München · Lesung: »Der Fall Olga Benario«

München · Das NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, widmet sich am Donnerstag 14. September, 19 Uhr, mit der szenischen Lesung »Der Fall Olga Benario« dem ergreifenden Schicksal der Münchnerin.

Benario, deutsche Komintern-Agentin jüdischer Herkunft, wurde 1936 hochschwanger aus Brasilien nach Deutschland ausgeliefert. In einem Frauengefängnis der Gestapo in Berlin brachte sie kurz darauf ihre Tochter Anita zur Welt, die man ihr nach 14 Monaten wegnahm. Zur gleichen Zeit befand sich ihr Lebenspartner und der Vater ihres Kindes, Luiz Carlos Prestes, in Brasilien in Einzelhaft.

Die beiden Gefangenen konnten ihren Briefwechsel trotz größter Schwierigkeiten der Distanz, der Sprache und der Zensur selbst noch während Olga Benarios fast dreijähriger Inhaftierung im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück aufrechterhalten. Am 23. April 1942 wurde Olga Benario in der psychiatrischen Anstalt Bernburg südlich von Berlin ermordet.

Ute Kaiser, Gabriela Börschmann und Martin Molitor lesen aus dem bewegenden Briefwechsel und verbinden diesen Dialog mit Auszügen aus der 2015 veröffentlichten Gestapo-Akte Olga Benarios, einer entlarvenden Selbstdarstellung der Täter und ihrer Ideologie. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 12.09.2017
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