Sturmlauf an die Spitze

Dank überragender Offensive führt der SV Heimstetten die Bayernliga an

Torjubel – eine gewohnte Disziplin für den SV Heimstetten. Hier feiern die Spieler einen Treffer von Lukas Riglewski (Zweiter von links) gegen Wolfratshausen.	Foto: Christian Riedel

Torjubel – eine gewohnte Disziplin für den SV Heimstetten. Hier feiern die Spieler einen Treffer von Lukas Riglewski (Zweiter von links) gegen Wolfratshausen. Foto: Christian Riedel

Heimstetten · Ob früher das »Magische Dreieck« des VfB Stuttgart oder heute der »BBC-Sturm« des amtierenden Champions-League-Siegers Real Madrid – die Fußballwelt kennt und liebt Offensivreihen, bei denen sich drei Spieler quasi die Tore untereinander aufteilen.

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Auch beim SV Heimstetten gibt es aktuell ein solches Trio, das stolze 49 von insgesamt schon 66 Toren erzielt hat. Bei so viel Angriffswucht verwundert es nicht, dass die Mannschaft auf Platz eins steht und sich große Hoffnungen auf den Aufstieg in die Regionalliga Bayern machen darf.

»Das ist natürlich eine sehr gute Quote«, sagt Abteilungsleiter Michael Matejka, angesprochen auf die herausragenden 66 Tore in 23 Spielen. Erst zwei Partien hat das mit Abstand treffsicherste Team beider Bayernligen verloren, mit einem Punkt Vorsprung führt Heimstetten die Südstaffel zur Winterpause an.

»Das Paket passt dieses Jahr sehr gut«, meint Matejka. Das im Sommer neu installierte Trainerteam mache eine tolle Arbeit und begeistere die Spieler. Zur Saison 2017/18 übernahm der langjährige SVH-Spieler Christoph Schmitt das Amt des Cheftrainers. Unterstützt wird er von den Co-Trainern Memis Ünver und Lennart Hasenbeck, die beide ebenfalls früher für die Rot-Weißen aufliefen. Hasenbeck spielte auch mal für die SpVgg Unterhaching und durfte unter dem heutigen Bundesligatrainer Heiko Herrlich sogar ein paar Minuten Luft im Profifußball schnuppern.

Michael Matejka lobt das Trainertrio in den höchsten Tönen. »Ihre Leidenschaft, die sie täglich auf den Trainingsplatz bringen, überträgt sich auf die Mannschaft«, bekräftigt der Abteilungsleiter. »Wir haben eine sehr gute Stimmung im Team, nur so kannst du wirklich erfolgreich sein. Dazu kommt, dass wir einen klaren Plan haben, wie wir Fußball spielen wollen – und der geht bis jetzt voll auf.«

Dass es so gut laufen würde, hätten die Verantwortlichen beim SV Heimstetten aber wohl kaum für möglich gehalten. Nach Platz sieben in der Vorsaison gab es im Sommer weder namhafte Transfers noch Kampfansagen an die Konkurrenz. Das Saisonziel lautete »oben mitspielen«. Als heilsam erwiesen sich die bisher einzigen Niederlagen Ende August: Einer 1:7-Klatsche in Rain am Lech folgte ein 0:2 beim Kellerkind Hankofen-Hailing. Seither blieb der SVH in 15 Partien am Stück ungeschlagen und feierte dabei das ein oder andere Schützenfest: Sechsmal gelangen mindestens vier eigene Tore.

Die Stärken liegen also ganz klar in der Offensive. Von Orhan Akkurt durfte man 14 Saisontore bis zur Winterpause erwarten: In den vergangenen zwei Spielzeiten kam der Routinier auf 25 respektive 26 Treffer. Sturmpartner Lukas Riglewski, der abgesehen von einem zweijährigen Intermezzo in Dachau seit 2012 für Heimstetten kickt, hat mit 17 Treffern seinen persönlichen Bestwert in der Bayernliga schon jetzt überboten. Der beste Torschütze, auch der gesamten Liga, ist ein Mittelfeldspieler: Sebastiano Nappo steht bei 18 Toren.

Anfragen aus höheren Ligen gebe es trotz der starken Leistungen noch für keinen Spieler, erklärt Matejka auf Nachfrage. »Gott sei Dank! Es wäre schade, wenn die Mannschaft nicht zusammenbleibt.« Mit Daniel Steimel ging ein Leistungsträger von Bord, aber aus beruflichen Gründen. »Vielleicht holen wir einen Spieler dazu«, sagt Matejka. »Das hängt allerdings von mehreren Faktoren ab. Nicht nur sportlich, auch als Typ muss er zu uns passen.«

Spielt die Mannschaft so weiter, sollte die Rückkehr in die Regionalliga Bayern klappen, wo der SV Heimstetten bereits von 2012 bis 2015 vertreten war. »Die Chancen stehen nicht schlecht«, betont Michael Matejka. »Wir müssen allerdings in jedem Spiel 100 Prozent geben, um am Ende ganz vorne zu stehen.« Ein kleiner Vorteil: Der SV Pullach, für den Abteilungsleiter der Hauptkonkurrent um die Meisterschaft, dürfte mangels geeigneter Spielstätte wohl erneut auf den Aufstieg verzichten. Benjamin Schuldt

Foto: Christian Riedel

Artikel vom 24.01.2018
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