Deutschlands Mixedvolleyball-Elite

Mixedvolleyballer aus Vaterstetten werden erneut Deutscher Vizemeister

Besonders der über viele Jahre gewachsene Zusammenhalt ist ein Garant für die TSV-Erfolge.	Foto: TSV Vaterstetten

Besonders der über viele Jahre gewachsene Zusammenhalt ist ein Garant für die TSV-Erfolge. Foto: TSV Vaterstetten

Vaterstetten · Wie die Jahre zuvor gilt weiterhin festzuhalten, dass auch in diesem Jahr die Volleyballer aus Vaterstetten zu den besten Mixed-Mannschaften Deutschlands gehören.

Mit der bisher weitesten Anreise zur einer Deutschen Meisterschaft in Risum-Lindholm, Nordfriesland (20 km bis Dänemark) war vorneweg neben der sportlichen Vorbereitung auch etwas mehr an Logistik gefragt.

Mit Platz 5 bei der Süddeutschen, Platz 2 in Bayern und einer wie immer großen Spielerdecke (lediglich Christof Göbel konnte nicht dabei sein) reiste die Mannschaft nebst Anhang hoffnungsvoll an.

Die ersten beiden Gruppenspiele gegen Hohenschönhausen (Berlin) und die Weidener Sportfreunde wurde 2:0 gewonnen, da vor allem die fehlerfreie Annahme von Birgit Richter und Katja Tebbe den Grundstein legte für das gewohnt druckvolle Angriffsspiel über Markus Halm über die Mitte oder Bernhard Müller über die Außenpositionen.

Im dritten Spiel gegen die Mannschaft aus Vaihingen wurde jedoch offensichtlich, dass sich kleinere Ungenauigkeiten in allen Spielelementen schnell negativ auswirken. So wurden im Angriff viele gute Gelegenheiten für einfache Punkte ausgelassen und auch der Block musste den ein oder anderen Angriffsschlag des Gegners passieren lassen. Auch diverse Veränderungen in der Aufstellung änderten daran nichts. Das Spiel wurde 0:2 verloren und so war klar, dass in den beiden verbleibenden Gruppenspielen mindestens ein Sieg notwendig war.

Im Spiel gegen das Team aus Kressbronn (Süddeutscher Meister) gingen die Spielerinnen und Spieler um Norbert Schäfle wieder hochkonzentriert zu Werke. Besonders die sehr variablen und druckvollen Aufschläge von Delia Orbanz in Serie sowie die präzisen Angriffe von Thomas Rüger garantierten einen ungefährdeten 2:0 Sieg. Gegen den Gastgeber aus Risum-Lindholm wurden dann am Sonntagmorgen die restlichen 2 Punkte eingefahren, welche den Halbfinaleinzug sicherten.

Dort wartete mit dem FSV Bad Friedrichshall eine sehr spielstarke Mannschaft. Gleich zu Beginn des ersten Satzes gelangen immer wieder wichtige Punkte über die Mitte. Dazu verstärkte Spielertrainer Norbert Schäfle mit Bernhard Müller als Libero weiterhin die Annahme, so dass die Bälle präzise bei Anthrin Schäfle landeten. In bestens aufgelegter Spiellaune im Zuspiel stellte sie den gegnerischen Block immer wieder vor große Probleme und setzte ihre Mittelangreifer Markus Halm und Jörg Wißmeyer gekonnt in Szene.

Mark Richter auf der Außenposition hatte hier zudem einfaches Spiel, am Einerblock vorbei die Bälle chancenlos ins gegnerische Feld zu hämmern. Auch im zweiten Satz wurde der Spielaufbau über die Mitte immer wieder erfolgreich gesucht und gefunden, so dass auch hier Margit Rüger im Zuspiel auf Norbert Schäfle viele wichtige Punkte zum Satzgewinn beisteuern konnten. Wie auch 2016 wurde unter großem Jubel der Finaleinzug gefeiert.

Im Finale gegen den bisher dreimaligen Meister aus Düsseldorf kam man erst spät im ersten Satz zu gewohnter Spielroutine und konnte viele Angriffe nicht in Punkte umsetzten, da die Abwehr des Gegners sehr konzentriert zu Werke ging. Somit mussten die Vaterstettener einen ersten deutlichen Satzverlust hinnehmen. Dadurch jedoch wachgerüttelt besann sich im zweiten Satz das Team um Spielertrainer Norbert Schäfle wieder alter Stärken und agierte variabler und unberechenbarer für den Gegner. Einer Aktion des Gegners folgten immer ein bis zwei erfolgreiche Aktionen des eigenen Teams und man konnte sich langsam punktemäßig absetzen.

Mit drei Punkten Vorsprung zur Mitte des zweiten Satzes schien das positive Ende und ein Entscheidungssatz schon in Sichtweite. Jedoch nach einem harten Angriff über die Position 4 musste der bis dahin sehr stark spielende Mark Richter mit muskulären Problemen vom Feld, was eine Umstellung auf einigen Spielpositionen notwendig machte. Auf Augenhöhe um jeden Ballpunkt kämpfend und nochmals alle Kräfte mobilisierend waren es dann am Ende einige wenige Ungenauigkeiten im Angriff und Abwehr, so dass Düsseldorf gegen Ende des Satzes knapp vorbeiziehen konnte und das Spiel für sich entscheiden konnte.

Auch mit dem Titel »Deutscher Vizemeister« wie im Vorjahr war man doch sehr zufrieden. Bezeichnend für die geschlossene Mannschaftsleistung des TSV ist folgender Ausspruch eines jüngeren Teilnehmers am Turnier: »Wenn wir in 20 Jahren noch so gut spielen wie Ihr Vaterstettener, dann haben wir alles richtig gemacht!« Ein deutliches Kompliment, was von den Spielerinnen und Spielern des TSV (alle zwischen 40 und 50 Jahre alt) mit einem Lächeln beantwortet wurde. Neben der körperlichen Fitness der gesamten Mannschaft ist vor allem der über viele Jahre gewachsene Zusammenhalt ein Garant für Erfolge.

Bleibt jetzt zu wünschen, dass die Verletzungen vom Wochenende schnell auskuriert werden. Stehen ja schon wieder in der Spielrunde der Saison 2017/2018 die nächsten Spiele auf dem Programm, getreu dem Motto: »Nach der DM ist vor der DM«.

Artikel vom 14.11.2017
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