Jahresbericht des Helferkreises Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn

Schwerpunktverlagerung in Richtung Integration

Ottobrunn · In den gut fünf Jahren seines Bestehens begleitete der Helferkreis etwa 280 Flüchtlinge, darunter 120 Kinder und Jugendliche.

Herkunftsländer der Flüchtlinge sind Syrien, Afghanistan, Irak, Somalia, Eritrea, Nigeria und der Senegal. Der Schwerpunkt seiner Hilfe hat sich von der Beratung bei der Ankunft und der ersten Versorgung zur Integration verlagert. In lange ausstehenden Asylverfahren sind im vergangenen Jahr eine Reihe von Entscheidungen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge getroffen worden: Aufgrund bisher nicht berücksichtigter Schutzgründe konnten einige Familien anerkannt werden. Erstmals konnte durch den Einsatz des Helferkreises der Wechsel vom Status der Duldung zum Aufenthalt mit Arbeitsvisum erreicht werden.

Training und Lernpaten
Integration beginnt mit der Beherrschung der Sprache. Helfer unterstützen mit wöchentlichem Training die in VHS-Kursen Deutsch lernenden Erwachsenen. Schüler werden von Lernpaten begleitet. Junge Flüchtlinge besuchen inzwischen Realschulen, Fachoberschulen und Gymnasien. Der Helferkreis konnte sie dank gespendeter, gebrauchter Laptops mit dem nötigen Handwerkszeug ausstatten. Bei Bedarf erhalten die Schüler individuell Nachhilfestunden und Anleitungen zur Prüfungsvorbereitung.

Praktika vermittelt
Nach dem Erlernen der Sprache ist die Berufstätigkeit der entscheidende Schritt zur Integration. Der Helferkreis konnte durch die Vermittlung von Praktika in Ottobrunn und Hohenbrunn bei der Suche nach Arbeitsplätzen helfen. Junge Flüchtlinge haben mit der Ausbildung begonnen, z.B. als Kfz-Spengler, Elektro- und Energietechniker, im Garten- und Landschaftsbau und als Kiefernorthopädiegehilfin. Eine junge Irakerin hat die Ausbildung zur Erzieherin bereits erfolgreich abgeschlossen.

Gemeinsam aktiv
Auch die Teilnahme am sozialen Leben erleichtert die Integration. Die Flüchtlinge treiben Sport, helfen selbst als Ehrenamtliche und richteten gemeinsame Feste aus. Die Fußballmannschaft »Ramasuri« spielte bei verschiedenen Turnieren mit; im »Café International« konnten sich Flüchtlinge und Einheimische bei Kaffee und Kuchen kennenlernen; bei den Tafelrunden »Über’n Tellerrand« kommen sie beim Kochen und Essen miteinander ins Gespräch. Flüchtlingskinder nehmen, von den Gemeinden Ottobrunn und Hohenbrunn finanziell unter- stützt, an den Ferienprogrammen teil. Frauen aus Syrien, Afghanistan und Russland engagieren sich ehrenamtlich in der AWO-Klawotte »Kinder & Kreativ« und im Seniorenzentrum Kaiserstiftung Riemerling.

Weitere Infos gibt es unter www.helferkreis-asyl.com Heidi Maurer / Claudia Bernardoni

Artikel vom 18.02.2018
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