Heimspielstärke nährt Aufstiegsträume

Mythos Grünwalder Stadion

Rückhalt nach dem Absturz: Das Grünwalder Stadion. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Die Heimbilanz des TSV 1860 München in der laufenden Saison ist beispiellos. Im Grünwalder Stadion sind die Löwen stark wie nie: dreizehn Siege aus fünfzehn Spielen sind eine Quote, die der Klub Jahrzehnte lang nicht mehr hatte. Die Atmosphäre in den alten Mauern scheint die Mannschaft regelrecht zu beflügeln.

An Heimspieltagen trägt ganz Giesing Weiß-Blau. Schon Stunden vor dem Spiel sammeln sich die Fans in den umliegenden Kneipen des Viertels. Im Stadion herrscht eine Fußballbegeisterung, die das junge Team nach vorn peitscht und durch manche Schwächeperiode trägt. Der lautstarke Rückhalt von den Rängen nötigt Gegnern Respekt ab. »Wir haben endlich Heimspiele, die den Namen auch verdienen«, findet Fan Sebastian (22) vor dem Trepperlwirt in der Tegernseer Landstraße. »Karten für Sechzig haben wieder einen Wert, sind begehrt und keine Ramschware, die du kaum geschenkt unter die Leute kriegst, wie es in der Arena draußen der Fall war«, ergänzt sein Vater Klaus (51). Beide kommen aus dem Landkreis Erding und besuchen regelmäßig die Spiele.

Dreimal sind die Löwen in dieser Saison noch auf Giesings Höhen am Ball. Gegen den VfR Garching (Freitag, 23. März), den VfB Eichstätt (Samstag, 14. April) und den FC Augsburg II (Samstag, 21. April). Gewinnt der TSV 1860 München am Ostermontag das Toto-Pokal-Viertelfinale auswärts bei der SpVgg Bayreuth, könnte ein weiteres Heimspiel hinzukommen. Das Bayerische Pokal-Halbfinale gegen den bereits qualifizierten TSV 1860 Rosenheim würde im Grünwalder Stadion ausgetragen und zusätzliche Einnahmen bescheren, die der finanziell klamme Klub gut gebrauchen könnte.

Sollten die Münchner Löwen am Ende die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern erringen, dürfte das Grünwalder Stadion mit seinem Publikum einen nicht geringen Anteil daran haben. »Wer auch immer dann unser Gegner in der Qualifikation wäre, nach Giesing fährt von denen keiner gern«, glaubt Klaus.

(as)

Artikel vom 15.03.2018
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