Kampagne gegen Zweckentfremdung

München · Landeshauptstadt will Wohnraum für den Markt »retten«

Sozialreferentin Dorothee Schiwy.	Foto: Martin Hangen

Sozialreferentin Dorothee Schiwy. Foto: Martin Hangen

München · »Zweckentfremdung ist kein Kavaliersdelikt« – unter diesem Motto hat das Sozialreferat der Landeshauptstadt München eine Informationskampagne gestartet, um die ­Verfolgung von Wohnraum-Zweckentfremdungen, insbesondere durch illegale Vermietungen von Ferienwohnungen, zu intensivieren.

Hierzu werden in den kommenden Wochen unter anderem Plakate im Stadtgebiet aushängen und in zahlreichen Gastronomiebetrieben Postkarten ausliegen. Gleichzeitig wurde unter der Internetadresse www.raum-fuer-muenchen.de eine Meldeplattform eingerichtet, damit Bürger vermutete Zweckentfremdungen über ein Online-Formular melden können.

Die Stadt geht aktuell von 1.300 Zweckentfremdungen aus

»Mit der Informationskampagne soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass durch Zweckentfremdung dem ohnehin sehr angespannten Mietwohnungsmarkt wertvoller Wohnraum dauerhaft entzogen wird und in der Folge die Mietpreise weiter steigen«, erläutert Sozialreferentin Dorothee Schiwy. Das Sozialreferat beobachtet seit Jahren eine starke Zunahme in diesem Bereich und schätzt, dass es bei rund 1.000 Wohneinheiten den begründeten Anfangsverdacht einer Zweckentfremdung gibt. Weitere 300 Wohneinheiten würden den Schätzungen zufolge durch sogenannte »Medizintouristen« zweckentfremdet.

Seit Ende 2017 gilt in der Landeshauptstadt eine neue Zweckentfremdungssatzung. Damit traten mehrere Neuerungen in Kraft, unter anderem wurde der Bußgeldrahmen von bisher 50.000 auf 500.000 Euro erweitert.

Zwischen 2013 und 2016 hat das Sozialreferat 800 illegale Zweckentfremdungen im Stadtgebiet beendet. Dadurch wurde eine Wohnfläche von rund 55.000 Quadratmetern gerettet beziehungsweise dem Wohnungsmarkt wieder zugeführt.

Artikel vom 18.01.2018
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