Löwen müssen in die Relegation gegen Jahn Regensburg

Pereira enttäuscht: »Wir waren so nah am Ziel«

Schwerer Gang: Löwen vor Abstiegsrelegation. Foto: Anne Wild

Schwerer Gang: Löwen vor Abstiegsrelegation. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Die Münchner Löwen konnten den Abstiegsrelegationsplatz im letzten Saisonspiel nicht mehr verlassen und müssen wie vor zwei Jahren in die Verlängerung. Eine späte 1:2 (0:0)-Niederlage beim 1. FC Heidenheim besiegelte das Schicksal der Giesinger.

»Wir waren so nah am Ziel«, ärgerte sich Sechzigs Trainer Vitor Pereira über die verpasste Gelegenheit, den Klassenerhalt auf direktem Weg zu sichern. »Wir hatten es nach der Führung selbst in der Hand, hätten es verdient gehabt, den Sieg mitzunehmen. Für uns ist es frustrierend.« Statt der Löwen durfte dafür Arminia Bielefeld jubeln. Die Ostwestfalen retteten sich mit einem 1:1-Remis bei Dynamo Dresden. Als zweiten Direktabsteiger erwischte es neben Schlusslicht Karlsruher SC die Würzburger Kickers.

Für den TSV 1860 München war ein Sieg aus den letzten acht Saisonspielen zu wenig, um mit der Konkurrenz im Abstiegskampf Schritt halten zu können. Dabei hatte auf der Ostalb nach torloser erster Halbzeit Stefan Aigner seine Farben nach einer Ecke von Michael Liendl mit einem Kopfballtreffer (61. Min.) noch vom Sprung aus dem Tabellenkeller träumen lassen. Doch in den letzten zehn Minuten gaben die Löwen das Spiel aus der Hand.

Zunächst segelte ein als Flanke gedachter Freistoß von Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer an allen Mit- und Gegenspielern vorbei auf direktem Weg zum 1:1 ins Tor (86. Min.). Dann traf in der Nachspielzeit Tim Kleindienst mit einem abgefälschten Schuss aus gut zwanzig Metern zum Sieg für den 1. FC Heidenheim (90. Min + 4). Die Löwen lagen nach Schlusspfiff ermattet und bitter enttäuscht auf dem Rasen.

Pereira bewies Mut bei der Aufstellung. Verteidiger Felix Weber, in dieser Saison Kapitän der zweiten Mannschaft des TSV 1860 München, erhielt überraschend den Vorzug vor den arrivierten Profis Sebastian Boenisch, Jan Mauersberger und Kai Bülow. Der 22-Jährige machte seine Sache gut. Mehr als 5.000 mitgereiste Anhänger hatten die Stimmhoheit im ausverkauften 15.000 Zuschauer fassenden Albstadion.

Gegner des TSV 1860 München in der Relegation ist der Drittligist Jahn Regensburg. Am kommenden Freitag findet um 18 Uhr die Partie in der Oberpfalz statt. Das Rückspiel in Fröttmaning ist auf Dienstag 18 Uhr terminiert. »Regensburg ist ein schwerer Gegner. Aber wir sind überzeugt, diesen Traditionsverein in der Zweiten Liga zu halten«, glaubt Pereira, der im Abstiegsfall den Klub verlassen dürfte. Zudem laufen zum Saisonende zahlreiche Spielerverträge und Leihgeschäfte aus. Eine schwierige Situation für Löwen-Geschäftsführer Ian Ayre, der nicht planen kann, ehe die künftige Ligazugehörigkeit feststeht.

Torschütze Stefan Aigner befand: »So bitter es ist, wir haben jetzt noch zwei Bonus-Spiele, in denen wir die Sache retten können – das müssen wir nutzen.« Kritik habe es von den Fans nach dem Schlusspfiff keine gegeben. »Im Gegenteil: „Sie haben uns viel Mut zugesprochen.«

(as)

Artikel vom 22.05.2017
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