Buchvorstellung, Lesung und Diskussion

»Wie der Fußball seine Basis verkauft«

Schwieriges Verhältnis: Investorenfußball trifft auf Fankritik. Foto: Anne Wild

Schwieriges Verhältnis: Investorenfußball trifft auf Fankritik. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Wie im Fieberwahn wähnt der renommierte freie Journalist Christoph Ruf den Profifußball und zeigt in seinem neuen Buch die Auswüchse der Kommerzialisierung, die nach Ansicht des Autors bereits vom Ende des einstigen »Volkssports« künden. Auch die Entwicklung beim TSV 1860 München ist Ruf ein Kapitel wert.

Die Faninitiative »Löwenfans gegen Rechts« hat den Buchautor zu einer Lesung und Diskussionsrunde am Dienstag, den 13. März 2018, um 19 Uhr in die Giesinger Bar Riffraff (Tegernseer Landstraße 96) eingeladen. Ruf schreibt unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, die Berliner Zeitung, die taz und den Stern.

Neben den turbulenten Geschehnissen bei Investoren-Klubs wie Hannover 96 und 1860 München beschreibt Ruf in seinem Buch am Beispiel von Vereinen wie Dynamo Dresden, SC Freiburg und FC St. Pauli Gegenmodelle, die das Engagement ihrer Mitglieder und Fans nutzen, um sich dem Ruf von Lobbyisten nach der Abschaffung der 50+1-Regelung im Deutschen Fußball zu widersetzen. Kritikern gilt diese als Hemmnis im nationalen und internationalen Wettbewerb. Ihre Befürworter halten sie für die letzte Hürde vor dem unumkehrbaren Verlust der Autonomie im Sport.

Seine Recherchen führten den Autor an die Basis des Fußballs, zu Vereinen in den unteren Ligen, die sich zunehmend von ihren Verbänden im Stich gelassen fühlen und zu Fans, deren Proteste gegen Kommerzialisierung, Schikanen und Kollektivstrafen an Vehemenz zunehmen – und die längst nicht mehr nur von Ultras getragen werden. Rufs Fazit: Der deutsche Fußball sägt – weil er sich nur noch um die wirtschaftlichen Interessen der Branchenriesen kümmert – den Ast ab, auf dem er sitzt.

Christoph Ruf
Fieberwahn – Wie der Fußball seine Basis verkauft
192 Seiten, Paperback
ISBN: 978-3-7307-0350-2
1. Auflage 2017

(as)

Artikel vom 21.02.2018
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