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Lesen eröffnet Perspektiven
Medienpreis der Stiftung Lesen für Münchner Wochenanzeiger
Feierliche Preisverleihung im Neuen Schloss in Stuttgart (von links): Johannes Beetz, Petra Cyrus, Dr. Jörg F. Maas, Dr. Susanne Eisenmann, Thomas Thiel, Hatice Akyün und Heinrich Meyer. Foto: Michael Wagner
München/Stuttgart · »Kinder, die lesen, werden zu Erwachsenen, die denken.« So bringt Hatice Akyün die Bedeutung der »Schlüsselqualifikation« Lesen auf den Punkt. Die Autorin gehört zu den Journalisten, die mit dem Dietrich-Oppenberg-Medienpreis 2017 ausgezeichnet wurden.
> Die Preisträger
> Die
Jury
> Der »Durchblick-Preis«
für »Leser- und Verbrauchernähe«
Artikel vom 16.10.2017: So seh ich das! Samstagsblatt München-Redakteur Carsten Clever-Rott über Bilder im Kopf
Der Preis ist nach dem 2000 verstorbenen Gründer und langjährigen Herausgeber der NRZ Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung in Essen benannt. Seit 2001 vergeben die Stiftung Lesen und die Stiftung Presse-Haus NRZ jährlich diesen Medienpreis an Journalisten, die in ihrer Arbeit das Lesen in all seinen Facetten thematisieren. In diesem Jahr wurden Beiträge der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), der ARD und dem Zeitmagazin ausgezeichnet.
Außerdem erhielten die Münchner Wochenanzeiger den Sonderpreis. Das ist das erste Mal, dass dieser Medienpreis an ein Wochenblatt vergeben wurde.
Kernkompetenz und Kulturtechnik
»Die Fähigkeit und Möglichkeit zu lesen kann Leben verändern und eröffnet
Perspektiven – für Individuen ebenso wie für eine ganze Gesellschaft. Den
ausgezeichneten Journalisten ist es meisterhaft gelungen, diesem Zusammenhang
in ihren Reportagen, Berichten und Interviews nachzuspüren«, sagte Dr. Susanne
Eisenmann bei der Preisverleihung in Stuttgart. Sie ist die Kultusministerin
Baden-Württembergs und die amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz.
»Ich gratuliere allen vier Preisträgern zu ihrer Auszeichnung. Sie ist hoch
verdient«, ergänzte sie.
Die Preise überreichten Heinrich Meyer
(Geschäftsführer der Stiftung Presse-Haus NRZ) und Dr. Jörg F. Maas (Hauptgeschäftsführer
der Stiftung Lesen). Beide betonen: »Demokratie fängt mit Lesen an. Wer
lesen kann, ist in der Lage, komplexe Sachverhalte einzuordnen, einen eigenen
Standpunkt zu formulieren und diesen zu verteidigen. Eine freie Gesellschaft
profitiert von einem selbstbewussten und meinungsstarken Austausch. Wir
beglückwünschen die vier Preisträger: Sie bieten mit ihren Beiträgen dem
Lesen ein Podium, das für die Bildung und das Demokratiebewusstsein nachwachsender
Generationen von großer Bedeutung ist.«
- 1. Preis: Hatice Akyün: Der Bus, mit dem ich die Welt entdeckte (ZEITmagazin)
- 2. Preis: Petra Cyrus: Dumm und faul? Mein Kind hat Legasthenie (ARD)
- 3. Preis: Thomas Thiel: Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
- Sonderpreis: Münchner Wochenanzeiger: Schwerpunktausgabe »Lesen«
Die Münchner Wochenanzeiger hatten in ihrer Lese-Ausgabe mehrere Beiträge unter anderem über Lesepaten, Schulprojekte in den Vierteln und Alphabetisierungsangebote veröffentlicht. Dazu zeigten fast 30 öffentlich zugängliche Bibliotheken ihren jeweiligen »Leseschatz« und damit die Vielfalt der Welt, in die man mit Büchern eintauchen kann. »Über einen Zeitraum von drei Wochen wurde das Lesen in den Mittelpunkt Münchner Wochenanzeiger gerückt. Gemeinsam mit seinem Redaktionsteam ist es Johannes Beetz gelungen, seinen Lesern den Wert des Lesens als Kernkompetenz und Kulturtechnik in seiner Vielfalt nahe zu bringen«, begründete Jörg F. Maas die Auszeichnung für die Münchner Wochenanzeiger.
