U4-Verlängerung bis Riem?

Rathaus kündigt an, die Baumaßnahmen für die U4 in 2018 voranzutreiben

Der Stadtrat will in diesem Jahr über eine Verlängerung der U4 bis zur S8 in Engeschalking oder sogar bis nach Riem entscheiden.	Foto: js

Der Stadtrat will in diesem Jahr über eine Verlängerung der U4 bis zur S8 in Engeschalking oder sogar bis nach Riem entscheiden. Foto: js

München-Bogenhausen-Landkreis München · Die U-Bahn in Bogenhausen soll ausgebaut werden. Der Stadtrat wird in diesem Jahr über eine Verlängerung der U4 vom Arabellapark nach Engelschalking entscheiden.

Möglich wäre sogar eine Anbindung bis zur Messestadt Riem, wenn dies zur Erschließung des geplanten Neubaugebiets zwischen der S8, der Riemer Straße und dem Lebermoosweg nötig ist. Von der Erweiterung der U-Bahn profitieren würden auch die umliegenden Gemeinden, die aber noch weitergehende Maßnahmen im öffentlichen Nahverkehr fordern.

Die Planungen zur Erweiterung der U4 liegen bereits seit den 1990er Jahren in den Schubladen der Münchner Stadtverwaltung. Im dritten Mittelfristprogramm für den U-Bahnbau ist eine Fortsetzung der Strecke bis zum S-Bahnhof Engelschalking vorgesehen mit Haltestellen am Cosimapark und am Fideliopark. Die Umsetzung des Bauvorhabens wurde jedoch bislang zurückgestellt. Grund dafür sei, dass die Höhenlage der Gleise der S8 bei einem vierspurigen Ausbau der Trasse noch offen sei, erklärt Dagmar Rümenapf, Sprecherin des Baureferats: »Der Weiterbau konnte bisher planerisch nicht in Angriff genommen werden.«

Die Rathausfraktionen von SPD und CSU indes kündigten kürzlich in einer Pressemeldung an, das Projekt in diesem Jahr voranzutreiben. Für die Bogenhausener könnte dies bedeuten, dass sie künftig vielleicht sogar mit der U4 bis zur Messestadt Riem fahren könnten. Zwei Konzepte der geplanten Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) München Nordost, bei der ein Neubaugebiet auf einem rund 600 Hektar großen Arial östlich der Trasse der S8 in den Stadtteilen Bogenhausen und Riem geschaffen werden soll, beinhalten diese Verknüpfung der U4 mit der U2. Möglich wäre auch eine Haltestelle zur Anbindung an die S-Bahnstation Riem. Außerdem will der Stadtrat eine weitere Erschließung des Gebiets durch einen Ausbau des Trambahn-Netzes untersuchen lassen.

Auch den Gemeinden im Münchner Nordosten käme die Verlängerung der U4 entgegen. Der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (PWU) und sein Ismaninger Amtskollege Alexander Greulich (SPD) sind sich einig: Jede zusätzliche Anbindung an die Innenstadt bringt eine Verbesserung für das Umland. »Wir ertrinken im Verkehr, und die S-Bahn platzt seit Jahren aus allen Nähten«, mahnt Kemmelmeyer. Dringend nötig sei deshalb auch eine Taktverdichtung der S8. Denkbar und sinnvoll sei sogar, die U4 bis Unterföhring weiterzuführen.

Greulich teilt diese Auffassung. Gerade im Hinblick auf die SEM sei ein Einbezug der Gemeinden in den Innenraum des öffentlichen Verkehrsnetzes zu überlegen. Wenn das Neubaugebiet realisiert werde, sei in Daglfing und Engelschalking mit rund 30.000 neuen Einwohnern und etwa 15.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen zu rechnen.

Hinzu komme, dass immer mehr Pendler in umgekehrter Richtung von München zu Arbeitsstellen im Umland unterwegs seien: »Die Straßen können das nicht mehr fassen.« Wann die Verlängerung der U4 realisiert werden soll, bleibt vorerst jedoch weiterhin offen. Ein konkreter Termin, an dem der Stadtrat über das Thema entscheiden soll, steht bislang noch aus. Julia Stark

Artikel vom 12.02.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...