Treffpunkt seit 40 Jahren

Die Gemeindebücherei Aschheim ist mehr als nur ein anonymer Ausleihort

Die Gemeindebücherei Aschheim wird 40 Jahre alt. Darüber freuen sich Leiterin Carmen Kappeler-König (links) und Annelie Rotter, die seit 36 Jahren ehrenamtlich mithilft.	Foto: bs

Die Gemeindebücherei Aschheim wird 40 Jahre alt. Darüber freuen sich Leiterin Carmen Kappeler-König (links) und Annelie Rotter, die seit 36 Jahren ehrenamtlich mithilft. Foto: bs

Aschheim · Über 20.000 Medien, von Büchern und Zeitschriften bis hin zu Filmen, auf mehr als 500 Quadratmetern: Das sind die harten Fakten zur Aschheimer Gemeindebücherei. Für viele Aschheimer ist »ihre« Bücherei aber mehr als nur ein Ort zum Ausleihen oder Zurückgeben.

In der kommenden Woche feiert die Bibliothek ihren 40. Geburtstag.

»Die Leser werden immer mehr«, betont Büchereileiterin Carmen Kappeler-König. Das läge auch daran, dass Aschheim stetig wächst. »Allerdings leihen die Leser im Schnitt weniger Bücher aus«, ergänzt die Leiterin. Längst zählen auch E-Books und Hörbücher zum breiten Angebot der Bibliothek. Dennoch merke man, dass die Leute »zum gedruckten Buch zurückwollen«, sagt Kappeler-König.

Am meisten gefragt seien nach wie vor Kinderbücher. Familien, die eine der wichtigsten Zielgruppen der Bücherei sind, leihen zudem verstärkt Filme, Musik-CDs und Computerspiele aus. Um den Nachwuchs für das Lesen zu begeistern, kooperiert die Gemeindebücherei mit der Aschheimer Kelten-Grundschule, die gleich ums Eck liegt. »Ich hoffe, dass den Kindern die Liebe zum Lesen erhalten bleibt«, sagt Carmen Kappeler-König, die die Bücherei seit rund zwei Jahren leitet. Nicht nur für Familien, sondern auch für Senioren ist die Bücherei ein wichtiger Treffpunkt.

Viele Besucher kämen vorbei, um ein wenig zu lesen, einen Kaffee zu trinken oder einfach nur zu ratschen, erzählt die Büchereileiterin. Die Ausleihe sei in den meisten Fällen keine anonyme Sache. Persönlicher Kontakt ist wichtig. Diesen aufrecht zu erhalten, klappt nur mit einer großen Zahl an Mitarbeitern. Neben drei Festangestellten helfen aktuell 24 Ehrenamtliche in der Gemeindebücherei mit. »Ohne die Ehrenamtlichen würde es in dieser Form nicht gehen«, erklärt Carmen Kappeler-König. Einige der fleißigen Helferinnen – es sind ausschließlich Damen – sind seit Jahrzehnten dabei, eine sogar vom ersten Ausleihtag an.

Im November 1977 war es, als der damalige Aschheimer Bürgermeister Franz Ruthus und der katholische Pfarrer Franz Xaver Haindl die Bücherei ins Leben riefen. Zur Einordnung: Erst ein halbes Jahr später wurden Aschheim und Dornach zu einer Gemeinde vereinigt. Der aktuelle Bürgermeister Thomas Glashauser war damals erst zwei Jahre alt. Die Trägerschaft der Bücherei teilen sich seit Anbeginn die Gemeinde Aschheim und die katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Paul.

Angefangen hat die Bibliothek mit rund 2700 Medien. Ihre Heimat waren zunächst die Kellerräume des alten Feuerwehrgebäudes in der Tannenstraße. Da der Bestand schnell anwuchs, wurden die Räume zu klein. Die Gemeindebücherei zog schließlich am 22. Mai 1992 in das Kulturelle Gebäude in der Münchner Straße um, in dem gleich nebenan das AschheiMuseum sitzt.

Nach mehreren Um- und Ausbauten können die Besucher heute über 20.000 Medien ausleihen: Bücher, Zeitschriften, Brettspiele, Hörbücher, Musik-CDs, Filme auf Blu-Ray und DVD sowie Spiele für den Computer oder die Konsolen Wii und X-Box. Dazu kommt ein virtueller Bestand von über 25.000 Medien, die per Mausklick im Internet ausgeliehen werden können. Regelmäßig organisiert das Team Autorenlesungen für Erwachsene und Vorlesenachmittage für Kinder sowie einen jährlichen Bücherflohmarkt.

Ihren runden Geburtstag möchte die Gemeindebücherei gemeinsam mit den Lesern am Dienstag, 21. November, ab 15 Uhr bei einem kleinen Umtrunk mit Häppchen und Muffins feiern. Noch den ganzen November über stellt das Team kostenlose Leseausweise aus, und am Donnerstag, 23. November, liest um 19.30 Uhr die Autorin Martina Fischer aus ihrem Buch »Die Alm – Ein Ort für die Seele«. Kostenlose Eintrittskarten gibt es in der Bücherei. B. Schuldt

Artikel vom 15.11.2017
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