Nicht nur zu Weihnachten Soziales

Grafing · Engagement des EHC Klostersee

Statt Geschenke für Mitglieder und Unterstützer hat der EHC Klostersee in diesem Jahr das langjährige Mitglied Franz Kießlinger unterstützt, der im vergangenen Jahr zahlreiche Schicksalsschläge verkraften musste. 	Fotos: smg

Statt Geschenke für Mitglieder und Unterstützer hat der EHC Klostersee in diesem Jahr das langjährige Mitglied Franz Kießlinger unterstützt, der im vergangenen Jahr zahlreiche Schicksalsschläge verkraften musste. Fotos: smg

Grafing · Der EHC Klostersee hat sich in diesem Jahr bewusst dafür entscheiden, gänzlich auf Geschenke insbesondere auf die Versendung von Weihnachtskarten zu verzichten. Stattdessen wird mit dem Betrag Franz Kießlinger unterstützt, ein langjähriger Freund und treuer Fan.

EHC Klostersee
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Dies gab die Vorstandschaft des Grafinger Eishockeyklubs dieser Tage via Pressemitteilung (PM) bekannt. Die meisten Stadionbesucher, Eishockey-Fans und Zuschauer der Rot-Weißen kennen Franz als „weltbesten“ Tor-Bohrer nach jeder Eisbereitung. Er sei ein bekanntes Gesicht, viele würden ihn kennen, die wenigsten aber seine Lebensgeschichte, die in der PM auch kurz erzählt wird.

Bei seiner Geburt kam es wohl zu einer Sauerstoff-Unterversorgung mit der Folge einer kleinen geistigen Behinderung. Diese hatte seine Eltern überfordert und er wurde in ein Waisenhaus gesteckt, wo er unter strengen katholischen Ordensschwestern aufwuchs. Seine leiblichen Eltern hat er nie kennengelernt. Durch die Steinhöringer Werkstätten kam Franz als junger Erwachsener nach Grafing und da auch eben bald zum „seinem“ EHC. Seit über 30 Jahren besuchte er, wenn irgendwie möglich, jedes Heimspiel um seine Spieler anzufeuern und abzuklatschen. Und nach Niederlagen hat es in der Vergangenheit auch direkt die eine oder andere (oft berechtigte) Kritik gegeben. In einer eigenen Wohnung mit der Außenwohngruppe konnte er in der Bärenstadt ein selbstständiges, lebenswertes Leben führen.

Neben dem FC Bayern München gab es nur den EHC Klostersee für ihn und viele Spieler und Verantwortliche wurden im Laufe der Zeit ein Teil seiner fehlenden Familie. Für viele Privatmannschaften, die das EHC-Eisstadion für ihr Hobby nutzen, war er wichtigster Betreuer, die Alten Herren des EHC haben ihn auf viele Abschlussfahrten mitgenommen und so einiges erlebt. Einmal sogar per Flugzeug in die Schweiz. Bis heute unvergessliche Momente für Franz – obwohl er das Fenster im Flugzeug nicht öffnen durfte. Viele Weihnachtsfeste feierte er im Kreise der Quinlan-Familie. In 2015 erlitt er einen schweren Schlaganfall, ist in der Folge halbseitig gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Ohne Familie kümmert sich sein Vormund Erika Dummer um sein Wohlergehen, mit großer Unterstützung des Teams vom Steinhöringer Betreuungszentrum. Und nicht zu vergessen nach wie vor eine Handvoll EHCler. Nach langem Klinik und Pflegeheimaufenthalt konnte er im Rollstuhl sitzend wieder leichtere Arbeiten verrichten und auch immer wieder Spiele der Rot-Weißen besuchen.

Die Fortschritte im zurückliegenden Sommer waren riesengroß, seine Physiotherapeuten gingen sogar davon aus, dass er aus dem Rollstuhl kommt.Völlig unerwartet setzten im August starke Krampfanfälle ein und in Folge eine schwere Lungenentzündung. In den 50 Tagen auf der Intensivstation, größtenteils im Koma, musste mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Es folgte eine Oberschenkeloperation, da er sich diesen bei einem Sturz durch den Krampfanfall gebrochen hatte. Auch aus dieser lebensbedrohlichen Lage hat sich Franz wieder rausgekämpft und befindet sich nach einem Pflegeheimaufenthalt nun endlich wieder in seiner Steinhöringer Gruppe.

Da er keinerlei finanzielle Mittel hat, wird die EHC-Familie Franz Kießlinger auch künftig unterstützen – sowohl mit Dingen die er persönlich benötigt, als auch mit Besuchen von Spielern und Verantwortlichen. Gerne können auch Sie Franz besuchen oder sein Leben mit einer Spende etwas lebenswerter machen. Spendenkonto für Franz Kießlinger: EHC Klostersee – Spendenkonto, IBAN:DE95702501500000160523, BIC BYLADEM1KMS Kennwort: Franz. smg

Artikel vom 15.12.2017
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