Herbergen, Säuglinge und Irre

Führung von der Hochau ins Franzosenviertel

Zentrum des Franzosenviertels ist der Weißenburger Platz, angelegt in den 1870er Jahren.	Foto: gemeinfrei

Zentrum des Franzosenviertels ist der Weißenburger Platz, angelegt in den 1870er Jahren. Foto: gemeinfrei

Haidhausen/Au · Von der Hochau in das Franzosenviertel geht es am Samstag, 24. März, bei einer informativen Stadtführung mit Johann Baier.

Der ehemalige Vorsitzende der »Freunde Haidhausens« führt von der katholischen Kirche St. Wolfgang vorbei an Wohnhäusern einer Genossenschaft, deren Geschichte nahezu 100 Jahre alt ist und aus diversen Gründen zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Welcher Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der alten Herbergsanwesen und Gründungen von Wohnbaugenossenschaften besteht, wird Baier anhand von Bildern aufzeigen.

Die vielfältige Geschichte der einstigen »Kreis-Irrenanstalt für Oberbayern« von 1856, die in eine weite Ackerflur der Hoch-Au gesetzt wurde, hatte Auswirkungen auf die spätere bauliche Gestaltung des Viertels, aber auch auf die soziale Situation der weiteren Umgebung. Bernhard von Gudden, der mit König Ludwig II. im Starnberger See ertrunken ist, hatte hier in der Hochau sein Arbeitsfeld, ebenso die »Blauen Schwestern«, die sich ganz den verwaisten Säuglingen und Kleinkindern opferten und das erste Säuglingsheim Süddeutschlands gründeten. Die Salesianer Don Boscos ließen sich schließlich vor knapp 100 Jahren in der verlassenen Kreisirrenanstalt nieder, um bis heute ihrer religiöse und sozialen Arbeit im Viertel nachzukommen.

Die Straßen der Hochau mit ihren historisierenden Fassaden des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts sind ein sichtbares Kapitel der Architekturgeschichte. Das gilt auch für das Franzosenviertel am Weißenburger Platz, der auf interessanten Ideen städtischer Planung nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 beruht. Was der Glaspalast von 1854 mit dem Weißenburger Platz zu tun hat und der »Braunauer Bahnhof« in Haidhausen mit dem Maximilianeum, darüber wird Baier berichten.

Treffpunkt ist um 14 Uhr am Kirchenportal von St. Wolfgang am St.-Wolfgangs-Platz. Die Tour dauert je nach Wetter zwei bis zweieinhalb Stunden. Die Teilnahme kostet 5 Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Artikel vom 19.03.2018
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