Mehr Wohnraum für Familien

Waldperlach · CSU will Grundsätze in der Wohnraumpolitik

Waldperlach · Wenn schon Nachverdichtung, dann bitteschön vor allem auch familiengerecht. Die CSU im Münchner Rathaus will die Forderung nach notwendigem, weil bislang allzu rarem und bezahlbarem Wohnraum mit der Sorgfalt für eine verträgliche Nachverdichtung verknüpft sehen.

Darauf zielt ein entsprechender Antrag der CSU-Stadträtin Anja Burkhardt. In ihrer zweiteiligen Forderung an die Adresse des Referates für Stadtplanung und Bauordnung bezieht sie sich auch auf die jüngste Ablehnung des Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach gegen ein aus Sicht des Gremiums zu massiv dimensioniertes Neubauvorhaben an der Ulfilastraße in Waldperlach – nahe der Ortsgrenze zu Neubiberg (Wir berichteten). »Um eine Fehlentwicklung wie zum Beispiel an der Ulfilastraße zu vermeiden«, müsse das Instrument der Rahmenplanung entschlossener angewendet werden, mahnte die Stadträtin an. Wenn dann nach dem bekannten wie liberalen Baurechtsparagraphen 34 eine Nachverdichtung erfolge, dann müsse laut Burkhardt vor allem auch familiengerechter Wohnraum entstehen.

Burkhardt wie viele ihrer Ratskollegen treibt die Sorge um, immer mehr Familien müssten vor dem eklatanten Wohnungsmangel in der Landeshauptstadt die Segel streichen und würden gezwungener Weise ins Umland abwandern. Das zu verhindern, gelte es an verschiedenen Fronten des Städtebaus. Den Erhalt der Gartenstädte und damit gewachsener Wohnstrukturen sieht die CSU-Rätin dabei als ebenso wichtig an wie die Schaffung neuen, familiengerechten Wohnraums an anderen, geeigneten Standorten der Stadt. Noch sei auch die auch die Bewohnerstruktur in Waldperlach »Familien orientiert«.

Doch das könne sich schnell ändern, wie das Beispiel Ulfilastraße zeigt. Anstelle von zunächst geplanten vier Doppelhäusern sollen dort aktuell 36 Wohneinheiten auf ein überschaubar großes Grundstück gebaut weden. Dabei hegt nicht nur die CSU, sondern auch BA 16 die Befürchtung, hier handle es sich keineswegs um familiengerechte Wohnraumplanung. Hier würden vor allem Zweipersonen-Haushalte einziehen, lautet die mehrstimmige Einschätzung der Politik. »Damit wird der Forderung des Stadtrates nicht Rechnung getragen«, rügte Burkhardt. Deshalb soll jetzt entschlossener an den Stellschrauben des Wohnbaus gedreht werden.

Dass den Bekundungen der Politik einst auch Taten folgen werden – darauf hoffen wohl besonders die bei der oft vergeblichen Wohnungssuche leidgeprüften Familien niedriger bis mittlerer Einkommensstufen. Ein Ansatz, dem Taten folgen müssen. RedP

Artikel vom 04.07.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...