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»…und dein Herz schlägt schneller«
10. KWA Schülerliteraturwettbewerb mit einer Siegerin aus Ottobrunn
Stunde der Siegerinnen: KWA Vorstand Dr. Stefan Arend (l.), Wettbewerbsleiterin Gisela Hüttis (2.v.l.) und Jurorin Dr. Gabriele König (r.) gratulierten Franziska Bischoff aus München (3.v.l.) und Sophia Lachmann aus Ottobrunn. Foto: KWA
Ottobrunn · Der Schülerliteraturwettbewerb des KWA Stift Brunneck fand heuer bereits zum 10. Mal statt. Zum Thema »…und dein Herz schlägt schneller« sandten dieses Mal Schüler aus 17 Schulen ihre Texte ein.
Freuen können sich die 15-jährige Münchnerin Franziska Bischoff, die das Sophie-Scholl-Gymnasium besucht, und die 18-jährige Ottobrunnerin Sophia Lachmann vom Gymnasium Ottobrunn. Durch die Preisverleihung im KWA Georg-Brauchle-Haus führte Wettbewerbsleiterin Gisela Hüttis, die zugleich Stiftsdirektorin im Ottobrunner KWA Stift Brunneck ist.
Die musikalische Umrahmung übernahm das Vokalensemble des Gymnasiums Ottobrunn. Einen Rückblick auf die Themenvielfalt der vergangenen zehn Wettbewerbsjahre bot KWA Vorstand Dr. Stefan Arend. Durch den Schülerliteraturwettbewerb, aber auch durch Schülerkonzerte, Schulkooperationen oder gemeinsame Philosophiestunden gebe es in allen KWA Einrichtungen immer wieder Gelegenheiten, »dass ältere Menschen erfahren, was junge Menschen bewegt und umtreibt oder wofür sie sich interessieren und engagieren.« Gleiches gelte in umgekehrter Richtung. So entwickelt sich laut Arend oftmals ein tiefes Verständnis für die Probleme und Sorgen der anderen Generation.
Unprätentiös und lebensnah
Der Text von Franziska Bischoff, für den sich die Jury in der Altersgruppe
der Jüngeren entschieden hat, ist das vorläufige Ende einer Geschichte.
»Tanz des Möglichen« beschreibt die Augenblicke vor dem Start der ersten
Ballettvorführung eines Mädchens. Was genau hat die Jury an diesem Text
überzeugt? Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer Protagonistin unprätentiös,
dicht und lebensnah – so die Laudatorin Dr. Gabriele König. Dass sich junge
Mädchen, die gerne zum Ballett möchten, sich ihr Leben als Primaballerina
vorstellen, sei zunächst wenig originell. Doch die Hindernisse, die diese
junge Frau für die Verwirklichung ihres Lebenstraumes überwinden muss, sind
besonderer Art. Dass sie im Rollstuhl sitzt, erfährt der Leser erst im letzten
Satz. Trotzdem oder vielmehr gerade durch die wahrnehmbaren, aber uneindeutigen
»Zwischentöne« sei es der Autorin gelungen, Bilder im Kopf zu erzeugen.
Einstieg mit Knalleffekt
»Um grundlegende Dinge vorweg zu nehmen: Ich bin tot.« So lautet der
erste Satz der Geschichte von Sophia Lachmann – ein Knalleffekt der Ottobrunnerin.
Der verheißungsvolle Anfang entwickelt sich laut Juror Harald Parigger zu
einer fesselnden Erzählung mit überraschendem Schluss. Ein junger Mann,
der sein Leben gedankenlos vertrödelt und mit zweifelhaften Vergnügungen
zubringt, fährt betrunken und zugekifft Auto – und verunglückt tödlich.
Alsbald sieht man ihn gelangweilt über Wolken spazieren. Um sich zu zerstreuen,
denkt er daran zurück, wie ihm, dem offenbar Hirntoten, das Herz entnommen
wurde. Plötzlich weichen die Wolken, geben das Bild auf ein fröhliches kleines
Mädchen frei. Er spürt die Verbindung zu dem Mädchen, in dem sein Herz jetzt
kräftig schlägt.
Die Bewertung des Jurors: »Das alles ist so wunderbar lebendig geschrieben, so voller (Selbst-)Ironie und gleichzeitig voller Wärme; mal distanziert, mal mitfühlend, mit überraschenden Wendungen, sodass man von Anfang bis Ende wirklich gefesselt bleibt.« Sieglinde Hankele
Artikel vom 09.04.2018Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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