Landrat Niedergesäß möchte den öffentlichen Nahverkehr deutlich ausbauen

Mehr Busse für den Landkreis Ebersberg

Ebersberg · »Unser Landkreis wächst, mehr Bürger, mehr Betriebe, mehr Arbeitsplätze. Von daher brauchen wir auch mehr Mobilität und vor allem eine attraktivere Mobilität.

Das erwarten unsere Bürger und die Wirtschaft vor Ort, denn auch die Arbeitsplätze müssen gut erreichbar sein. Zudem ist es ein wichtiger Schritt, um die wichtigen Klimaschutzziele besser erreichen zu können«, erklärt Landrat Robert Niedergesäß. Wie das Regionalbus-Angebot im Landkreis weiter ausgebaut und verbessert werden kann, möchte der Landrat nun mit einer Fortschreibung des Mobilitätsgutachtens für den Landkreis prüfen lassen.

Das wird er dem zuständigen Fachausschuss des Kreistages in der nächsten Sitzung Anfang März vorschlagen. »Wir sind in unserem Landkreis schon jetzt gut aufgestellt mit zwei S-Bahn- und Regionalzugstrecken und unseren Regionalbussen.

Der Landkreis hat bereits in den letzten Jahren sein Angebot an Buslinien schrittweise ausgebaut und mehr Geld in den öffentlichen Personennahverkehr investiert«, so Niedergesäß weiter. Dass von Seiten der Landkreisbürger durchaus Bedarf besteht, zeigt beispielsweise der Erfolg der Linie 443, die im Dezember 2014 zeitgleich mit dem Stundentakt auf dem Filzenexpress neu eingeführt worden ist.

Die Linie bindet die ländlichen Ortsbereiche zwischen Steinhöring, Ebersberg und Frauenneuharting an die Bahnhaltestellen in Tulling und Steinhöring an. Gestartet ist die Linie mit ca. 300 Fahrgästen pro Monat, inzwischen sind es gut 2.500. »Dies reicht aber bei weitem noch nicht aus«, meint der Landrat. »Der positiven Entwicklung unseres Landkreises wollen wir die ÖPNV-Angebote anpassen, damit die Menschen in Zukunft noch bequemer und bedarfsgerechter mit Bus und Bahn unterwegs sein können. Wir brauchen unter anderem noch bessere Anbindungen vom nördlichen Landkreis an die Kreisstadt beispielsweise auch an die Klinik, bessere und schnellere Tangentialverbindungen zwischen den beiden S-Bahn-Achsen, eine bessere Erschließung des ländlich geprägten Landkreissüdens, einen stabilen und gut merkbaren zum Beispiel Stundentakt sowie einen Ausbau der Betriebszeiten.

Nur wenn es uns gelingt, unseren Bürgern und auch den Betrieben ein attraktives und zuverlässiges Verkehrssystem in Kombination von Bahnen und Bussen zu unterbreiten, wird ein Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr dauerhaft interessant werden«, so Niedergesäß. Bislang handelt es sich im Wesentlichen um ein nachfrageorientiertes Angebot, das vor allem die Schülerbeförderung und den Berufsverkehr zu den Hauptverkehrszeiten gut bedient.

Ein angebotsorientierter Ausbau des Regionalbusverkehrs, der deutliche Modal Split Veränderungen vom motorisierten Individualverkehr hin zum ÖPNV bewirkt, ist bislang nur in Ansätzen realisiert. Ziel der Initiative des Landrats ist es, das Busnetz so auszubauen, dass es für alle Nutzer attraktiver wird. Wie es weitergeht, dazu soll die geplante Untersuchung Erkenntnisse bringen und darüber soll nicht nur in Ausschüssen und Workshops mit Vertretern aus Politik, Gemeinden und Fachleuten diskutiert werden. Vorgesehen ist auch eine online-Befragung, bei der die Fahrgäste aktiv eingebunden sind.

Erste Maßnahmen könnten nach den Prognosen der Planer von MVV-Consulting bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 umgesetzt werden. Der Ausbau der Buslinien sei wichtiger Bestandteil seiner Mobilitätsoffensive, so Niedergesäß. »Der Ausbau der Radwege, über die wir erst kürzlich in einem Workshop ausführlich beraten haben, der Einsatz für mehr Schienen-Infrastruktur im MVV-Gebiet und der Metropolregion zusammen mit allen Beteiligten auf allen Ebenen sowie ein modernes, einfaches und gerechtes Tarifsystem im Rahmen der geplanten Tarifstrukturreform sind mehrere Teile eines großen Puzzles, das wir Zug um Zug zusammenführen müssen bzw. dicke Bretter, die es kraftvoll zu bohren gilt.«

Artikel vom 28.02.2018
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