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Unter Entwicklungszwang
Gewerbeansiedlung: Könnte Erding abgehängt werden?
Erding hat viele Gewerbegebiete um die Stadt herum. Der Semptpark gehört dazu. Foto: kw
Erding/Landkreis Erding · Böse Zungen könnten jetzt meinen, Erdings Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) verfolge eine »Erding zuerst«-Politik. Bei der Vertreterversammlung der VR-Bank in Erding jedenfalls redete er sich mächtig in Rage, was die Gewerbeansiedlungspolitik in den Kommunen des Landkreises angeht.
Er richtete, ohne Namen zu nennen, Angriffe auf die Gemeinden, die mit großem Eifer Gewerbegebiete ausweisen wollen, warnte vor einer »Zersiedelung der Landschaft«, nannte Österreich als abschreckendes Beispiel, was das angeht, um dann ein kräftiges Wachstum für Erding zu reklamieren. »Alles zieht nach Erding« zitierte er entsprechende Medienberichte. Aber dann holte er mächtig aus.
Das Fliegerhorstgelände steht bekanntlich zur Disposition. »Durch die Konversion hier fallen 1.600 Arbeitsplätze weg. Wie ersetzen wir die?« Die Rolle der Herzogstadt definierte der Oberbürgermeister mit den Worten: »Wir sind nicht nur der Wohn-Vorort der Landeshauptstadt München!« Genau das aber sei die große Gefahr angesichts des hemmungslosen Wachstums, das nicht nur mit München direkt zu tun hat. Die nach wie vor drohende dritte Startbahn am Münchner Flughafen würde mit Sicherheit einen weiteren Zuzug generieren, die Grundstückspreise weiter in die Höhe treiben und in der Folge Menschen vertreiben.
Das sei alles bekannt und mehrfach diskutiert worden. Bei der Fernsehsendung »jetzt red i« zur dritten Startbahn am 17. Mai in Attaching aber habe Staatsminister a. D. Erwin Huber nicht einmal Interesse simulieren können, so Kritik aus den Medien zu seinem Auftritt. Sein Parteifreund Max Gotz hat dieses Interesse aber sehr wohl: »Wir werden es nicht schaffen!« Das ist das Credo des Rathauschefs, was die Befriedigung des jetzt schon bestehenden Wohnungsbedarfs angeht. Er will eine Wachstumsbremse für Erding. Das machte er ganz deutlich, zugleich aber stellte er klar: »In Erding fehlen hinten und vorne Gewerbeflächen!«
Das aber wird ein handfestes Problem für eine Stadt, die in die Top-Ten der Republik aufgestiegen ist, was die Grundstückspreise angeht. Da tun sich kleinere Gemeinden im nahen Umkreis leichter, und genau das ist es, was den Oberbürgermeister aufregt. Er bezweifelte offen den Sinn einer weiteren Landesentwicklungsplanung, wenn diese eine solche Entwicklung nicht verhindere. Dabei hat er in der Nachbarstadt Moosburg eine Mitstreiterin. Anita Meinelt (CSU), dort erste Bürgermeisterin, hatte bei einer Talkrunde zu einer Messe-Eröffnung ebenfalls verlangt, dass die Gewerbegebietsausweisungen in den Nachbargemeinden »nicht ausufern« sollten. Sie wurde nicht so deutlich wie Gotz, hat aber dasselbe Problem: Moosburg bekommt seine Gewerbeflächen nicht voll. Man vermutet als Hauptgrund dafür den Preis pro Quadratmeter.
Das wohl teuerste Habitat für Fasan und Feldhase heißt »Gewerbegebiet Degernpoint«. Gotz könnte ähnliche Erfahrungen machen, was seine Gewerbegebietswünsche angeht.
Der Wert jeder Regionalplanung kann überall anhand von Beispielen besichtigt werden. Die Gemeinden weisen munter Gewerbegebiete aus, weil auch sie für sich erkannt haben, was Gotz für Erding propagiert: Nur dort, wo die Gewerbesteuereinnahmen die Einkommensteueranteile übersteigen, herrsche wirklich Wohlstand in einer Gemeinde. Das beanspruchen natürlich auch die anderen Landkreisgemeinden für sich. Und die haben teilweise noch den Vorteil einer besseren Verkehrsanbindung, etwa an die A92, wo der Freistaat Bayern beispielsweise für Langenpreising einen Autobahnzubringer spendiert hat mit der Folge, dass das Gewerbegebiet daran sofort zu klein wurde und jetzt erweitert werden soll.
Da läuft ein knallharter Wettbewerb unter den Kommunen, bei dem Erding nicht den Anschluss verlieren will. Aber die Voraussetzungen sind in der Kreisstadt aktuell schlechter als drumherum. kw
Artikel vom 02.06.2017Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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