Auf Nummer sicher gehen

Tipps wie man sein Radl richtig vor Langfingern schützt

Auch in diesem Sommer waren abgestellte Fahrräder an Bahnhöfen – wie hier am Bahnhof in Zorneding – ein beliebtes Ziel von Dieben. 	Foto: sd

Auch in diesem Sommer waren abgestellte Fahrräder an Bahnhöfen – wie hier am Bahnhof in Zorneding – ein beliebtes Ziel von Dieben. Foto: sd

Ebersberg/Landkreis Ebersberg · Stellen Sie sich vor, sie radeln in der Früh zum Bahnhof, sperren ihr Fahrrad ab und pendeln mit der S- Bahn zur Arbeitsstelle.

Nach dem wohl verdienten Feierabend kehren Sie zurück und ihr Radl steht nicht mehr da, wo es versperrt abgestellt wurde. Diese unangenehme Erfahrung mussten diesen Sommer wieder viele Pendler machen. Denn die Sommerzeit ist auch die Hochsaison der immer porfessioneller agierenden Fahrraddiebe. Und die sind sehr aktiv: Zuletzt registrierte die Polizei bundesweit mehr als 300.000 Fälle von Fahrrad-Diebstählen. Tendenz steigend. Die Diebe sind zum Teil professionell organisiert und schlagen rund um die Uhr zu. Auch am helllichten Tag.

Das Fahrrad vor einem Dieb- stahl zu schützen, ist also mehr als sinnvoll. Wichtig ist allerdings auch die Fahrrad- Daten, wie zum Beispiel die Rahmennummer, zu doku- mentieren. So kann die Poli- zei, sollte sie das gestohlene Rad auffinden, schnell sei- nem rechtmäßigen Besitzer zuordnen. »Schon ganz einfache Mittel reichen, um Fahrräder vor Langfingern zu schützen. Ein geeignetes Schloss zum Beispiel mit dem das Rad fest angeschlossen werden kann und eine indi- viduelle Kennzeichnung«, erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der polizeilichen Kriminalpr≤ävention der Länder und des Bundes. Am besten eignen sich dazu massive Stahlketten, Bügel- oder Panzerkabelschlösser.

Denn vor allem Abschreckung schützt vor Fahrradklau. Dünne Ketten oder (Spiral-) Kabel- und Bügelschlösser mit dünnen Bügeln sind daher ungeeignet, da Diebe solche »Sicherungen« ohne größeren Aufwand einfach durchschneiden können. Die Schlösser sollten außerdem groß genug sein, um das Rad an einem festen Gegenstand anschließen zu können, zum Beispiel an einem Fahrrad- ständer. Nur das Vorder- und Hinterrad zu blockieren, reicht als Schutz nicht aus. Diebe können blockierte Räder mühelos wegtragen oder verladen. Neben einem guten Schloss ist es wichtig, das Fahrrad immer an einem festen Gegenstand anzuschließen. Dies gilt insbesondere auf großen Abstellplätzen an Bahnhöfen, Bädern oder Sport- und Freizeiteinrichtungen, denn diese sind bei Langfingern sehr beliebt.

Damit die Polizei ein gestohlenes Fahrrad zweifelsfrei identifizieren und seinem rechtmäßigen Besitzer zuückgeben kann, ist eine individuelle Kennzeichnung Voraussetzung. Viele in Deutschland verkaufte Räder haben eine in den Rahmen eingeschlagene individuelle Rahmennummer. Fehlt diese, können Radbesitzer selbst oder ein Fachmann eine individuelle Kennzeichnung anbringen, zum Beispiel durch Eingravieren von Kürzeln. Möglich ist auch eine Fahrradcodierung (mit Kfz-Kennzeichen, Gemeindeschlüssel, Straßenschlüssel, Hausnummer und Initialen). Die Codierung lässt sich anhand der amtlichen Schlüsselzahlen von Fundämtern und Polizeidienststellen leicht entschlüsseln. Selbst wenn ein Fahrrad nicht in der Sachfahndung notiert ist, führt die Codierung zumindest zur Wohnanschrift des Eigentümers. Wo Fahradbesitzer ihr Rad codieren lassen können, erfährt man im Fachhandel vor Ort. Alle wichtigen Infos zum Fahrrad, zum Beispiel Rahmennummer, Name und Anschrift des Besitzers sowie ein Foto, sollten in einem Fahrradpass notiert und sicher aufbewahrt werden. Viele Händler stellen beim Fahrradkauf einen herstellerseitigen oder polizeilichen Fahrradpass aus. Käufer sollten gezielt danach fragen, rät die Polizei.

Mit Smartphone kann ,man sich die kostenlose »FAHRRADPASS-App« der Polizei für iPhones und Android- Smartphones runterlanden. Mit dieser App können alle wichtigen Daten problemlos gespeichert und im Notfall ausgedruckt oder per E-Mail verschickt werden. Weitere Tipps, wie Fahrradbesitzer ihren Drahtesel vor Dieben schützen können sowie einen Fahrradpass zum Heraustrennen, findet man im polizeilichen Faltblatt »Guter Rat ist nicht teuer. Und der Verlust Ihres Rades?«.

Dieses Faltblatt liegt bei allen Polizei-Beratungsstellen aus, kann aber auch heruntergeladen werden unter www.polizei-beratung.de Auch wenn Diebstähle mit diesen Tipps nicht verhindert werden, wird es den Dieben zumindest schwerer gemacht, problemlos mit ihrer »Beute« abzuhauen. red

Artikel vom 11.08.2017
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