Eine Frage der Luftqualität

Flughafen-Gesellschaft installiert mobile Messstation wieder in Haimhausen

Rebecca Dutzi und Stefan Kaun gehören zu denen, die sich um mobile Messstation der FMG für Luftschadstoffe kümmern. Sie kommt 2018 zum zweiten Mal nach Haimhausen. 	Foto: kw

Rebecca Dutzi und Stefan Kaun gehören zu denen, die sich um mobile Messstation der FMG für Luftschadstoffe kümmern. Sie kommt 2018 zum zweiten Mal nach Haimhausen. Foto: kw

Haimhausen · In Haimhausen werden in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 2016 von der Flughafen München GmbH (FMG) die Werte der Luftschadstoffe gemessen.

Die nach Unternehmensangaben 100.000 Euro teure Anlage steht aktuell noch in Wartenberg im Kreis Erding, soll aber, wie Hermann Blomeyer von der FMG auf Nachfrage mitteilte, in einem halben Jahr etwa umziehen. Das genaue Datum konnten die Verantwortlichen noch nicht nennen.

Die Gemeinde Haimhausen habe um eine zweite Messung nachgesucht, sagte er. Das macht, geht man nach Systembetreuerin Rebecca Dutzi vom Ingenieurbüro BBM, durchaus Sinn, denn gerade Feinstaubbelastungen sollten idealerweise über ein ganzes Jahr gemessen werden. Weil aber die Nachfrage hoch ist und die FMG nur eine mobile Anlage betreibt, ist diese ständig im Flughafenumland unterwegs.

Dabei sind die Menschen hier noch in einer guten Lage, glaubt man wiederum Blohmeyer, denn keine andere Flughafengesellschaft betreibe eine solche mobile Messstation, die lediglich eine ebene Aufstellfläche und einen Stromanschluss braucht. Das High-Tech-Gerät liefert dafür Daten, mit denen auch übergeordnete Behörden etwas anfangen können, was – und auf diese Unterscheidung legte Blomeyer besonderen Wert – von einfacheren und billigeren Geräten einfach nicht erwartet werden kann. Und diese Behörden haben, wusste FMG-Mitarbeiter Stefan Kaun, erhebliches Interesse an den Daten.

Diese sind zu einem großen Teil wetterabhängig, weshalb in die mobile Messeinrichtung auch eine komplette Wetterstation integriert ist, die es gestattet, die Luftschadstoffkonzentration in eine Beziehung zur Wetterlage zu setzen. Das wiederum macht die Auswertung sehr komplex, sodass nur zertifizierte Unternehmen eine solche überhaupt durchführen dürfen. Damit aber wird wissenschaftlich fundiertes Datenmaterial bereitgestellt, mit denen die FMG arbeiten kann. Auch die Kommunen werden, so die Zusage der FMG, einen Datensatz erhalten und genau hier wird die Maßnahme für Haimhausen und seine Bürger interessant.

Gemessen werden neben Feinstaub auch Ozon, Benzol, Kerosinbestandteile. Spitzenwerte würden nicht ausgegeben, sondern nur Durchschnittswerte. Das in der Öffentlichkeit aktuell diskutierte Thema »Ultrafeinstaub« werde jedoch nicht erfasst. Alle Beteiligten bemühen sich auch, deutlich zu machen, dass die Erfassung von »Spitzen« wenig Sinn mache. Tatsächlich gebe es Standorte zum Beispiel mit einer veralteten Heizungsanlage einer Schule in der Nähe. Dass eine solche Anlage ohne Auswirkungen auf die Feinstaubbelastung ist, werde niemand annehmen, und so erfassen die mit der Landesanstalt für Umwelt eng abgestimmten Standorte auch solche Störgrößen – nur eben ohne Spitzenwerte – und können sie etwa über die Windrichtung in die Messungen einfließen lassen. »Wir sehen das dann schon«, versicherte Rebecca Dutzi.

Die Messergebnisse können von allen interessierten Bürgern nachverfolgt werden.

Im Zuge einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit werden diese nämlich von der FMG online gestellt. Man muss allerdings ein wenig suchen: Auf www.munich-airport.de und hier unter dem Menüpunkt »Unternehmen&Business« die Registerkarte »Verantwortung« anklicken, wo man über »Umweltschutz« zum Thema »Luftgüte« kommt. Hier auf »Luftgüte« klicken (nicht zum Bio- oder Honigmonitoring weitergehen). Hier werden die Daten »nahezu in Echtzeit« angeboten. Die Haimhauser Messwerte aus dem Jahr 2016 können hier übrigens auch noch abgerufen werden. kw

Artikel vom 17.01.2018
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