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Jury würdigt Rebers als präzisen Analytiker und hervorragenden Musiker
München · Dieter-Hildebrandt-Preis an Andreas Rebers
Andreas Rebers. Foto: Janine Guldener
München · Der Kabarettist Andreas Rebers wird mit dem diesjährigen Dieter-Hildebrandt-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Das hat der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München auf Empfeh- lung einer Jury beschlossen.
Der Preis wird am Dienstag, 23. April von Oberbürgermeister Dieter Reiter vor geladenen Gästen überreicht.
Der mit 10.000 Euro dotierte Dieter-Hildebrandt-Preis wird jährlich für anspruchsvolles politisches bzw. dezidiert gesellschaftskritisches Kabarett vergeben. Preiswürdig sind Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum für ihre Einzel- oder Ensembleleistung, reine Wortprogramme oder Musikkabarett. Der Preis wird seit 2016 zur Erinnerung an den Kabarettisten Dieter Hildebrandt verliehen. Die bisherigen Preisträger sind Claus von Wagner und Josef Hader.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: »Mit Andreas Rebers zeichnet die Jury einen Häretiker aus, der es meisterhaft versteht, die richtigen Fragen zum falschen Zeitpunkt zu stellen. Allein schon diese bemerkenswerte künstlerische Konsequenz macht ihn zu einem Solitär in der deutschsprachigen Kabarett-Landschaft. Rebers ist nicht nur ein präziser intellektueller Analytiker, er ist auch ein hervorragender Musiker, Dichter und Literat. Dabei versteht er es meisterhaft, nicht an der Oberfläche zu kratzen, sondern große politische Themen so lange auf das Leben der kleinen Leute herunterzubrechen, bis es wirklich weh tut.«
Bevor sich Rebers vor 20 Jahren dauerhaft in München niederließ, durchlebte er als Revolutionspraktikant in Portugal, Bauarbeiter im Irak und Unterhaltungsmusikant auf Schützenfesten, Silberhochzeiten und Schlimmerem die »Stahlgewitter des Volkes«. Das habe seinen trockenen Humor krisenfest werden lassen und ihn zum Frohsinnslegastheniker im besten Sinn des Wortes gemacht. »Ein Satiriker der Giftklasse A.«
Andreas Rebers wuchs im niedersächsischen Weserbergland auf. Während des Studiums an der Universität Hannover ergaben sich Kontakte zur freien Theaterszene und zum Kabarett. 1984 bis 1988 studierte er bei Thomas Aßmus Akkordeon. Nach seiner Zeit als musikalischer Leiter des Schauspiels am Staatstheater Braunschweig war er zwei Jahre Ensemblemitglied bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Seit 1999 ist er mit seinen kabarettistischen Programmen in ganz Deutschland unterwegs.
Der Jury gehörten an: Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers (Vorsitz), Angelika Beier (Kabarettistin), Peter Blau (ORF), Kabarettistin Renate Hildebrandt (die Witwe Dieter Hildebrandts)), Oliver Hochkeppel (SZ), Helge Rösinger (BR), Helmut Schleich (Kabarettist) und die Stadtrats-Mitglieder Ulrike Grimm und Richard Quaas (beide CSU), Horst Lischka und Christian Vorländer (beide SPD) und Dr. Florian Roth (Die Grünen/Rosa Liste).
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