Poinger Sternsingergruppe zu Gast bei Angela Merkel

Die Poinger Sternsinger beim Gruppenfoto mit (v. l. n. r.): Klaus Krämer ( Präsident des Kindermissionswerks »Die Sternsinger«), Angela Merkel, Begleitperson Andrea Paul und Dirk Bingener, Bundespräses des BDKJ. Foto: Ralf Adloff/Kindermissionswerk

Poing/Berlin · Sondierungsgespräche, Koalitionsverhandlungen, Regierungsbildung – der übliche Tagesablauf von Angela Merkel rückte unlängst im Bundeskanzleramt für eine Stunde in den Hintergrund.

108 goldgekrönte Sternsinger zogen da ein in eines der wichtigsten Häuser der Bundesrepublik. Mit dabei war eine Gruppe aus Poing.

»Ich freue mich natürlich immer, wenn ich königlichen Besuch bekomme«, betonte die Bundeskanzlerin. »Ihr kommt aus allen Himmelsrichtungen, aus Nord und Süd, Ost und West – und dieses Mal zum 60. Mal, das ist natürlich noch einen ganz besonderen Gruß wert«, war Merkel sichtlich begeistert von der fröhlichen Königsschar. »Was ihr mitbringt, ist Gottes Segen, dafür möchte ich euch von ganzem Herzen danken.«

Die Sternsinger Veronika (17 Jahre), Paula (16), Christina (16) und Marius (12) aus der Poinger Pfarrei St. Michael vertraten im Bundeskanzleramt das gesamte Erzbistum München und Freising. Es war übrigens nicht das erste Mal, das junge Poinger Katholiken auf politische oder kirchliche Prominenz trafen: Im Sommer 2014 waren zwei Ministranten aus St. Michael bei einer Wallfahrt nach Rom Papst Franziskus ganz nahe gekommen. Die damals 20-jährige Anna durfte dem Oberhaupt der katholischen Kirche zwei Geschenke überreichen, der damals 15-jährige Benedikt hielt während der Marienvesper die Hand des Papstes. Die drei Mädchen aus der aktuellen Poinger Sternsingergruppe waren vor einem Jahr im Rahmen des Dreikönigsempfangs immerhin bereits beim bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zu Gast gewesen.

Damals wie heute hatten sie Losglück gehabt. Heuer beteiligte sich die Gruppe an einem Wettbewerb der »Aktion Dreikönigssingen« und fand beim Preisrätsel die richtige Lösung. Bei der Ziehung der diözesanen Gewinner entschied das Los. Aus allen 27 deutschen Diözesen und Erzdiözesen durfte eine Sternsingergruppe nach Berlin fahren und im Bundeskanzleramt Angela Merkel treffen.

»Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit« heißt das Leitwort der aktuellen Aktion Dreikönigssingen. »Von Schule und Freizeit können viele Kinder nur träumen, weil sie eben jeden Tag arbeiten müssen«, machte Bundeskanzlerin Merkel deutlich, wie wichtig auch ihr dieses Thema ist. »Leider hat sich, obwohl wir in vielen Teilen der Entwicklungshilfe auch Erfolge haben, die Zahl der arbeitenden Kinder nicht verändert. Ich weiß, dass diese Botschaft sich nicht nur so allgemein irgendwohin richtet, sondern natürlich auch an uns als Politiker. Es ist wichtig, dass ihr heute noch mal den Finger in die Wunde legt.«

Jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Bistümern vertraten in Berlin die 300.000 engagierten Mädchen und Jungen, die sich rund um das Dreikönigsfest bundesweit an der 60. Aktion Dreikönigssingen beteiligen. Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen »Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus« ins Bundeskanzleramt.

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk »Die Sternsinger« und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als eine Milliarde Euro wurden seither gesammelt, mehr als 71.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Mit den Mitteln fördert die »Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte« in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe. Thomas Römer/red

Artikel vom 17.01.2018
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