Noch zwei Klassen mehr

Raumalternativen aber in Rotbuchenschule nicht in Sicht

Harlaching · Die Grundschule an der Harlachinger Rotbuchenstraße ist die münchen weit größte ihrer Art. Im neuen Schuljahr ab Mitte September soll die stark frequentierte Lehreinrichtung noch einmal wachsen. Nach Informationen de städtischen Schulreferates gegenüber dem örtlichen Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching werden künftig 29 statt bislang 27 Klassen dort untergebracht sein.

Problem nur: Schulleitung, Elternbeirat, Eltern und BA fragen sich unisono, wie die erneute Aufstockung räumlich auf dem angestammten Schulgelände überhaupt noch geschultert werden soll. Eine eher rhethorische Frage. Alle Beteiligten sind sich einig: Vor Ort ist es bereits heute viel zu eng. Wie berichtet, werden bereits heute Musikzimmer und Sozialräume als Klassenzimmer zweckentfremdet, um der Raumnot auch nur ansatzweise zu begegnen. Doch aus Sicht der vor Ort Beteiligten – und Betroffenen- kann es derart nicht weitergehen. Längst hat deshalb nicht nur das Stadtteilgremium seinen Blick auf ein Terrain unweit westlich gerichtet: Die leer stehenden, nach dem Willen der Stadt für die Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehenen Container am Hollerbusch in Rufweite der Schule sollen nach übereinstimmendem Credo der Macher im Stadtteil als provisorische Schulräume genutzt werden. Der BA stellte sich zuletzt einstimmig hinter eine entsprechende Forderung des Elternbeirates der Rotbuchenschule. Dieser fordert durch seine Antragsteller Karen Wildenauer und Christian Wimmer, die Containernutzung auszuweiten. Nach Argumentation der Antragsteller werden Container in südlicher Nachbarschaft des fokussierten Areals seit längerer Zeit für Kindergarten und Hort genutzt. Jetzt solle auch die Schule dort dringend notwendige Alternativ-Flächen bekommen.

Beim städtischen Sozialreferat will man aber an den bisherigen Plänen festhalten. Im Herbst diesen Jahres sollen wie geplant 48 Bewohner einziehen. Dabei soll es sich um anerkannte Flüchtlinge handeln. In den kommenden Wochen sollen dafür die Sanitär- und Küchenbereiche umgebaut werden. Am Hollerbusch jedenfalls sollen Flüchtlinge einziehen. Für die Schule stehen die Sterne offenbar schlecht. Wobei hier seitens der Stadt auch rechtliche Erwägungen eine Rolle spielen. Denn für eine Nutzung der Container als Schulräume ist eine Mindest-Deckenhöhe von 2,75 Metern vorgeschrieben. Am Hollerbusch wird diese unterschritten. Im BA kann man diese Argumentation nicht so recht nachvollziehen. Aus Sicht des Stadtteilgremiums könnten die Container-Räumlichkeiten für die Verwaltung, als Sozialräume und zur Nachmittagsbetreuung genutzt werden. »Dafür würde wichtiger Schulraum im angestammten Schulgebäude wieder für den Unterricht frei«, lautet der einhellige Tenor. Beim Referat für Bildung und Sport (RBS) sieht man sich offenbar aber auch ohne Container-Nutzung gut aufgestellt. »Die Beschulung aller 29 Klassen« als »sichergestellt« beurteilt das Referat. Auch die Mittagsbetreuung sei gewährleistet. Eine Draufsicht, die den BA-Vorsitzenden ärgert. »Unverfroren« sei das Vorgehen der Stadt, argumentierte Clemens Baumgärtner (CSU). Besonders auch den Grad der Informationsbereitschaft kritisierte er deutlich.

So habe die Behörde erst am Vortag der jüngsten BA-Sitzung auf wiederholte Nachfragen reagiert. Auch kritisierte Baumgärtner den vonseiten der Stadt avisierten Zeitrahmen für eine geplante Machbarkeitsstudie für einen Alternativ-Schulstandort an der Harthauser Straße (wir berichteten). Zu lang dauere dies. »Bis eine Expertise feststeht, wird der Freistaat als Grundeigentümer das Areal bereits anderweitig verkauft haben«, vermutete Baumgärtner mit Blick auf die realen Münchner Immobilienverhältnisse. Wie berichtet will die Stadt einen Erwerb des Geländes ehemaligen Probenbühne des Gärtnerplatz-Theaters dort prüfen. »Das könnte zu lange dauern«, befürchten jetzt die Befürworter einer notwendigen Erweiterung der Schulareale im Umgriff. Ein heißer Schulherbst könnte im September nicht nur auf die Pennäler warten. An Harlachings Schulfront brodelt es. RedH

Artikel vom 30.08.2017
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