Öffentliche Namenslesung

Vor 75 Jahren: Münchner Polizei ließ 130 Roma deportieren

Mit diesem Flyer informiert die Stadt München über die Veranstaltungen rund um den Gedenktag.

Mit diesem Flyer informiert die Stadt München über die Veranstaltungen rund um den Gedenktag.

München · Am Dienstag, 13. März, jährt sich zum 75. Mal der Tag, an dem die Münchner Polizei während des NS-Regimes 130 Sinti und Roma aus München und Umgebung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportieren ließ.

Mit einer Veranstaltungsreihe vom 8. bis 19. März erinnern das Kulturreferat, Madhouse gemeinnützige GmbH und das Stadtarchiv München in Kooperation mit weiteren Institutionen an die ermordeten Sinti und Roma. Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht bei einer öffentlichen Namenslesung der Münchner Opfer am Dienstag, 13. März.

Das Programm umfasst Themen wie die Verfolgung der Minderheit vor, während und nach der NS-Zeit sowie den aktuellen Antiziganismus in der Gesellschaft. Darüber hinaus werden Einblicke in das vielfältige kulturelle Leben der Sinti und Roma vermittelt. Unter anderem gibt es dazu eine Fotoausstellung »Starke Frauen der Sinti und Roma«, Vorträge u.a. über »die Münchner Kriminalpolizei und die Deportation der Sinti und Roma im März 1943«, Zeitzeugengespräche, ein Poetry Slam oder einen Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Zur öffentlichen Namenslesung mit Kranzniederlegung am Dienstag, 13. März, 15 Uhr, am Platz der Opfer des Nationalsozialismus sprechen neben Oberbürgermeister Dieter Reiter Erich Schneeberger, Vorsitzender des Verbands deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V., und Alexander Diepold, Geschäftsführer von Madhouse gemeinnützige GmbH. Anschließend werden die Namen der am 13. März 1943 deportierten Münchner Sinti und Roma gelesen. Im Anschluss daran betet Ivica Viskovic, Seelsorger für Ethnische Minderheiten der Erzdiözese München und Freising, gemeinsam mit den Anwesenden ein ökumenisches Gebet für die Opfer.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Für den Rundgang »Sinti und Roma im KZ Dachau« wird ein Beitrag von 4 Euro erhoben.

Artikel vom 07.03.2018
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