Es ist wieder Maibaumzeit

Neubiberger Burschen holen am 17. März ihren Baum ein

Sechs anstrengende Wochen liegen vor den Neubiberger Lindenburschen, die aus einem schlichten Fichtenstamm einen Maibaum machen.	Foto: Fotostudio Neubiberg

Sechs anstrengende Wochen liegen vor den Neubiberger Lindenburschen, die aus einem schlichten Fichtenstamm einen Maibaum machen. Foto: Fotostudio Neubiberg

Neubiberg · Am Samstag, 17. März, ist es endlich so weit, die Neubiberger Lindenburschen holen den neuen Maibaum nach Neubiberg. Geschlagen wurde die stattliche 37 Meter hohe Fichte bereits am 30. Dezember.

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»Nadelhölzer eignen sich am besten für Maibäume, da sie sehr stabil sind und wenig Astlöcher aufweisen«, erklärt der Burschenvereins-Vorsitzende Simon Huff. Der Baum, der einen Wert von rund 800 Euro aufweist, wurde den Burschen von einem befreundeten Wald-Besitzer gespendet. Das ist keine Selbstverständlichkeit, weiß Simon Huff zu berichten. In der Vergangenheit haben die Burschen auch schon so manches Mal tief in die Tasche greifen müssen, um das »Traditions-Stangerl« zu erwerben.

Der Einzug durch die Gemeinde Neubiberg wird begleitet von der Freiwilligen Feuerwehr und der Blaskapalle »Harmonie«. »Wir hoffen, dass wir so gegen 10 Uhr in Neubiberg ankommen werden«, berichtet Simon Huff weiter. Schön wäre es, wenn dann auch viele Neubiberger dabei wären, um die Ankunft des Baumes gebührend zu feiern. »Wir stellen den Maibaum ja nicht bloß zu unserem Vergnügen auf, sondern der Maibaum ist eine Angelegenheit der gesamten Gemeinde«, so der engagierte Burschen-Sprecher. Rund 60 Burschen zählt der Verein, der vor drei Jahren sein 50-jähriges Jubiläum gefeiert hat. Anders wie bei anderen Burschenvereinen endet die Mitgliedschaft im Burschenverein Neubiberg nicht automatisch mit der Eheschließung. »Man wechselt bei uns nach der Hochzeit von den aktiven zu den Alt-Burschen«, informiert der Neubiberger.

So reicht das Altersspektrum von 18 bis 83 Jahre. Mit dem Einholen des Maibaumes beginnt die eigentliche Arbeit für die Burschen, denn der Stamm muss gehobelt, geschliffen, lackiert und mit dem weiß-blauen Rautenmuster bemalt werden. Daneben muss das gute Stück immer scharf bewacht werden, denn viele Begehrlichkeiten löst so ein Maibaum bei benachbarten Burschenvereinen aus. So findet täglich ab dem 17. März in der Burschenhütte am Floriansanger 3b immer von 19 bis 7 Uhr morgens die Burschenwache statt.

Gleich am 17. März beginnt das Wachhüttenprogramm mit einer zünftigen Opening-Party. Am Freitag, 23. März, wird die FFW Neubiberg die Wache übernehmen und lädt zur Blaulicht-Wache ein. Am Samstag, 24. März, findet eine Austria-Pop-Party statt. Am Sonntag, 25. März zeichnen die Alt-Burschen mit ihrem Frühschoppen und der Stoabuckl-Musi für das Programm ab 11 Uhr verantwortlich. Einlass ist bereits ab 10 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Am Karfreitag, 30. März, findet ab 12 Uhr ein Steckerlfisch-Essen und Verkauf vor der Burschenhütte statt. Vorbestellen kann man die Steckerlfische unter steckerlfisch@bv-neubiberg.de Am Samstag, 31. März, lockt eine 90er-Partry und am Montag, 2. April, gibt es um 12 Uhr Osterschnaps, ausgeschenkt vom befreundeten Verein der Biberger Madln. Weiter geht es am Freitag, 6. April mit der Nacht der Tracht, um am Samstag, 7. April, mit der Madlwache.

Die FFW Unterbiberg übernimmt am Freitag, 13. April, die nächste Blaulicht-Wache. Am 14. April ist wieder Party während der Wache angesagt. Am Sonntag, 15. April, sorgt Roland Hefter für gute Stimmung beim Frühschoppen der Burschen. Am Samstag, 21. April, locken die Burschen ab 19 Uhr mit einer Getränkebörse und am Samstag, 28. April, schließt der Maibaumwachenreigen mit einer »I love Bier-Party!«, bevor am Dienstag, 1. Mai, ab 8 Uhr der Zug zum Maibaumplatz, der zwischen dem Rathaus und der Grundschule liegt, beginnt. Begleitet wird der Maibaum wieder von der FFW und der Blaskapelle Harmonie. Nach der Segnung des Maibaumes beginnen die Burschen mit der händischen Aufstellung des Maibaumes.

Steht der Baum werden die Zunftzeichen angebracht. Gegen 14 Uhr findet der Tanz der Burschen und Madln statt. »Zu diesem Zweck wird es in diesem Jahr erstmals eine Bühne geben. Hier werden wir den Maibaumtanz zeigen, aber wir sind auch dabei Schuhplattln zu lernen und werden auch hier einen Tanz zeigen«, verrät Simon Huff.

Viel Arbeit also für die Burschen, und das nicht nur rund um den Maibaum. Am 1. Mai kann man aber nicht nur die Burschen beim Aufstellen bewundern, sondern es wird zünftige bayerische Musik geben und natürlich ausreichend Speis und Trank zu familienfreundlichen Preisen. »Wir hoffen darauf, dass Petrus ein Einsehen hat und es an diesem Tag schönes Wetter ist«, so Simon Huff. Ab dem 17. März gilt es aber vor allem sich den Maibaum nicht stehlen zu lassen. »Eigentlich sollte es so sein, dass man einen Maibaum nur nachts stehlen darf, aber man kann ja nie wissen. Sieht also ein Gemeindebürger jemanden, der mit dem Maibaum unterwegs ist, braucht er nur eine Hand darauf legen und sagen: Der Baum bleibt hier«, lautet der Appell des Burschenvorstands an die Neubiberger Bürger.

Der Neubiberger Burschenverein hat zwar schon einige Versuche unternommen, einen Baum zu stehlen, ist aber bislang mit seinen Versuchen stets gescheitert. Anders der Burschenverein Putzbrunn, der in Zusammenarbeit mit dem Burschenverein Harthausen fast jedes Jahr Beute machen konnte. »Wir werden rund um die Uhr wachsam sein«, verspricht aber Simon Huff. Heike Woschée

Artikel vom 14.03.2018
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