdurchschnittlich warme Wetterphase ein, die erst im Februar von sehr kalten und trockenen Wetterverhältnissen abgelöst wurde.

Außergewöhnliches ereignete sich dann Anfang März. Bei frühlingshaften Temperaturen und Niederschlägen startete am 10. März vielerorts im Landkreis München die Amphibienwanderung. Viel zu früh traf sie die Helfer noch weitgehend unvorbereitet. Größere Mengen wandernder Erdkröten und Grasfrösche wurden beispielsweise in Oberschleißheim registriert. Zum Glück für die Kröten hielt die Warmphase nicht lange an.

Die Kälteperiode verschaffte den Helfern genügend Zeit, ihre Schutzzäune bis zur erwarteten Hauptwanderung der Lurche aufzubauen und Warnschilder anzubringen. Durch umsichtiges und rücksichtsvolles Verhalten können Verkehrsteilnehmer Fröschen, Kröten und Molchen helfen. Warnschilder, die auf Streckenabschnitte mit erhöhten Amphibienaufkommen hinweisen und vorübergehende Tempolimits sollten beachtet werden. Besondere Vorsicht ist in regnerischen Abendstunden geboten. Bei nassem Untergrund streben die Tiere nämlich massenhaft zu den Gewässern.

Derzeit werden alle relevanten Wanderstrecken im Landkreis München vorbereitet. An Straßen mit starken Wanderbewegungen werden Schutzzäune aufstellt und Eimer eingegraben. Wenige Strecken mit besonders starker abendlicher Laichwanderung werden über die Nachtstunden vollständig gesperrt, andere sind nur eingeschränkt befahrbar. Schon bei Geschwindigkeiten über 30 km/h werden Amphibien alleine durch den Luftdruck getötet. Auf allen Wanderstrecken sind abends und morgens zudem zahlreiche engagierte Helfer unterwegs. Sie betreuen Schutzzäune, sammeln Frösche, Kröten und Molche ein und tragen die Tiere über die Straße, damit sie gefahrlos den Weg zu den Laichgewässern fortsetzen können.

Gegen Ende der Paarungssaison werden die Zäune unverzüglich wieder abgebaut und Streckenbeschränkungen aufgehoben. Die Hauptwanderzeit ist nachts zwischen 19 und 7 Uhr morgens. Auch wenn sie Warnwesten tragen, kann man freiwillige Helfer, die im Dunklen oder in der Dämmerung unterwegs sind, bei hohen Geschwindigkeiten oftmals nicht rechtzeitig erkennen.

Das Landratsamt bittet alle Hausbesitzer um ihre Mithilfe, um ihre Kellerschächte auf hineingefallene Lurche zu untersuchen und diese gegebenenfalls zu befreien. Schächte sollten vorbeugend abgedeckt werden.

Artikel vom 11.04.2018
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