Das Maibaum-Projekt

Deutscher Lehrerpreis an Patrick Oberdörfer und Kollegen

Patrick Oberdörfer (li.) und sein Kollege Jochen Langer waren zur Preisverleihung nach Berlin gefahren. Foto rechts: Feierlich wurde der Maibaum  aufgestellt. Er war ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Fachrichtungen und einem Lehrerteam. F: Semmer/VA

Patrick Oberdörfer (li.) und sein Kollege Jochen Langer waren zur Preisverleihung nach Berlin gefahren. Foto rechts: Feierlich wurde der Maibaum aufgestellt. Er war ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Fachrichtungen und einem Lehrerteam. F: Semmer/VA

München · Ein Lehrerteam der Adolf-Kolping-Berufsschule am Oberwiesenfeld im Münchner Norden hat beim Deutschen Lehrerpreis 2017 in der Kategorie »Unterricht innovativ« den zweiten Preis gewonnen. Am Montag, 15. Januar, fand in Berlin die Übergabe der Preise statt, über die auch in überregionalen Medien berichtet wurde.

Die Jury des vom Deutschen Philologenverband und der Vodafone Stiftung ins Leben gerufenen Preises zeichnete damit das Projekt »Ein Maibaum für die Schule« aus. Ausgearbeitet wurde das Konzept von Patrick Oberdörfer, der an der Berufsschule zur Sonderpädagogischen Förderung mit dem Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet.

Ziel des Projekts war es, einen Maibaum auf dem Schulhof zu errichten, wobei fächerübergreifende Kompetenzen und sorgfältiges Arbeiten zu einem erfolgreichen Abschluss führen sollten. Im pädagogischen Alltag verfolgt die Berufsschule das Ziel, Schüler mit Lernschwierigkeiten auf die berufliche Ausbildung in einem Lehrbetrieb vorzubereiten. Das Maibaum-Projekt sollte neben dem Verstehen der Aufgaben, der Lösung von Problemen und der Wissensvermittlung aufzeigen, wie die Zusammenarbeit einzelner Teams zu einem gemeinsamen Erfolg führen kann. »Wir wollen unseren Schülern ganzheitliche Abläufe aufzeigen«, erklärt Oberdörfer.

Ziel des Unterrichtsprojektes war die Herstellung eines traditionellen Maibaums einschließlich dazugehörigem Schulfest. Die Maibaum-Erstellung sollte die Schüler, die alle ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen haben, an den Ablauf eines Projektunterrichts heranführen und einen fächerverbindenden und übergreifenden Unterricht anbieten. In das Projekt wurden neun verschiedene Fachbereiche mit den dazugehörigen Berufsvorbereitungsklassen und Fachklassen eingebracht. Durch die Umsetzung der Aufgaben konnten sich uneinheitliche Schülergruppen mit unterschiedlichen Lernschwächen in gleichem Maße bei der Erarbeitung des Projekts einbringen.

Zentrales Anliegen für das gesamte Unterrichtsprojekt war das Erschaffen nachhaltiger Lernerfahrungen. Mit dem Maibaum wurde ein Unterrichtsergebnis erzielt, das einen echten, vom Lernen unabhängigen Nutzen hat und für längere Zeit sichtbar bleiben wird.

Mit dem Projekt wurde den Schülern die Möglichkeit geboten, einen persönlichen Beitrag zu einer gemeinschaftlich erbrachten Arbeit zu leisten. Die Jury überzeugten die hohe Motivation, Teamarbeit und übergeordnete Bildungs- und Erziehungsziele, die diesen Beitrag auszeichnen. Projektleiter Patrick Oberdörfer: »Guter Unterricht orientiert sich an der Leistungsfähigkeit des Schülers und fördert ihn individuell durch ein möglichst hohes Maß an Eigenaktivität.«

Das Projekt war ursprünglich nicht für die Bewerbung um den Deutschen Lehrerpreis vorgesehen. Als das Ergebnis, der Maibaum, solide auf dem Schulhof stand, kam Patrick Oberdörfer der Gedanke, das Projekt einzureichen. Jetzt sind er und 15 seiner Lehrerkollegen Preisträger. cr/red

Artikel vom 17.01.2018
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