Dietrich Oppenberg-Medienpreis ist in diesem Jahr die zweite Auszeichnung für die Münchner Wochenanzeiger
Der Dietrich-Oppenberg-Medienpreis ist mit 6.000 Euro dotiert, die zwischen
den drei besten Beiträgen und dem Sonderpreis aufgeteilt werden.
Mit der Vergabe des Dietrich Oppenberg-Medienpreises an die Münchner Wochenanzeiger
wurde in diesem Jahr erstmals ein Anzeigenblatt mit der Auszeichnung geehrt.
Die Schwerpunktausgaben der Münchner Wochenanzeiger erschienen im Zuge der redaktionellen Initiative »Das geht uns alle an!« des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA). Hier werden in den im BVDA organisierten Anzeigenblättern regelmäßig verlagsübergreifend relevante Themen aufgegriffen und lesernah aufbereitet. »Über die Auszeichnung freue ich mich nicht nur für das Team der Münchner Wochenanzeiger und die damit verbundene Anerkennung für die vielen Projekte, über die wir berichtet haben«, sagte Johannes Beetz. »Sie würdigt auch die hohe redaktionelle Qualität und Lesernähe der Anzeigenblätter.« Zudem bestätige sich, dass der BVDA mit seiner redaktionellen Verbandsinitiative »Das geht uns alle an!« verlagsübergreifend die richtigen Themen setze.
Die Themen werden von zahlreichen Verlagen bundesweit aufgenommen und ganz unterschiedlich umgesetzt. Mit dieser Arbeit einen Medienpreis zu bekommen, steht dabei nicht an erster Stelle, aber es ist eine unabhängige Bestätigung für eine gute und solide Arbeit. Eine Arbeit, mit der die Leistungsfähigkeit der Anzeigenblätter in Deutschland herausgestellt wurde. Das wurde mit der Entscheidung der Jury zum Dietrich Oppenberg-Medienpreis eindrucksvoll bestätigt und so wird es weitergehen. Das erwarten nicht nur BVDA-Präsident Alexander Lenders und Dr. Jörg Eggers, Geschäftsführer des BVDA.
In ihren Glückwünschen an die Münchner Wochenanzeiger urteilten sie: »Dass der Medienpreis erstmalig an ein Anzeigenblatt geht, ist das beste Marketing für unsere Gattung, das wir uns nur wünschen können. Diese herausragende Leistung strahlt als Leuchtturm unübersehbar auf die ganze Branche aus.« Durch dieses Vorbild würden auch viele andere Verlage ermuntert, sich an redaktionellen Initiativen und Aktionen zu beteiligen. Und es stimmt ja auch: Anzeigenblätter werden gelesen, womit das zentrale Thema des Wettbewerbs wieder im Fokus steht. Lesen ist für Kinder eine fesselnde Erfahrung. Mit dem Lesen erschließen sie sich die Welt, erschaffen in ihren Geddanken Bilder von dem, was gute Verfasser in Worten mit 26 verschiedenen Buchstaben ausdrücken. Beim Dietrich Oppenberg-Medienpreis kommt nun hinzu, dass das Lesen nicht nur eine zentrale Kulturtechnik ist, sondern auch selbst das Thema der Beiträge.
Die Gewinnerin des erste Preises, Hatice Akyün, erinnert sich in ihrem Beitrag für das ZEITmagazin, »Der Bus, mit dem ich die Welt entdeckte«, zurück an ihre Kindheit als Tochter zugewanderter Eltern, die weder richtig lesen noch schreiben konnten. Dank eines Bücherbusses fand sie zum ersten Mal Zugang zur Literatur. Sie entdeckte deren Fähigkeit, das eigene Leben zu den Geschichten und Figuren ins Verhältnis zu setzen.
Einen ganz anderen Ansatz verfolgte die Gewinnerin des zweiten Preises, Petra Cyrus, in ihrem Filmbeitrag »Dumm und faul? Mein Kind hat Legasthenie« für die ARD. Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Lese- und Rechtschreibstörung. Petra Cyrus hat sechs Monate lang ein zwölfjähriges betroffenes Mädchen begleitet und daraus einen Beitrag gemacht, mit dem »sie ihre Zuschauer für die Herausforderungen sensibilisiert, die Legasthenie verursacht«, urteilte die Jury. Dabei habe sie einen optimistischen Ton gewählt, der Mut macht.
