»Wachsen und Vergehen«

Neue Ausstellung im Kunstforum Arabellapark

»Wachsen und Vergehen« von Daniela Imgrund und Sonia Steidle neu im Kunstforum.	Foto: VA

»Wachsen und Vergehen« von Daniela Imgrund und Sonia Steidle neu im Kunstforum. Foto: VA

Arabellapark · Daniela Imgrund und Sonia Steidle zeigen ihre Arbeiten bis zum 9. März im Kunstforum Arabellapark, Rosenkavalierplatz 16. Der Eintritt ist frei.

Bei Streifzügen durch die Natur oder Städte entdeckte Details dienen der Künstlerin Daniela Imgrund als Inspiration für ihre künstlerische Arbeit. Es sind kleine Risse, Schriftzüge, Wasserspuren, besondere Lichtsituationen oder Farbkompositionen, die kaum wahrgenommen werden, die für sie doch so viel zu erzählen haben und manchmal längst verwischt geglaubte Spuren wieder sichtbar machen oder auch neu und alt zusammenwachsen lassen. »Meine Bilder wollen die magische Kraft, die in solchen Momenten steckt, festhalten und in neuer Form wiedergeben«, sagt die Künstlerin über ihre Arbeiten.

Folgerichtig dienen ihr die vorgefundenen Szenen als Inspiration, die sie nicht bildnerisch kopiert, sondern in ihre eigene Sprache übersetzt. Sie benutzt hierfür verschiedene Materialien wie Steinmehle, Sand, Asche, Öle, Tusche und Pigmente, um Strukturen zu erzeugen und mit diesen in unterschiedlicher Schichtung von Farben und Verläufen weiter zu arbeiten. Bisweilen werden die Arbeiten auch partiell bewusst zerstört.

Strukturen werden aufgebrochen oder Farbschichten wieder abgetragen. Wie in der Natur entstehen so die Bilder Schicht für Schicht in einem Wechselspiel aus Wachsen und Vergehen – mal impulsiv und mal bewusst gesteuert.

Sonja Steidle erfindet in ihren Bildern einen eigenen Pflanzenkosmos: Blüten und Fruchtstempel, Samenkörner und Blattwerk mutieren zu abstrakten Formen. Das Wesen der Pflanze selbst tritt in Erscheinung,in konstruktiver Strenge. Die Pflanzenstängel oder Früchte gleichen architektonischen Formen, ungewöhnliche Perspektiven und Ansichten treten wie bei einer Röntgenaufnahme in Erscheinung. Die Künstlerin sucht das Wesentliche im Abbild mittels Reduktion und Verfremdung, die mitunter dann entsteht, wenn sie mikroskopische Strukturen so sehr vergrößert, dass das Ornamentale der Pflanzen in den Vordergrund rückt. Sie arbeitet auf Holz, dessen Materialität auf ihren »Pflanzenlatten« sichtbar bleibt und den sinnlichen Eindruck verstärkt.

Auch wenn es sich eher um einzelne »Pflanzenporträts« als um Blumenbilder handelt, vermittelt Sonja Steidles kraftvolle Farbigkeit dennoch die Vitalität und Üppigkeit der Natur.

Doch auch die Vergänglichkeit wird in den Abbildungen von verblühenden Pflanzen spürbar.

Seit ihrem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf ist Sonja Steidle der Pflanzenwelt malerisch auf der Spur, ihre Naturbeobachtung mündet in ein, wie sie sagt, »Arbeiten parallel zur Natur«.

Weitere Informationen unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/bogenhausen

Artikel vom 06.02.2018
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