Passiert ist bis jetzt nichts

Gleisführung in Oberschleißheim: Es gibt Pläne, aber keinen Beschluss

Die Bahnschranke in Oberschleißheim führt regelmäßig zu massiven Staus. Die Bürgerinitiative »Bahn im Tunnel« kämpft seit 25 Jahren um eine für Oberschleißheim verträgliche Lösung. 	Foto: kw

Die Bahnschranke in Oberschleißheim führt regelmäßig zu massiven Staus. Die Bürgerinitiative »Bahn im Tunnel« kämpft seit 25 Jahren um eine für Oberschleißheim verträgliche Lösung. Foto: kw

Oberschleißheim · Die Bürgerinitiative »Bahn im Tunnel« (BIT) ist 25 Jahre alt geworden, aber irgendwie ist dem stellvertretenden Vorsitzenden Casimir Katz nicht nach feiern.

Im Gegenteil: »Die BIT wird einen langen Atem brauchen, und den hat sie auch«, gab er sich angesichts der aktuellen Entwicklung kämpferisch. Aber es tut sich was: Neue Machbarkeitsstudien sind am Start, mit denen versucht werden soll, die Bahnverkehrsprobleme der Gemeinde doch noch in den Griff zu bekommen.

Eine dieser früheren Studien ist zehn Jahre alt und wurde erstellt, um eine Verbesserung der Anbindung des Flughafens im Erdinger Moos zu erreichen. Sie hatte lediglich zum Inhalt, die Bahn im Bereich der Bundesstraße 471 in einen Trog zu verlegen. Das ist nicht zuletzt deshalb ein Thema, weil damit auch ein Gewässer unterquert werden muss. Passiert ist bislang nichts, wie andernorts auch, wenn es um die Verkehrsanbindung des Airports geht.

Mit der Klage ist Oberschleißheim nicht allein. Die Folgen für Oberschleißheim aber sind drastisch: Die Verkehrssituation ist katastrophal, und zwar bedingt durch genau diese Bahnschranke, die eigentlich durch die insgesamt 90 Millionen Euro schweren Planungen verschwinden sollte. Inzwischen werden Alternativen diskutiert, die doppelt so teuer sind, aber den Charme haben, den von der Bürgerinitiative geforderten Lärmschutz für die Bevölkerung zu realisieren. Die Bahnlinie durchschneidet Oberschleißheim nämlich ziemlich genau in der Mitte.

Die jetzt angedachte Alternative aber hat auch drastische Nachteile: Der Bahnhof müsste verlegt werden, und zwar an den Rand der Gemeinde, was die Erreichbarkeit einschränkt und darum als stark nachteilig angesehen wird. Darum gibt es eine weitere Variante, die von den Kosten her zwischen den beiden bisher präsentierten Lösungen liegt und die einen weiteren Haltepunkt in Oberschleißheim umfasst. Entfernung zwischen den beiden Haltepunkten: zwei Kilometer.

»Das ist das, was die Bahn immer wieder will«, sagt Katz dazu. Die S-Bahn müsse für die Menschen, die in Oberschleißheim arbeiten und studieren, erreichbar bleiben, so seine Forderung. Er erinnerte daran, dass auf der Strecke Entfernungen dieser Art zwischen zwei Haltepunkten durchaus vorkommen, sodass es daran nicht scheitern dürfte. Er berichtete von Studien, die hierüber jetzt in Auftrag gegeben worden seien. Die vielen Studien kosten Zeit, und die scheint aber den Menschen langsam davonzulaufen.

Katz wusste nämlich noch mehr: Die Bahn stelle auf eine neue Signaltechnik um – mit der Folge längerer Schließzeiten bei den Schranken. Das ist aber genau das, was Oberschleißheim gar nicht brauchen kann, denn die Staus sind in Berufsverkehrszeiten schon jetzt mehrere Kilometer lang. kw

Artikel vom 02.08.2017
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