Zum Lesenlernen ist es nie zu spät, aber auch in der heutigen Zeit gibt es Einschränkungen, die den Zugang zu Literatur erschweren. Darum dreht sich der FAZ-Beitrag »Aufzeichnungen aus dem Kellerloch« von Thomas Thiel, mit dem er den dritten Preis gewann. Thiel beschreibt, wie die Deutsche Nationalbibliothek ihre Besucher an einer barrierefreien Nutzung des Buchbestandes hindert. Er agiert als genauer Beobachter und scharfer Kritiker einer Praxis, in deren Zuge sich die Deutsche Nationalbibliothek von ihrer originären Aufgabe verabschiede. Auf der Strecke, so die bittere Schlussfolgerung, blieben die Leser.
Mut machen, ermuntern, sich nicht aufgeben – das war auch die Zielrichtung der Darstellung in den Münchner Wochenanzeigern. Neben zahlreichen Informationen zum aktuellen Zustand in Deutschland – zum Beispiel gibt es in Deutschland rund 7,5 Millionen funktionale Analphabeten, die einzelne Sätze lesen und schreiben können, aber an zusammenhängenden Texten scheitern – steht die Freude am Lesen im Vordergrund, ebenso der Nutzen des Lesens und wie Betroffenen geholfen wird und sie sich auch selbst helfen können.
In ihren Veröffentlichungen haben die jetzt ausgezeichneten Journalisten dasselbe Ziel, nämlich die Bedeutung des Lesens und den Zugang zum Lesen hervorzuheben. »Sie können mit Recht sehr stolz darauf sein, neben dem ZEITmagazin, der ARD und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausgezeichnet zu werden«, erklärten die BVDA-Vertreter Alexander Lenders und Dr. Jörg Eggers dazu mit ihren Glückwünschen. Die Auszeichnung soll Ansporn für alle Medienschaffenden sein, ganz besonders aber ist sie es für uns in den Redaktionen der Münchner Wochenanzeiger. Sich Auszeichnung und Anerkennung zu verdienen, erfordert solide Arbeit. Den Anspruch hochzuhalten und uns damit dauerhaft die Anerkennung unserer Leser zu erhalten, ist unser Ziel. red
Die Jury besteht aus erfahrenen Fachleuten
Die Jury für den Dietrich Oppenberg-Medienpreis hat Beiträge aus Print,
Online, Radio und Fernsehen gesichtet, die zwischen dem 1. Januar 2016 und
dem 31. März 2017 veröffentlicht wurden. Ihr gehören an: Gabriele Bartelt-Kircher
(ehem. Ausbildungsredakteurin der WAZ-Zeitungsgruppe); Karin Großmann (Sächsische
Zeitung); Helmut Heinen (Heinen Verlag); Manfred Lachniet (Neue Ruhr Zeitung);
Dr. Jörg F. Maas (Stiftung Lesen); Heinrich Meyer (Stiftung Presse-Haus
NRZ); Johanna Oppenberg (Vertreterin der Familie Oppenberg); Hans Riebsamen
(Frankfurter Allgemeine Zeitung); Dr. Mithu M. Sanyal (freie Journalistin).
Die Wochenanzeiger erhielten im Frühjahr
den »Durchblick«
Bereits im April dieses Jahres erhielten
die Münchner Wochenanzeiger eine Auszeichnung. Bei der Frühjahrstagung des
BVDA in Berlin setzten sie sich in einem Wettbewerberfeld von 222 Verlagen
durch und gewannen den »Durchblick-Preis« für »Leser- und Verbrauchernähe«.
Außerdem konnten sich die Münchner Wochenanzeiger über den zweiten Platz
in der Kategorie »Beste digitale Aktivität« freuen.
Bei der Preisvergabe
betonte Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) die große gesellschaftspolitische
Bedeutung der Anzeigenblätter: »Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur
Stabilität und demokratischen Reife Deutschlands.« In schwierigen Zeiten
wie aktuell mit der Debatte um »Fake News« und »Lügenpresse« könnten die
Wochenblätter mit steigenden Glaubwürdigkeitswerten aufwarten. »Die Leserinnen
und Leser wissen: Sie können den Anzeigenblättern vertrauen, da es dort
keine Fake News gibt.«
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