Die Sonne als Partner

Dritte große Photovoltaik-Anlage in Eching in Betrieb genommen

Stolz auf die neue Photovoltaik-Anlage waren die offiziellen Gäste bei der Inbetriebnahme der fast 100 Kilowatt starken Installation. Die Anlage befindet sich auf dem Dach der Grundschule an der Danziger Straße. Fotos: Gemeinde

Stolz auf die neue Photovoltaik-Anlage waren die offiziellen Gäste bei der Inbetriebnahme der fast 100 Kilowatt starken Installation. Die Anlage befindet sich auf dem Dach der Grundschule an der Danziger Straße. Fotos: Gemeinde

Eching · Die Gemeinde Eching bekommt jetzt noch mehr kostenlosen Strom von der Sonne, und das auch noch gleich richtig viel: 99,63 Kilowatt Spitzenleistung hat die jetzt auf der Grundschule in der Nelkenstraße in Betrieb genommene Photovoltaikanlage, die in den Sommerferien montiert worden ist.

Es ist bereits die dritte Anlage dieser Art in Eching. Auf dem Dach der Grundschule an der Danziger Straße ist auch schon eine installiert von gleicher Leistung, und auf der Musikschule wird auch schon Strom mit der Sonne gemacht.

Bürgermeister Sebastian Thaler konnte die etwas krumme Leistungsgröße der Anlage in einem Gespräch auch augenzwinkernd begründen: »Wir müssen ja schauen, dass wir unter den 100 Kilowatt bleiben, weil wir sonst in den gewerblichen Bereich kommen.« Jetzt also die Einweihung der neuen Anlage. Das ging natürlich nicht ohne eine kleine Feierstunde, denn die Gemeinde hat hier eine Reihe von Partnern, an der Spitze die Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land eG, die diese Anlage über Darlehen der Mitglieder der Genossenschaft finanziert hat, immerhin rund 120.000 Euro netto. Jedes Mitglied, das sich hier beteiligen wollte, hat ein sogenanntes nachrangiges Darlehen von 1.000 Euro gezeichnet. Bei der Gelegenheit nutzte natürlich Vorstandsmitglied Andreas Henze die Gelegenheit, die Werbetrommel für weitere Projekte dieser Art zu rühren. Der Strom, der hier erzeugt wird, soll zu einem möglichst großen Anteil in der Schule selbst verbraucht werden, das seien allerdings nur 10 bis 30 Prozent der erzeugten Strommenge. Der Rest wird ins Stromnetz eingespeist. Diese Aufteilung hat sich trotz der schlechteren Rahmenbedingungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz als nach wie vor sehr wirtschaftlich heraus gestellt, zumal die Preise für die Module weiter fallen.

Es ist eine beispielhafte Kooperation zwischen Gemeinde und Genossenschaft, denn die Gemeinde hat das Dach der Schule für die Errichtung dieser Anlage zur Verfügung gestellt. Vorerst lässt sich mit der Anlage über 20 Jahre Strom zu einem Preis von 11 Cent pro Kilowattstunde erzeugen. Das ist etwas unter der Hälfte des normalen Strompreises zu Hause. Dass die Anlage auf einer Schule errichtet worden ist hat natürlich auch einen pädagogischen Hintergrund: Kinder lernen, dass die Sonne keine Rechnung schickt, werden von Anfang an mit der Sinnhaftigkeit dieser Form der Energiegewinnung vertraut gemacht. Und so hat Schulleiterin Ingrid Haberkorn die Kinder der Klassen zwei bis vier nach der Pause auch in das Einweihungsprogramm aufgenommen und übernahm als Hausherrin die Begrüßung der Gäste.

Bürgermeister Sebastian Thaler wandte sich, wie später auch Andreas Henze, direkt an die Kinder, freute sich, dass diese schon so gut Bescheid wissen und konnte dann das Wort an Henze übergeben, der ausführlich und auch für die Schulkinder verständlich erklärte, was eine solche Anlage eigentlich soll und was man damit spart. Er vergaß auch den Dank an den Gemeinderat nicht, der dem ganzen Vorhaben die Zustimmung erteilen musste.

Die Kinder aber waren, das merkte man deutlich, der Adressat seiner Rede. Für sie war auch der Zeitpunkt der Inbetriebnahme nach der ersten Pause gewählt worden. Und die Kinder erwiesen sich als ausgezeichnet vorbereitet, hatten im Vorfeld schon selbst mal nach »Stromfressern« gesucht und diese stillgelegt, was bei den großen Gästen, die in die Schule gekommen waren, sehr gut ankam. Henze formulierte ein großes Ziel, das mit Sicherheit noch für Debatten sorgen wird: »Wir brauchen in den nächsten Jahren viele weitere Solarstromanlagen und Windkraftanlagen, um unseren Energieverbrauch zu decken.« In Eching ist jetzt ein Schritt in diese Richtung getan, und Thaler macht eine schon mehr oder weniger vieldeutige Anmerkung: »Da wird vielleicht noch was kommen.« kw

Artikel vom 31.10.2017
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