Die vierte Truderinger Dimension

Kulturkreis feiert am 3. November, um 19.30 Uhr 20 Jahre Stadtteilgeschichte

Eine Prozession durch die Truderinger Straße (1920) und  unten der Verein Bauernkapelle (1900).	Fotos: Kulturkreis

Eine Prozession durch die Truderinger Straße (1920) und unten der Verein Bauernkapelle (1900). Fotos: Kulturkreis

Trudering · Der Truderinger Stadtteilkalender findet jedes Jahr an die tausend Käufer, die Stadtteilführungen in Waldtrudering und in Straßtrudering / Kirchtrudering sind immer Selbstläufer – kurzum, die Früchte der Arbeit des Arbeitskreises (AK) Stadtteilgeschichte im Truderinger Kulturkreis (TKK) können sich sehen lassen.

Zumal es da ja auch noch das blaue Trudering-Waldtrudering-Riem-Buch aus seiner Feder gibt, das seit 2000 das Standardwerk zur Geschichte des Stadtbezirks darstellt. In diesem Herbst jährt es sich nun zum zwanzigsten Male, dass sich dieser fruchtbare AK an das Werk machte, die Stadtteilgeschichtsarbeit von Josef Brückl (1922-1987) fortzusetzen, der 1972 mit seiner Chronik »1200 Jahre Trudering« den soliden Grundstock gelegt hatte. Am 3. November laden nun TKK und Bürgerzentrum Trudering gemeinsam zu einer Jubiläumsveranstaltung ins Kulturzentrum ein.

Ab 19.30 Uhr werden Peter Wagner und Georg Kronawitter in gewohnt kurzweiliger Form Ablauf und Ergebnisse von 20 Jahren Geschichtsarbeit in Trudering Revue passieren lassen: Die Jahre 1998/1999 dienten vor allem dem Sammeln von Fotos und Dokumenten, der Archivarbeit und Interviews mit Zeitzeugen. Schon im November 2000 konnten Willibald Karl als Herausgeber und sein Autorenkollektiv Karl Bachmair, Xaver Erlacher, Georg Kronawitter, Gundula Kronawitter, Johann Lermer, Vera Sprau, Peter Wagner und Rudolf Widermann dann das neue Stadtteilbuch »Trudering-Waldtrudering-Riem« vorlegen, das 2003 in zweiter Auflage im Volkverlag erschien.

Das Buch schloss nicht nur die zeitliche Lücke seit der Brückl-Chronik, sondern griff auch bislang unbearbeitete Themen erstmalig auf, etwa die Verkehrsgeschichte und – vor allem – die Geschichte Trudering-Riems während der NS-Zeit, die Vera Sprau aufarbeitete. Neben der »Produktion«von Büchern und Kalendern tritt der Kulturkreis immer wieder auch mit historischen Ausstellungen in Erscheinung. 1999 begann dies mit der Ausstellung »Abschied vom Dorf«, die anlässlich der U-Bahn-Eröffnung im Zwischengeschoss des Truderinger Bahnhofs auf 54 Tafeln gezeigt wurde. Und 2016 fanden anlässlich des Doppeljubiläums »40 Jahre Bürgerzentrum / 20 Jahre Kulturkreis« die 20 Tafeln mit »Trudering einst und jetzt« so großen Publikumsanklang, dass mehrere hundert Begleithefte Käufer fanden.

Diese Ausstellung wird es daher ab 6. Dezember wieder im Kulturzentrum geben. Und was ist jetzt die »4. Dimension«? Das ist die Zeit, weil viele Betrachter der historischen Bilder quasi sehen können, wie sich bestimmte Orte im Stadtbezirk über die Zeit verändert haben. Dies wird deutlich werden anhand zweier Foto-gestützter Vorträge über das Doppeldorf Straßtrudering / Kirchtrudering und über das so ganz andere Waldtrudering. Zum Schluss gibt es dann noch eine kleine Neuheit.

Kurzum: wer einen Überblick über die Geschichte des Stadtbezirks und Einblick in die Stadtteilgeschichtsarbeit gewinnen will, sollte am 3. November, um 19.30 Uhr im Kulturzentrum sein. Der Eintritt ist übrigens frei.

Artikel vom 16.10.2017
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