Die Bühne ist bald leer

Haidhauser Literaturbox hört Ende 2017 auf – Großes Lesefest am Samstag

Als Lesebühne dient das KiM-Kino, das seine Säle im Einstein Kultur eingerichtet hat.	Foto: Haidhauser Literaturbox

Als Lesebühne dient das KiM-Kino, das seine Säle im Einstein Kultur eingerichtet hat. Foto: Haidhauser Literaturbox

Haidhausen · Seit fünf Jahren stellen Autoren bei der Haidhauser Literaturbox im KiM-Kino bei Lesungen ihre Romane, Erzählungen und Gedichte vor. Aufgetreten sind bei dem Projekt insgesamt knapp 100 Schriftsteller, darunter auch einige prominente Künstler.

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Zum Jahresende soll die Veranstaltungsreihe nun eingestellt werden. Am Samstag, 9. September, gibt es aber noch einmal ein großes Lesefest. Es beginnt um 20 Uhr, wie gewohnt im KiM-Kino im Einstein Kultur (Einsteinstraße 42).

Bekannte und unbekannte, haupt- und nebenberufliche, Etablierte und Newcomer – das Spektrum der Autoren, die in der Haidhauser Literaturbox aufgetreten sind, ist breit. Insgesamt haben im KiM-Kino bisher fast 50 Lesungen stattgefunden. Das Konzept: Jeweils zwei Autoren stimmen sich ab und präsentieren ihre Texte gemeinsam am selben Abend.

Veranstaltet wird das Projekt von der lange in Haidhausen aktiven Künstlerin Petra Lang. Die Malerin war fünf Jahre Teil der Künstlergruppe in der damaligen Straßenbahndeponie an der Einsteinstraße – dem heutigen Standort der Volkshochschule. Dort habe sie viele Kontakte zu Kulturschaffenden aus Haidhausen und aus ganz München geknüpft, erzählt Petra Lang.

Als Hermann Wilhelm, Gründer und Leiter des Haidhausen Museums, sie 2012 gefragt habe, ob sie ein literarisches Projekt im Viertel organisieren wolle, habe sie »erst einmal eine Nacht darüber schlafen müssen«, erinnert sich Lang. Dann jedoch habe sie mit voller Überzeugung »Ja« gesagt, betont sie. Zusammen mit Ehemann Hellmuth übernimmt Petra Lang die komplette Organisation. Sie wählt die Autoren aus und die jeweiligen Texte.

Zu sehen und hören waren in der Literaturbox zum Beispiel die Schauspielerin Christiane Blumhoff, bekannt aus dem »Theaterstadl« und der Serie »Liebe, Babys und...«, der Filmemacher Richard Westermaier oder die Haidhausener Autorin Ursula Haas. Trotz teilweise namhafter Besetzung sei der Andrang meistens im Rahmen geblieben, sagt Lang: »Übermäßig voll war es nie.« Nach den Lesungen gab und gibt es deshalb die Möglichkeit, sich im kleinen Kreis auszutauschen.

Auch nach dem Lesefest am kommenden Samstag – eine der letzten Veranstaltungen der Literaturbox – dürfte es wieder kommunikativ werden. Angekündigt haben sich insgesamt 20 Autoren. Nach der Präsentation der Texte auf der Bühne wird im Nebenraum ausgiebig gefeiert. Der Eintritt, der übrigens komplett an die Autoren geht, kostet 6 Euro. Das Ehepaar Lang erhält für seinen Einsatz eine kleine Aufwandsentschädigung vom städtischen Kulturreferat, das die Veranstaltungsreihe fördert.

»Irgendwann ist die Fahrt vorbei«

Der Grund für das Ende des Projekts ist, dass Petra und Hellmuth Lang aufhören werden. Einen besonderen Anlass dafür gebe es jedoch nicht, versichert Petra Lang: »Das ist wie beim Riesenrad – irgendwann ist die Fahrt vorbei. Ich finde einfach, jetzt ist die Sache rund, und es ist an der Zeit, auszusteigen.« Eine Neuauflage der Haidhauser Literaturbox sei aber bereits geplant, sagt Lang. »Wenn wir jemanden finden, der die Organisation übernimmt, geht die Sache weiter.« Julia Stark

Artikel vom 06.09.2017
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