Recycling mit Spaßfaktor

Kronkorken-Challenge: Wie viele Fässer Bier schafft München?

Plopp und weg? Die Kronkorken haben an der Isar nichts verloren. In einer Recyclingaktion mit Spaßfaktor will rehab republic jetzt ein Zeichen setzen.	Foto: rehab republic

Plopp und weg? Die Kronkorken haben an der Isar nichts verloren. In einer Recyclingaktion mit Spaßfaktor will rehab republic jetzt ein Zeichen setzen. Foto: rehab republic

München · Am Samstag, 2. September, startet die große Münchner Kronkorken-Challenge an der Isar. Vier Wochen lang stellt das Münchner Kreativkollektiv »rehab republic« zwei Installationen an der Reichenbachbrücke auf, um Kronkorken und Zigarettenkippen zu sammeln.

Die Kronkorken werden am Ende recycelt und eine entsprechende Menge Bierfässer unter den Sammlern verlost – je mehr Kronkorken, desto mehr Bierfässer. Zum Start am 2. September lädt rehab republic zum Plopp-Off der Kronkorken-Challenge: Um 19 Uhr an der Reichenbachbrücke wird die Installation eingeweiht, und bei Musik kullern die ersten Kronkorken durch die Röhre. Das Spektakel findet am süd-östlichen Treppenabgang von der Reichenbachbrücke zur Isar statt. Mitmachen kann jeder. Wer direkt ein paar Kronkorken mitbringt, gibt der Aktion gleich den richtigen Schub. Sommerzeit ist Isarzeit in München. Doch oft werden die Wiesen und Isarstrände vermüllt hinterlassen. Ein besonderes Problem ist der sogenannte Kleinstmüll – vor allem Zigarettenstummel und Kronkorken. Sie können vom städtischen Aufräumtrupp nicht eingesammelt werden. So gelangen sie in die Finger von Kleinkindern oder werden beim nächsten Regen in den Fluss gespült. Dann vergiften sie nicht nur die Isar, sondern schwimmen auch über die Donau bis ins Schwarze Meer. Das Kreativkollektiv rehab republic ruft deswegen für September die Münchner Kronkorken-Challenge aus. Nina Liebhaber von rehab republic: »Wir fordern alle Isarbesucher auf, ihre Kronkorken zu recyceln! Weißblech kann wunderbar wieder verwertet werden, an der Isar hat es nichts zu suchen.« An der Treppe zur Reichenbachbrücke stellt rehab republic dafür den gesamten Monat eine Kronkorken-Installation auf. Die Installation ist einer Murmelbahn nachempfunden und nachts beleuchtet, sodass auch Nachteulen Freude am Recyceln haben können. »Mit unserem spielerischen Ansatz wollen wir dafür sorgen, dass den Menschen das Thema im Gedächtnis bleibt. Mit dem erhobenen Zeigefinger kommen wir im Umweltschutz nicht weiter. Wir brauchen mehr Action«, sagt Nina Liebhaber.

Alle über den September hinweg gesammelten Kronkorken schickt rehab republic direkt an die thyssenkrupp Rasselstein GmbH, die daraus neuen Verpackungsstahl macht. Aus diesem Material formt der Verpackungshersteller Huber Packaging recycelte Weißblech-Verpackungen – zum Beispiel Bierfässer. Am Ende der Challenge verlost rehab republic deswegen 5-Liter-Fässer Bier unter den Sammlern – und zwar genau so viele Fässer, wie aus den gesammelten Kronkorken hergestellt werden können. Um an der Verlosung teilzunehmen, posten die Sammler ihr Beweisfoto auf sozialen Medien oder schicken es dem Veranstalter. An der Installation zeigen Markierungen die gesamte Zeit über an, wie viele Fässer die Münchner schon geschafft haben. Neben den Kronkorken sind Zigarettenkippen das zweite große Müllproblem an der Isar. Meist werden sie einfach ins Gras geschnippt und vergiften dann Boden, Wasser und Lebewesen. Für Kippen baut rehab republic deswegen eine zweite Installation auf, am anderen Treppenaufgang zur Reichenbachbrücke – die Müll-Kippe. Sie stellt die Verschmutzung anschaulich dar und bietet Raucher direkt eine Lösung: Taschenaschenbecher. Jeder kann sich ein Ticket ziehen und im Getränkemarkt Isarquelle oben an der Brücke einen gratis Taschenaschenbecher abholen. Die Taschenaschenbecher hat rehab republic eigens für die Aktion gestaltet.

Artikel vom 31.08.2017
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