Kleine Paradiese in der Stadt

Tag der offenen Gartentür: Geheimtipp in Schwabing, Aktionstag im ÖBZ

Ein gelungenes Beispiel für »grünes« Wohnen in der Großstadt ist der Garten in der Marktstraße 3, gelegen im Herzen Schwabings.		          Foto: LH München/Baureferat

Ein gelungenes Beispiel für »grünes« Wohnen in der Großstadt ist der Garten in der Marktstraße 3, gelegen im Herzen Schwabings. Foto: LH München/Baureferat

München · »Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies«, sagt die Schriftstellerin Aba Assa. Viele kleine und große Paradiese in München und dem Umland öffnen am Sonntag, 25. Juni, im Rahmen des »Tags der offenen Gartentür« für Besucher ihre Pforten.

Für alle Schwabinger, Maxvorstädter oder Bürger, die innerhalb des Altstadtrings wohnen, ist dies eine gute Gelegenheit, mal wieder »raus ins Grüne« zu fahren. Allerdings gibt es auch mitten in der Großstadt versteckte Gartenkleinode. In ganz Bayern sind es insgesamt 400 Gärten, im Landkreis München zehn und in der Stadt München 16 Gärten, die sich über zahlreiche Besucher freuen. Bis zu 500 Gäste würden manche Gartenbesitzer an einem offenen Gartentag empfangen, verrät Beate Endriß, Kreisfachberaterin des Landratsamts München. Zum 19. Mal bereits findet die beliebte Aktion statt, die ihre Wurzeln in England hat und dort 1927 zur Erinnerung an Königin Alexandra ins Leben gerufen wurde. Endriß ist begeistert, wie vielfältig die Gärten sind, die ihre Pforten öffnen. Vom kleinen Stadtgarten über bunte Gemüse- und Kräuteraufzucht bis hin zu englischem Rasen reicht die Palette. »Auch für mich als Profi gibt es immer wieder Neues und Schönes zu entdecken«, schwärmt die Gartenspezialistin. Dabei geht es am »Tag der offenen Gartentür« nicht nur um das Staunen und Bewundern, sondern auch um das Austauschen von Fachwissen unter den Hobbygärtnern. Neben vielen Privatleuten beteiligen sich dieses Jahr unter anderen die Gemeinde und VHS Haar, der Gartenbauverein Feldkirchen sowie das Ökologische Bildungszentrum München (ÖBZ) im Stadtbezirk Bogenhausen. Die Gärten sind jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Besucher werden gebeten, sich an die Öffnungszeiten zu halten. Es grünt und blüht im Innenhof von Dr. Georg Raffelt in der Marktstraße 3: In unmittelbarer Nähe der Münchner Freiheit findet sich ein gelungenes Beispiel für »grünes« Wohnen in der Stadt. Hier wachsen Bäume und Sträucher, an der Wand klettern Efeu, wilder Wein und Pfeifenblume, am Fahrradunterstand rankt ein Geissblatt. Blütenfreuden bringen auch Rosen, Hortensien, Stauden sowie viele Pflanztröge mit Wechselbepflanzung.

Im Hinterhof der Mieterhausgemeinschaft in der Klosterhofstraße 6, gelegen zwischen St.-Jakobs-Platz und Sendlinger Tor, entstand in 25 Jahren in Eigeninitiative der Mieter eine grüne Oase, in der wachsen darf, was den Winter selbst überlebt, und in der auch Vögel gerne brüten. Alles, was anflutet, findet hier ein neues Zuhause – darunter Bäume aus aufgelösten Gärten, Geschenke, Selbstgezogenes und Wildes. Das ÖBZ (Englschalkinger Straße 166) veranstaltet am Sonntag einen Erlebnistag »Stadt braucht Land«, der von 10 bis 18 Uhr läuft. Hier stellen sich zahlreiche nachhaltige Landwirtschaftsmodelle vor. Die Besucher können »ländliche Bezugspunkte inmitten der Großstadt erleben«, wie es in der Ankündigung heißt. Geboten werden ein Info- und Erzeugermarkt mit Anbietern aus der ökologischen, regionalen oder solidarischen Landwirtschaft, Gartenführungen und einem Programm für Kinder. Besichtigt werden kann etwa der Experimentiergarten am ÖBZ, wo um 14.30 Uhr die Bienengruppe ihr Imkerhandwerk vorstellt. Um 16.30 Uhr beginnt eine Führung durch den Wild- und Schattengarten. Kostenlose Führungen gibt es ab 14 Uhr auch durch den Schaugarten »Nachwachsende Rohstoffe« und durch den Interkulturellen Frauengarten, wo Frauen aus vielen Nationen Kräuter, Gemüse und Obst nach ökologischen Kriterien anbauen. Unterhaltsam und lecker wird es beim Kindertheater »Die Kartoffelsuppe« (10.30 und 12.30 Uhr). Das komplette Programm des Aktionstags im ÖBZ findet sich online unter der Adresse oebz.de/stadt-braucht-land.

Artikel vom 22.06.2017
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