Eine Stimme für die Jugend

U18-Wahl am 15. September: Auch das ZAP Ismaning ist mit dabei

Wählen fast wie die Erwachsenen: Bei der U18-Wahl gibt es für jedes Bundesland eine eigene Liste mit den zugelassenen Parteien. Die Stimmen werden natürlich auch ausgezählt. Foto: bs

Ismaning · Das TV-Duell der Kanzlerkandidaten ist Geschichte, Deutschland blickt gespannt auf die Bundestagswahl am 24. September.

Doch was ist eigentlich mit politisch Interessierten, die noch zu jung zum Wählen sind? Für sie gibt es die U18-Wahl. Eines der Wahllokale, in denen ausschließlich Kinder und Jugendliche ihr Kreuz machen dürfen, steht im ZAP Ismaning, der Jugendfreizeitstätte am Bahnhofplatz.

U18-Wahlen werden seit 1996 immer neun Tage vor dem offiziellen Wahltermin abgehalten – diesmal also am Freitag, 15. September. Als Projekt der politischen Bildung setzt sich U18 dafür ein, dass auch Kinder und Jugendliche »wählen gehen« und sich damit politisch bemerkbar machen können.

»Die U18-Wahl ist ein Aufhänger, sich über unser Wahlsystem zu informieren«, erklärt Daniel Wolf vom ZAP Ismaning. Sie solle den jungen Leuten zudem Möglichkeiten aufzeigen, wie man sich über die Inhalte der verschiedenen Parteien informieren kann. »Demokratie lernen und erleben«, lautet das Motto, nicht nur im ZAP, dessen Träger der Kreisjugendring München-Land ist.

Teilnehmen und mitwählen kann jede/r unter 18 Jahren. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist kein Muss. Nach unten hin existiert übrigens keine Altersgrenze. Allerdings darf das »Wahlrecht« nur persönlich ausgeübt werden, also nicht von Eltern, Geschwistern oder Freunden übernommen werden. Die Wahllokale hatten sich in den Monaten vor dem Termin der U18-Wahl bei den Organisatoren anmelden können. In der Stadt München ist zum Beispiel das Jugendinformationszentrum (Sendlinger Straße 7) mit dabei.

Ebenfalls beteiligen werden sich der Jugendtreff DINO in Haar (Wieselweg 1 a), der Pfadfinderstamm Barrakuda Vaterstetten (Gluckstraße 33) und der Kreisjugendring Freising (Erdinger Straße 45). Andere U18-Wahllokale sind in Schulen aufgebaut. Eigene politische Interessen zu verfolgen, ist nicht zulässig. Parteien und ihre Unterorganisationen sind daher grundsätzlich als Veranstalter ausgeschlossen.

Im ZAP Ismaning war schon vor der Bundestagswahl 2013 ein U18-Wahllokal eingerichtet. Damals hätten etwa 20 bis 30 reguläre Besucher der Freizeitstätte teilgenommen, berichtet Daniel Wolf. »Die Resonanz war größtenteils gut. Viele waren gespannt, ob die Wahl ähnlich ausfällt wie die der Erwachsenen.«

Um politische Entscheidungen treffen zu können, muss eine Wahl vorbereitet werden. Zur Unterstützung der Wahllokale und Einrichtungen werden daher auf der Homepage U18.org Materialien zur Verfügung gestellt und Methoden für Gruppenaktivitäten vorgeschlagen. Zudem werden hier die politischen Inhalte der wichtigsten deutschen Parteien einfach und verständlich aufbereitet.

Die Betreuer im ZAP, das nach seiner Sommerpause seit Montag wieder geöffnet hat, wollen bis zum Wahltag viel mit dem »Wahl-O-Maten« im Internet arbeiten. Dazu sollen ausgehängte Schlagwörter motivieren, sich über die unterschiedlichen Ziele der Parteien auszutauschen.

Die Auszählung der Stimmzettel soll öffentlich erfolgen – möglichst durch die jungen Menschen selbst. Die Ergebnisse werden online eingegeben und automatisch an die Wahlzentrale übermittelt. Die U18-Wahlergebnisse werden aus Schutz der minderjährigen Wählerinnen und Wähler nicht für einzelne Wahllokale, sondern immer nur per Wahlkreis veröffentlicht.

Organisiert und getragen wird die Initiative unter anderem vom Deutschen Kinderhilfswerk und dem Deutschen Bundesjugendring. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert die Aktion.

Mehr zu den U18-Wahlen gibt es unter U18.org

kb/bs

Artikel vom 06.09.2017
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