Hin zum Obelisken

SPD setzt sich für Bau von Fuß- und Radweg zur Basispyramide ein

Initiative zur besseren Zugänglichkeit der Basispyramide: SPD setzt sich für Bau von Fuß- und Radweg zum historischen Vermessungpunkt ein. 	Foto: Wikipedia Commons

Initiative zur besseren Zugänglichkeit der Basispyramide: SPD setzt sich für Bau von Fuß- und Radweg zum historischen Vermessungpunkt ein. Foto: Wikipedia Commons

Oberföhring/Unterföhring · Wer im Berufsverkehr auf dem Föhringer Ring Richtung Autobahn A9 unterwegs ist, hat viel Zeit um aus dem Fenster zu schauen – der lästige Stau am Heizkraftwerk macht’s möglich.

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Daher kennen die meisten den kleinen Obelisken auf der rechten Seite vor der Silhouette des Heizkraftwerks. Autofahrer können das Denkmal an der Grenze zur Gemarkung Oberföhring von Weitem gut sehen, doch Fußgänger oder Radfahrer tun sich schwer, den Obeliken zu erreichen. Dies möchte die SPD im Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) ändern und dorthin einen Rad- und Fußweg bauen.

Die Basispyramide geht auf das Jahr 1800 zurück, als Napoleon I. befahl, eine militärische-topographische Karte von Bayern zu erstellen. Ausgangspunkt der Vermessung war die Sichtverbindungslinie des nördlichen Turmknopfes der Münchner Frauenkirche mit der Turmspitze der Kirche von Aufkirchen.

Auf dem rechten Isar-Ufer wurde im Laufe dieser Linie zwischen einem Punkt östlich von Oberföhring und dem Dorfrand von Aufkirchen am Mittleren Isarkanal, einem Ortsteil der Gemeinde Oberding im Landkreis Erding, das zentrale Stück der Basislinie mit seinen Endpunkten festgelegt. Dieser wurde 1801 durch eine Basispyramide gekennzeichnet.

Da zwischen Unterföhring und Aufkirchen kein Gebäude die Messung behinderte, wählte man diese Vermessungslinie. Denn das Erdinger Moos war damals eine fast menschenleere Moorebene und somit ideal als Gelände für die Festlegung einer Basislinie geeignet. »Die Basispyramide an der Münchner Stadtgrenze ist ein bedeutendes Denkmal der Landvermessung in Bayern an der Münchner Stadtgrenze, aber kaum unerreichbar. Nach 216 Jahren ist es an der Zeit, das Denkmal der historisch interessierten Bürgerschaft zugänglich zu machen«, so Karin Vetterle, Sprecherin der SPD-Fraktion im BA 13.

Im Unterföhringer Gemeinderat wird eine Fahrrad- und Fußgängerverbindung geprüft, die entlang des Föhringer Rings, vorbei an der Basispyramide, unter Nutzung der Fußgängerunterführung unter der M3 führt, um in die Apianstraße zu kommen.

Dort beginnt ein Fahrrad-und Fußgängerweg in den Park hinter dem Studentenwohnheim, er trifft auf die Freischützstraße. Auf Münchner Seite könnte der Rad- und Fußweg über die Freischützstraße in Richtung Süden oder Osten weitergeführt werden. »Durch die Errichtung eines gemeinsamen Rad- und Fußweges zusammen mit der Gemeinde Unterföhring erfährt die Basispyramide eine erhöhte Aufmerksamkeit, da Fußgänger und Radfahrer diesen historischen Punkt erreichen können«, begründet Vetterle den Vorstoß ihrer Fraktion weiter.

Vermessung im Jahre 1800

Gemessen wurde damals mit einem sogenannten »Basisapparat«. Er bestand aus fünf Meter langen Tannenholzlatten. Die Messung wurde durch geeignetes Hintereinanderlegen der geeichten Latten durchgeführt. So ermittelte man eine Distanz von 21.653,80 Metern zwischen Unterföhring und Aufkirchen. Misst man die Distanz mittels heutiger Satelliten-Technik nach, ergibt sich eine Differenz von weniger als einem Meter. ahi

Artikel vom 06.09.2017
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