An der schönen blauen Donau

Erding · Jugendkammerorchester Violinissimo im Wiener Konzerthaus

Violinissimo an dem Ort, wo einst Mozart und Beethoven für Furore sorgten. Das Erdinger Jugendkammerorchester hatte jüngst einen umjubelten Auftritt in Wien.	Foto: VA

Violinissimo an dem Ort, wo einst Mozart und Beethoven für Furore sorgten. Das Erdinger Jugendkammerorchester hatte jüngst einen umjubelten Auftritt in Wien. Foto: VA

Erding · Nach dem fulminanten Erfolg im letzten Jahr bekam das JKO Violinissimo erneut die Einladung, in einem der weltweit renommiertesten Konzertsäle auftreten zu dürfen.

Das Konzerthaus in Wien mit seinen goldenen Stuckarbeiten, dem edlen roten Interieur, den glitzernden Lustern und der phänomenalen Akustik war wieder gut gefüllt, als die jungen Erdinger die Bühne betraten. Rund 2.000 Zuschauer drückten ihre Begeisterung in rhythmischen Klatschsalven und Bravorufen aus! Das war auch nicht verwunderlich, denn das preisgekrönte Ensemble beeindruckte im ersten Konzertteil mit einem Feuerwerk an Gefühlen.

Die Ouvertüre »Iphigenie in Aulis« aus einer Oper von Gluck erzählt von Hingabe, Auflehnung und Opferbereitschaft. Die ersten Takte legten einen mystischen Schatten in die Saalkuppel. Dieser wurde erst durch das unnachgiebige Fordern der Götter vertrieben, musikalisch umgesetzt durch ein voluminöses Staccato des 28 Musiker umfassenden Orchesters, das vom ersten Moment an das Publikum in seinen Bann zog. Besonders ergreifend war die Interpretation von Astor Piazzollas Oblivion. Mit wunderbar sehnsuchtsvollem, wehmütigem Geigenton gelang es der Solistin Sandra Rieger zusammen mit ihrem sensibel agierendem Orchester eine tief berührende, entrückte Stimmung in den Saal zu zaubern, die nach dem längst verklungenem letzten Ton nur durch das Geraschel der Taschentuchpackungen gelöst wurde. Da darf schon einmal eine Träne getrocknet werden. Musik öffnet Herzen, das konnte man bei diesem Konzert wirklich spüren.

Das Jugendkammerorchester Violinissimo ließ das Publikum aber nicht lange zu Atem kommen, denn eine rasante, emotionsgeladene Tango­folge, teilweise unterstützt durch die Akkordeonistin Michaela Bauer, forderte das Publikum auf, ganz genau hinzuhören. Mit Virtuosität und Temperament, sattem Streicherklang und charmant neckischem Flirten mit den Zuschauern ließen die jungen Erdinger alle Energien frei und ernteten damit donnernden Applaus und viel positives Feedback in der Konzertpause. Das Wiedersehen mit den Stars der Tangomusik Martin Palmeri, Saul Zaks, Pablo Mainetti und der bezaubernden Sopranistin Carla Filipcic Holm inspirierte Violinissimo zu einer besonders ausdrucksvollen Interpretation der »Misa a Buenos Aires«.

Trotz großer Besetzung des Chores – bestehend aus argentinischen, französischen, dänischen und österreichischen Sängern – gelang es den Musikern, ein fast kammermusikalisches Miteinander auf der Bühne stattfinden zu lassen. Die Freude am gemeinsamen Musizieren konnte man jedem einzelnen an Gesicht ablesen! Ein rundum gelungener und erfolgreicher internationaler Konzertabend! Schon am darauffolgenden Morgen beim gemeinsamen Frühstück im Hotel wurde Ulli Büsel, der künstlerischen Leiterin und Organisatorin des JKO Violinissimo, sowohl vom Veranstalter, als auch vom Komponisten eine neuerliche Auftrittsmöglichkeit im Wiener Konzerthaus für das Jahr 2019 offeriert.

Zuerst jedoch freuen sich die jungen Musiker auf das Konzert in der Erdinger Stadthalle am 22. April, bei dem nicht nur das Wiener Programm und einige andere klassische Schmankerl, sondern im zweiten Teil auch ein Auftritt mit der Balkanpop Band »edel stoff« geplant ist. Karten gibt es über die Homepage www.Violinissimo-erding.de oder direkt in der Stadthalle.

Artikel vom 22.02.2018
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