»Lücken sinnvoll schließen«

Neuer Raum für Bildung und Gemeinschaft

Der Geschichtsverein erhält gemeinsam mit der MVHS in Moosach ein neues Zuhause. 	Foto: dm

Der Geschichtsverein erhält gemeinsam mit der MVHS in Moosach ein neues Zuhause. Foto: dm

Moosach · Eine Fensterwand wird gerade an den Neubau angebracht. Die vorbeigehende Passantin Erika hält kurz an und bestaunt das neue Gebäude. »Ich bin schon sehr gespannt, wie es sein wird, wenn das moderne Haus fertiggestellt wird. Ich hoffe, dass sich dadurch unser Stadtteil verjüngt.«

Moosach bekommt im Herbst ein neues Stadtteilzentrum. Gemeinsam mit der Münchner Volkshochschule hob bereits Anfang des Monats die Städtische Wohnungsgesellschaft (kurz GWG) die Richtkrone in der Moosacher Bauberger Straße 6a.

Johanna Salzhuber ist Vorsitzende des Moosacher Geschichtsvereins e.V. und hat die Idee, ein Gebäude für den Stadtteil Moosach zu errichten, aktiv unterstützt. »Nach ganzen zehn Jahren Warten und Planen bekommt Moosach endlich seinen Neubau.« Der Antrag war damals eine Idee der SPD-Fraktion und Salzhuber, die selber Vorsitzende des Bezirksausschusses war, hat den Plan mit vorangetrieben.

Der 2009 gegründete Geschichtsverein kann somit einen adäquaten Raum für sein Archiv bekommen. »Im Moment sind wir noch sehr beengt in privaten Räumen in der Feldmochinger Straße.« Der Moosacher Geschichtsverein erforscht und dokumentiert die Geschichte und Volkskultur des Stadtviertels.

Gemeinsame Veranstaltungen mit der Münchner Volkshochschule (MVHS) sind geplant. Hauptmieterin wird nämlich die Volkshochschule sein, die den Neubau nicht nur für eigene Zwecke brauchen wird, sondern auch den Verein als Untermieter in ihre »WG«aufnehmen wird. »Eigentlich schließen wir nur eine Baulücke. Das Gebäude ist etwas größer als geplant ausgefallen und dies war die Chance für den Verein, hier ein richtiges Zuhause zu finden. So kann sich die Stadt demnächst mit der Moosacher Geschichte beschäftigen, denn wir werden richtige Bürozeiten haben, einen großen Archivraum mit Konferenztisch und die Besucher werden kommen, sich hinsetzen und in dem Geschichtsarchiv stöbern können«, so Salzhuber. Sie sieht den Verein, der aber erst im Herbst einziehen kann, schon jetzt im Haus und würde am liebsten ihre Arbeit sofort in den neuen Räumlichkeiten fortsetzen. »Ich freue mich und bin gespannt darauf, wie es aussehen wird, wenn die GWG die Baustelle fertig verlässt!« Doch erstmal wird sie an der Baustellenführung kommende Woche teilnehmen und so das neue künftige Zuhause des Geschichtsvereins das erste Mal kennenlernen.

Die Eröffnung des neuen Volkshochschulzentrums ist für Herbst diesen Jahres geplant. Es ist ein umfangreiches Bildungsangebot für die Anwohner geplant. Auch der Moosacher Geschichtsverein e.V. zieht, wie bereits erwähnt, in das neue Gebäude ein.

Das neue Gebäude weist insgesamt fünf Stockwerke auf und wird nach der Fertigstellung an die MVHS vermietet. Auf 900 Quadratmeter entstehen Räume für Computer- und Sprachkurse sowie für Angebote aus den Bereichen Kunst, Kultur, Kreativität, berufliche Weiterbildung und Gesundheit.

Ein Highlight soll das große schallisolierte Musikzimmer sein. Terrassen im ersten und dritten Obergeschoss sollen den Besuchern als willkommener Treffpunkt dienen. »Das neue MVHS-Stadtteilzentrum bietet Bildungsmöglichkeiten und auch eine Plattform, um seine Nachbarn kennenzulernen und Gleichgesinnte zu treffen«, erklärt Christian Amlong, Sprecher der Geschäftsführung der GWG München.

Vorausgegangen war dem Projekt ein Beschluss des Stadtrats vom 24. Juli 2013, wonach in Moosach ein Stadtteilzentrum für die Münchner Volkshochschule entstehen sollte. Das neue Stadtteilzentrum der MVHS befindet sich an der Baubergerstraße geich in der Nähe der S- und U-Bahnhaltestelle Moosach sowie der Trambahnhaltestelle Pelkovenstraße. Es grenzt an die neue Fußgängerzone mit Sitzmöglichkeiten und Cafés an.

»Moosach befindet sich derzeit im Wandel. Nicht nur wurde der Bahnhofsbereich umgestaltet, auch werden wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten unsere sanierungsbedürftigen Bestände durch zeitgemäße Wohnanlagen ersetzen. Damit wird ein ganz neues, modernes Stadtviertel entstehen«, erklärt Gerda Peter, Geschäftsführerin der GWG München. Von Daniel Mielcarek

Die Münchner Volkshochschule (MVHS)
Die Münchner Volkshochschule ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt München. Sie existiert seit 1896 und ist mit 17.000 Veranstaltungen pro Jahr die größte Volkshochschule Deutschlands. Jährlich nehmen über 250.000 Teilnehmer an Weiterbildungen der MVHS teil. Dazu gehören Exkursionen, Foren, Vorträge, Workshops, Symposien und andere Weiterbildungsmöglichkeiten. Im Angebot sind zum Beispiel gut 50 Fremdsprachen, EDV-Lektionen und Integrationskurse für Migranten.

Artikel vom 21.03.2018
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