Einer, der sicher fehlen wird

Moosach · In Erinnerung an Florian »Biwi« Augenstein

Florian »Biwi« Augenstein (1927-2017)	Foto: privat

Florian »Biwi« Augenstein (1927-2017) Foto: privat

Moosach · Beim TSV Moosach-Hartmannshofen ist man in Trauer. Denn einer, der den Verein maßgeblich geprägt hat, hat ihn nun für immer verlassen.

Die Trauerfeier für Florian Augenstein, den alle liebevoll »Biwi« nannten, fand vor rund einem Monat in der Aussegnungshalle am Westfriedhof unter großer Anteilnahme statt. Weit über 100 Trauergäste begleiteten den Gründer der Skiabteilung des TSV Moosach-Hartmannshofen auf seinem letzten Gang.

»Biwi« ist 1939, als 12-Jähriger, in den TSV Moosach-Hartmannshofen eingetreten und war bis zu seinem Tode das dienstälteste Mitglied des Vereins. »›Biwi‹ war ein Mensch, mit dem man sich vom ersten Augenblick an verstanden hat«, erinnert sich Vereinspräsident Heinrich Zellner. »Unermüdlich war er ehrenamtlich in Vereinsangelegenheiten unterwegs. Sonntags konnte man sich mit ihm zwischen 10 und 12 Uhr im Vereinsheim zum Frühschoppen treffen. Er hatte immer ein offenes Ohr. Wenn wir Informationen aus vergangenen Zeit brauchten, stand uns ›Biwi‹ wie selbstverständlich zur Verfügung.«

Beim Bau der Kunstrasenanlage zum Beispiel musste der Verein herausfinden, ob auf dem Gelände Altlasten aus dem zweiten Weltkrieg zu erwarten und zu berücksichtigen sind. »Biwi« stand dem Verein mit seinem reichen Erfahrungsschatz und mit Rat und Tat zur Seite. Schließlich kannte er den TSV von Kindesbeinen an. Er wusste, dass der Fußballplatz früher an der Bebauungsgrenze Waldhornstraße lag und erst später weiter nach Osten verlegt wurde. Er wusste auch, dass es dort keine Bombeneinschläge gegeben habe.

Beim Fußball, in den Bergen und beim Skifahren, da war »Biwi« in seinem Element. Mitte der 1950er-Jahre gründete er die Skiabteilung des Moosacher Traditionsvereins.

Über Jahrzehnte hinweg organisierte »Biwi« mit seiner Frau Erika die Ski-Sonntage in Garmisch, von denen so mancher mit dem einen oder anderen lustigen Geschichtchen zurück kam. »Ja, gesellig, das war Biwi. Sein Kontakt zu den Garmischer Bergbahnen war so gut, dass ein Anruf von ihm genügte und am Ski-Sonntagmorgen lagen die Skipässe abgezählt und abholbereit an der Kasse«, erzählt Heinrich Zellner mit einer Mischung aus Wehmut und Stolz in der Stimme. »Wir haben einen begeisterten Sportler, einen großen Organisator, einen lebenslustigen Mitmenschen – wir haben einen Freund verloren.«

Artikel vom 26.07.2017
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