Münchner Künstler erinnern am 9. November an Holocaust-Opfer

Namenslesung zum 79. Jahrestag der »Reichskristallnacht«

Gedenkstein für die ehemalige Hauptsynagoge München in der Herzog-Max-Straße. 	Foto: Gemeinfrei

Gedenkstein für die ehemalige Hauptsynagoge München in der Herzog-Max-Straße. Foto: Gemeinfrei

Altstadt · In Erinnerung an den 79. Jahrestag der »Reichskristallnacht« in München am 9. November 1938 findet am Donnerstag, 9. November, zwischen 14 und 17.30 Uhr wieder eine öffentliche Namenslesung statt: am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus).

Gelesen werden Namen und einige Biografien von mehr als 250 jüdischen Kulturschaffenden aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Musik, Theater, Film, Literatur, Publizistik und Kunst- und Antiquitätenhandel, die in München gelebt und gewirkt haben und der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zum Opfer fielen.

Die Lesung eröffnet Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers. Es lesen: Petra Reiter und Luise Kinseher und namhafte Mitglieder der Bayerischen Akademie der Schönen Künste aus der Bildenden Kunst, Literatur, Musik, darstellenden Kunst sowie Film- und Medienkunst: darunter voraussichtlich Mario Adorf, Senta Berger, Dieter Borchmeyer, Sibylle Canonica, Dieter Dorn, Doris Dörrie, Dominik Graf, Stefan Hunstein, Marianne Koch, Caroline Link, Andreas Meck, Waltraud Meier, Thomas Meinecke, Sunnyi Melles, Albert Ostermaier, Georg M. Oswald, Hans Pleschinski, Bettina Reitz, Edgar Reitz und Michael Verhoeven.

Geführte Stadtgänge unter dem Titel »Weg der Erinnerung« finden Donnerstag und Freitag, 9. und 10. November, jeweils um 11, 13, 15 und 17 Uhr statt. Treffpunkt: Torbogen am Alten Rathaus, Marienplatz. Der Stadtgang führt vom Alten Rathaus bis zum Gedenkstein an der Herzog-Max-Straße entlang ehemaliger Wohnadressen verfolgter jüdischer Bürgerinnen und Bürger in München.

79 Jahre nach den Novemberpogromen von 1938 will die Namenslesung an mehr als 250 Münchner Künstler und Kulturschaffende erinnern, die im Holocaust ihr Leben verloren.

Sie wurden entrechtet und verfolgt, gedemütigt und misshandelt. Sie wurden in Todeslager verschleppt und ermordet. Ihr Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt und ihre Lebensgeschichten sind aus dem kollektiven Gedächtnis weitgehend verschwunden.

Artikel vom 08.11.2017
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