Im Dienst des Nächsten

Rothenanger-Stiftung feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag

Der Vorsitzende der Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung, Albert Oehrlein mit Gabriele Lindquist, die ebenfalls für die Stiftung arbeitet.	Foto: hw

Der Vorsitzende der Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung, Albert Oehrlein mit Gabriele Lindquist, die ebenfalls für die Stiftung arbeitet. Foto: hw

Ottobrunn/Hohenbrunn · Die Rothenanger-Stiftung feiert heuer ihren stolzen 20. Geburtstag. Gegründet wurde sie von den Brüdern Luitpold und Ludwig Rothenanger.

Der ältere der beiden Brüder, Luitpold Rothenanger, der am 16. November 1997, vier Jahre nach seinem jüngeren Bruder verstarb, hatte zu seinen Lebzeiten verfügt, dass mit seinem Vermögen die Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung ins Leben gerufen wird. Die Stiftung wurde am 26. Juni 1998, der Geburtstag der Stiftung, durch die Regierung von Oberbayern genehmigt. Die Stiftung hat die Fördertätigkeit im Jahre 2000 aufgenommen, sie bezieht ihr Vermögen vor allem aus Immobiliengeschäften. Rund 40 Wohnungen und bald auch zwei Doppelhaushälften gehören zum Vermögen der Stiftung.

Zwar hat die Stiftung ihren Sitz in Ottobrunn, doch können auch Bürger der angrenzenden Gemeinden wie Neubiberg, Hohenbrunn aber auch Unterhaching Anträge stellen. »Ein Anspruch auf Leistungen aus der Stiftung besteht allerdings nicht, wir behalten uns die Prüfung und Genehmigung der Anträge vor«, erklärt der Leiter der Stiftung, Albert Oehrlein. Gemeinsam mit ihm bearbeiten Rosemarie Dick, Irene Kienmüller und Gabriele Lindquist die Flut der Anträge. Denn es werden jährlich mehr Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Der Hauptaugenmerk bei den Förderungen liegt auf Leistungen rund um das Thema Gesundheit.

So habe die Stiftung beispielsweise für ein behindertes Kind Reittherapiestunden finanziert, Zuzahlungen bei Medikamenten oder Zusatzbehandlungen, zählt Albert Oehrlein auf. Aber auch denen, deren Anträge nicht bewilligt werden konnten, wurde oftmals geholfen, betont der engagierte Ottobrunner. Denn bei jedem Antrag werde genau geprüft, welche Behörde oder welches Amt für diesen Bedarfsfall zuständig sein könnte. »Wir beraten die Menschen und wollen ihnen Hilfe zur Selbsthilfe bieten, wenn das möglich ist«, betont Oehrlein. »Wir sind verpflichtet zu überprüfen, ob ein anderer Leistungsträger für die gewünschte Summe aufkommen kann. Nur wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind, dürfen wir aktiv werden«, betont er.

Die Tatsache, dass Albert Oehrlein über 40 Jahre in leitender Position bei der DAK gearbeitet hat, kommt ihm natürlich bei seiner Arbeit zu Gute im oft für Laien undurchsichtigen Dschungel an Paragrafen. Sein Wissen gibt er auch an andere soziale Organisationen, beispielsweise die Einrichtungen der AWO vor Ort weiter. »Ich halte kurze Schulungen zu einzelnen Themen, da es wichtig ist zu wissen, wo man für wen welche Förderungen bekommen kann.«

Aber auch bei anderen kleinen Wünschen wird die Stiftung tätig. So kann ein Zuschuss für dringend benötigte Haushaltsgeräte, eine neue Matratze oder die Übernahme der Kosten für die Isarcard S, die es im Rahmen des Landkreispasses oder für Bezieher von Grundsicherung gibt, beantragt werden. Anträge kann man unter anderem bei den Sozialstellen der Gemeinden, aber auch über die Caritas oder die AWO stellen, genauso kann man sich mit seinen Bitten auch direkt an die Stiftung wenden: rothenangerstiftung@t-online.de

Sprechzeiten sind immer montags, donnerstags und freitags von 10 bis 12 Uhr in der Hubertusstraße 10a in Ottobrunn. Eine vorherige Anmeldung ist unerlässlich unter Tel. 089/61 18 09 94.

Die Formulare einschließlich des Antrages sowie Informationen können auch auf der Internet-Seite der Stiftung www.rothenanger-stiftung.de heruntergeladen und ausgedruckt werden. »Wir beraten die Menschen aber auch und schicken sie bei Bedarf auch an andere Einrichtungen, wie beispielsweise die Schuldnerberatung weiter. Es ist aber auch so, dass wir uns vorbehalten einen Antrag nicht zu genehmigen, wenn jemand nicht zur Lösung seiner Problemen beitragen möchte«, erklärt Albert Oehrlein. Stolz ist er auf sein Team, mit dem er hervorragend zusammenarbeitet. »Wir planen in diesem Jahr die Stunden, die wir geöffnet haben, noch weiter auszubauen, um dem Ansturm an Anträgen besser Herr zu werden«, berichtet der Stiftungs-Vorsitzende weiter. Die Stiftung muss aber nicht nur die Anträge bearbeiten sondern auch den großen Immobilienbesitz verwalten. Keine Kleinigkeit, wie Albert Oehrlein betont. So müssen die Immobilien der Stiftung unter anderem in Schuss gehalten und gepflegt werden.

»Eigentlich ist schon das ein Fulltime-Job«, bekennt Albert Oehrlein. Ende des Jahres hatte die Stiftung noch mit ganz anderen Widrigkeiten zu kämpfen. Ein Wasserschaden war im Büro aufgetreten. »Während der umfangreichen Arbeiten zur Renovierung der Räumlichkeiten sind die Damen einfach am Wochenende zum Bearbeiten der Anträge ins Büro gekommen, damit auch nichts liegen bleibt«, lobt Oehrlein sein engagiertes Team. Die Freude der Beschenkten ist jedoch Motivation auch in diesem Jahr wieder die Ärmel hochzukrempeln.

„Wir erfahren viel Dankbarkeit von den Antragstellern“, freut er sich. Zahlreiche Dankesbriefe schmücken die Wände des Büros. Es sei ein schönes Gefühl helfen zu können, wo es möglich ist. Die Stiftung freut sich indes auch auf viele Anträge von Personen und Familien, die bisher noch keine Leistungen erhalten haben. Die Hilfe soll möglichst unbürokratisch bei den Bürgern ankommen, lautet das Ziel.

Die Stiftung wünscht sich dabei keine langen Briefe, sondern vollständig ausgefüllte Anträge mit den notwendigen Unterlagen: Einkommensnachweisen, Kostenvoranschläge oder Rechnungen und Krankheitsnachweise etc. in Kopie. Spenden und Zustiftungen sind zudem jederzeit willkommen! Im Juni wird es dann auch noch einen Festakt zum Jubiläum geben, das genaue Datum wird noch bekannt gegeben. Heike Woschée

Artikel vom 17.01.2018
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